How I learnt to live

~46~

Es ist jetzt tatsächlich nur noch einen Tag hin bis zum großen Finale oder einfach ausgedrückt: Es ist einfach schon morgen.

Um den letzten Tag vorm Finale perfekt ausklingen zu lassen, haben Megan und ich, oder eigentlich eher nur Megan, beschlossen den letzten Abend zusammen zu verbringen und wieder dämliche Liebesfilme zu schauen.

Als Megan dann schließlich mit einer riesigen Reisetasche ankommt, staune ich nicht schlecht.

"Willst du hier Urlaub machen?", frage ich sarkastisch nach.

"Jetzt quatsch nicht so viel und hilf mir lieber das ganze nach oben in dein Zimmer zu schleppen.", erwidert Megan.

"Oh, hey Mr Armstrong.", begrüßt Megan meinen Dad, der auch Megans Reisetasche verwundert mustert.

"Hey Megan.", begrüßt er sie, aber verliert kein Wort über die Reisetasche.

Jepp, wir sind so komische Dinge von Megan schon gewohnt.

Zu zweit bringen wir die riesige Tasche in mein Zimmer und ich schaue gespannt zu, wie Megan sie schließlich öffnet und nein Leute da sind tatsächlich keine Drogen oder eine Leiche drin, sondern ein Haufen von Kuscheldecken, Filmen und ein ganz viel Popkorn, Chips und Schokolade.
Megan hat wirklich vorgesorgt.

"Den oder den?", fragt sie nachdem sie ihre Kuscheldecken ausgebreitet hat und zwei klischeehafte Filme hochhält.

Ich zeige auf den Linken, da ich den anderen schon zu oft gesehen habe.
Megan nickt zustimmend und legt ihn sofort ein.

Wir werfen uns in den Berg aus Kuscheldecken und Kissen und schauen uns den Film gespannt an, dabei erwähnen wir tausend mal, wie süß doch der Typ sei und schmachten ihn förmlich an.

Irgendwann fällt mir wieder eine Frage ein, sie mich schon seit mehreren Tagen beschäftigt.

"Megan, was läuft da jetzt eigentlich zwischen dir und Gabe?", hacke ich nochmal nach und Megan weicht ertappt meinem Blick aus.

Sie kratzt sich verlegen am Nacken.
"Also seit dem Lagerfeuer bei dir, haben wir uns sogar noch ein paar mal getroffen und ich habe ihm beim Tennis Training zugesehen.", gesteht mir Megan.

Ich schaue sie verblüfft an, denn Megan ist nicht der Typ, der gerne bei Sport zuschaut, es sei denn süße Typen spielen mit, wie zum Beispiel beim Football und genau das erklärt das Ganze auch, denn Gabe ist wohl nun auch ein süßer Typ für sie.

"Seid ihr nun sowas wie zusammen?", frage ich nach und Megan zuckt mit den Schultern. Da ist irgendwas im Busch.

"Ach komm schon Megan, ich bin deine beste Freundin. Du kannst es mir sagen und ich bin dir auch nicht böse, denn es würde mich freuen, wenn ihr beide glücklich werden würdet.", antworte ich ehrlich.

"Du hast recht, es ist absurd es dir nicht zu erzählen. Also...er hat mich geküsst!", quietscht Megan begeistert.

Und auch ich freue mich.
"Oh mein Gott! Echt? Wie war es und wie ist dazu gekommen?", frage ich ganz aufgeregt, da ich die beiden bereits geshippt habe.

Megans haselnussbraunen Augen beginne begeistert aufzuleuchten.
"Also es war so unglaublich gut, wobei gut das falsch Wort ist, es war göttlich! Wie kann man nur so gut küssen?.. Es war so, wie ich gerade schon erwähnt habe, dass ich ihm beim Tennis zugeschaut habe. Nach dem Spiel ist er dann irgendwann zu mir gekommen und wir haben beschlossen zu diesem einen See zu gehen, also du weißt schon, da wo wir früher immer heimlich die Enten gefüttert haben. Joa und dann haben wir geredet und geredet und uns schließlich geküsst... Das war so unglaublich schön.", schwärmt Megan.

Ich schaue sie begeistert an.
"Also seid ihr jetzt ein Paar?", frage ich nochmal.

Sie zuckt wieder mit den Schultern.
"Ich habe keine Ahnung, denn irgendwie haben wir nicht darüber gesprochen und ich habe keine Ahnung, ob er das schon bei mehreren Mädchen abgezogen hat.", antwortet Megan zweifelnd.

"Nein, das denke ich nicht, denn Gabe ist kein Player, dafür kenne ich ihn viel zu gut und ich bin davon überzeugt, dass er es ernst mit dir meint.", bestätige ich.

"Hmm... Womöglich hast du recht. Um bei der Wahrheit zu bleiben, würde ich schon gerne mit ihm zusammen sein.", gesteht Megan und ich nicke ihr zustimmend zu.

"Aber jetzt genug von mir. Erzähl mal, wie läuft es so zwischen Alec und dir?", lenkt Megan von sich ab.

Ich schaue sie glücklich an.
"Alles ist einfach nur perfekt. Ich hätte echt nie gedacht, dass ich mich jemals so stark in jemanden wie Alec verlieben könnte, doch er bringt einfach Licht in mein Leben. Er ist einfach für mich da und unterstützt mich bei allem, egal wie absurd es auch zu scheinen mag. Und er kann auch ziemlich gut küssen.", füge ich hinzu und Megan wackelt mit den Augenbrauen und wirft mir einen perversen Blick zu.

Sofort brechen wir in schallenden Lachen aus.

"Es freut mich echt für dich, dass es endlich wieder so gut für dich läuft. Ich kenne echt niemanden, der so viel durchmachen musste wie du.", ergreift Megan das Wort, nachdem wir uns beruhigt haben.

"Danke Megan, du bist echt die beste Freundin, die ich mir nur hätte wünschen können und man muss einfach immer positiv denken, denn alles hat einen Sinn und vielleicht war genau das mein Weg, damit ich endlich begreifen konnte, dass ich für mein Glück kämpfen muss.", erkläre ich.

"Das hast du echt schön gesagt.", flüstert Megan berührt und legt dabei eine Hand auf ihre linke Brust.

Nach diesem langen Gespräch haben wie so gut wie den halben Film verpasst, aber irgendwie ist es mir auch egal. Denn es ist einfach nur wichtig, dass Megan hier ist und wir füreinander da sind.

Kurz nach Mittnach bekommen wir Hunger und schleichen die Treppen im Dunkeln runter, da mein Vater schon schläft.

Tollpatschig wie wir sind, stolpere zuerst ich auf der Treppe, dicht gefolgt von Megan die über mich stolpert. Laut krachend landen wir am Ende im Flur und lachen uns leise einen ab.

"Oh shit, glaubst wir haben meinen Dad geweckt?", flüstere ich Megan entgegen, die immer noch über unsere Dummheit lacht.

"Also wenn der jetzt nicht wach ist, dann weiß ich auch nicht.", antwortet Megan erstickt.

Ich halte kurz inne, um zu überprüfen, ob Geräusche von oben ertönen. Aber nichts passiert. Anscheinend haben wir ihn doch nicht geweckt.

Leise rapple ich mich auf und reiche Megan eine Hand, um ihr hochzuhelfen.

Wir führen unseren nächtlichen Spaziergang fort und schleichen in die Küche, wo wir beschließen Pizza zu machen. Die wird jetzt noch richtig schön reinhauen.

Schnell rollen wir den Teig auf und belegen ihn, nur um ihn kurzerhand in den Ofen zu schieben.

Schwanzig Minuten später schnappt sich Megan schon ein Handtuch und holt die Pizza vorsichtig aus dem Ofen.

Gierig stürzen wir uns auf die Pizza und beißen sofort in ein Stück herein, was keine gute Idee war, da die Pizza immer noch ziemlich heiß ist.

Wir spucken das Stück sofort aus und laufen auf den Wasserhahn zu, um kaltes Wasser über unsere Zungen laufen zu lassen.

Wenig später lassen wir uns auf zwei Stühle fallen.

"Wow, das war echt eine Meisterleistung von uns.", schnaube ich ironisch.

"Ja, ziemlich dämlich."

Wir schauen uns an und plötzlich müssen wir beide über uns lachen.
So dämlich muss man auch erstmal sein...

Schließlich verdrücken wir doch noch den Rest der Pizza, nur um wieder nach oben zu schleichen und uns komplett fertig auf Megans Kuscheldeckenlager zu werfen.

Hey Leute, naaa freut ihr euch auch schon aufs Finale? Kurze Zwischenfrage: Seid ihr auch so tollpatschig?
Thanks for reading♡