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Ich wache von einem Schmerz in meiner Brust auf und erinnere mich wieder daran, was gestern passiert ist und unwillkürlich vergrabe ich mein Gesicht wieder im Kopfkissen.

Wieso konnte das alles mit Alec nicht einfach nur ein schlechter Traum gewesen sein...

Ich schaue auf die Uhr: Oha wir haben schon 13 Uhr... Als ob ich so lange geschlafen habe...

Als ich den Spiegel schaue, erschrecke ich vor mir selbst. Meine grünen Augen sind blutunterlaufen und meine schulterlangen Haare stehen mir in alle Richtungen ab.

Aber es ist auch kein Wunder, dass ich nach dem gestrigen Abend so aussehe...

Egal, heute kann mir ich den Morgen mal entspannt angehen, denn für heute ist nichts geplant.

Zuerst gehe ich duschen und mache mir anschließend einen Kaffee in der Küche. Dabei häge ich am Handy herum und ich muss zugeben, dass mir ziemlich langweilig ist, denn mein Dad ist auch nicht Zuhause, weil er mal wieder arbeiten ist...

Plötzlich klingelt es an der Tür.
Oh nee, wer ist das denn jetzt? Zuerst überlege ich, ob ich das Klingeln einfach ignorieren soll, doch es könnte auch der Postbote sein und ich habe nachher echt keinen Lust das Paket bei der Post abzuholen.

Deswegen stehe ich widerwillig auf und schiebe mich zur Tür.
Als ich diese aufmache und plötzlich Alec vor mir steht, reiß ich erschrocken die Augen auf. Mit ihm hätte ich jetzt am aller wenigsten gerechnet..

Bevor Alec auch nur ein Wort sagen kann, knalle ich ihm die Tür vor der Nase zu und drehe mich mit dem Rücken zur Wand.

Was will der denn jetzt von mir? Zuerst bricht er mir das Herz und jetzt besitzt er auch noch die Frechheit, dass er einfach vor meiner Haustür auftaucht, aber nicht mit mir.

Alec scheint nicht so schnell aufzugeben, denn er klopft gegen die Tür.

"Ava, mach bitte wieder die Tür auf! Ich muss mit dir reden.", höre ich seine Stimme.

Ich ignoriere ihn. Kann er nicht einfach gehen?!

"Ich weiß, dass du mich hören kannst.", versucht er es nochmal.

Ich seufzte genervt.. Wie ich Alec kenne, wird er nicht so schnell aufgeben.

Ich mache die Tür wieder auf.
"Was willst du?", frage ich genervt, denn er soll bloß nicht merken, wie sehr er mich gestern verletzt hat.

Doch als ich ihn mustere, merke ich, dass er auch nicht viel besser aussieht als ich. Seine Augenringe sind geschwollen und seine dunkelblonden Haare stehen in alle Richtungen ab.

"Wie gesagt, ich möchte mit dir reden. Können wir ein Stück gehen?", fragt er.

Ich überlege kurz, ob ich ablehnen soll, doch irgendwie bin ich schon neugierig, was er mir jetzt zu sagen hat, also nicke ich und ziehe mir meine schwarzen UGG Boots und meine Winterjacke an und schnappe mir meinen Hausschlüssel.

Schließlich ziehe ich die Haustür zu und stehe neben Alec, aber da ich ihn nicht anschauen möchte, gehe ich schonmal los, während er mir folgt.

"Also was hast du mir zu sagen?", frage ich, als er mich eingeholt hat.

"Wegen gestern... Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, dass ich dich einfach geküsst habe und es tut mir echt leid, dass ich dich so überrumpelt habe.", entschuldigt sich Alec.

Ich bleibe sofort stehen, denn seine Worte treffen mich knallhart. Er entschuldigt sich doch gerade nicht ernsthaft für den Kuss... Er tut ja förmlich so, als ob er so schrecklich gewesen wäre und er ihn bereuen würde...

How I learnt to live   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt