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Nun laufe ich schon seit zwei Tagen mit einem Dauergrinsen durch den Tag, ohne dass ich es verhindern kann.

Und auch mein Dad hat dies bezüglich schon ein paar Sprüche abgelassen, doch nach alledem, das er mit meiner Tante abgezogen hat, kann ich irgendwie nicht mehr damit umgehen, geschweige denn normal mit ihm reden.

Ich weiche ihm eher aus, weil ich mich noch nicht für dieses Gedpräch bereit fühle. Es ist einfach zu viel passiert und das muss ich erstmal verarbeiten.

Das Klingeln unserer Haustür reißt mich aus meinen Gedanken. Sofort laufe ich schon fast auf die Tür zu und ich muss breit grinsen, als ich Megan und Liam gegenüber stehe.

Sofort nehme ich die Beiden in die Arme:
"Schön, dass ihr bekommen seid.", begrüße ich sie, als ich mich von ihnen löse.

Megan und Liam schauen mich perplex an.
"Okaaaay, womit haben wir diese Begrüßung verdient?", fragt Megan grinsend, während sie eine Augenbraue hochzieht.

Ich grinse noch breiter, wenn das überhaupt möglich ist.
"Ich bin einfach nur froh, dass ihr hier seid und alles gut zwischen uns ist.", dabei schaue speziell Liam an, da unsere Freundschaft immer noch etwas unter dem Vorfall vor einigen Monaten leidet, aber das soll sich so schnell wie möglich ändern, denn ich brauche meine Freunde einfach.

Wir verschwinden in mein Zimmer und tratschen über jegliche Themen, die uns durch den Kopf gehen.

"Wie geht es eigentlich deinen Verletzungen?", hackt nun Liam nach.

Ich streiche mir unbewusst über meinen Bauch und spüre die große Narbe, die sich quer über ihn erstreckt.

Aber um ehrlich zu sein, stört sie mich nicht wirklich, denn nun bin ich durch diesen Unfall gekennzeichnet und ich werde es nie vergessen, aber das möchte ich auch nicht.

Denn diese Narbe gehört nun zu meiner Vergangenheit und sie zeigt, dass trotz allem, das passiert ist, die Liebe zu meiner Mutter so stark ist, dass wir selbst diesen Vorfall überwinden konnten, sodass unsere Beziehung nur weiter gestärkt worden ist.

"Also meinem Bein geht es wieder gut. Alles ist wie früher, nur ab und zu tut es noch etwas weh, wenn ich auftrete, aber ich denke, dass das normal ist.
Und die Wunde an meinem Bauch und Arm ist so gut wie verheilt, nur das halt eine Narbe bleibt, aber das ist nicht weiter schlimm. Es tut auch nicht weh.", und das meine ich aufs Physische und Psychische bezogen, denn psychisch stärkt mich diese Narbe auch irgendwie, obwohl sie nicht gerade schön ist, aber das ist mir egal.

Liams grüne Augen schauen mich besorgt an und auch Megan streicht sich ihre glatten, dunkelbraunen Haare aus dem Gesicht, um mich besser anzuschauen.

Sie glauben mir nicht wirklich, obwohl das zu hundert Prozent die Wahrheit war. Jedoch würde ich mir an ihrer Stelle wahrscheinlich auch nicht glauben.

Eigentlich müsste ich nun psychisch labil sein, aber das bin ich nicht, denn alles passiert aus einem Grund und vielleicht war genau das mein Schicksal, denn sonst würde ich ja nicht mehr hier sitzen, stärker als jemals zuvor.

Man sollte nicht in der Vergangenheit leben und auch nicht in der Zukunft, denn man sollte einfach das hier und jetzt genießen und sich keine unnötigen Sorgen machen.
Man lebt nur einmal... Das Leben ist ein Geschenk und man sollte... nein, man muss es mit vollen Zügen genießen und genau das vergessen die meisten Leute...

Noch bevor Megan oder Liam etwas erwidern können, klingelt es schon an der Tür und ich renne schon fast die Treppen runter, um Dylan die Tür zu öffnen, denn wir waren heute verabredet, um für unser Duett zu üben.

How I learnt to live   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt