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Mittlerweile ist schon eine Woche seit dem Streit mit Alec vergangen und was soll ich sagen... Die ganze Situation hat sich so null verbessert, denn Alec hat sich wirklich nicht mehr gemeldet und darüber sollte ich eigentlich froh sein, denn so kann er mich nicht weiter verletzten.

Andererseits fehlen mir seine Witze, seine aufmunternde Worte, seine manchmal arrogante Art, sein Lächeln... Ach wem mache ich hier eigentlich was vor? Ich vermisse so gut wie alles an ihm und natürlich auch ihn selbst...

Ich glaube, dass ich insgeheim gehofft habe, dass er sich doch noch melden wird... Aber ich kann ihm echt keinen Vorwurf machen, denn ich war diejenige, die ihm eine geschellert hat und den Kontakt abgebrochen hat.

"Ava, bist du fertig?", fragt mein Dad mich, denn heute habe ich ein Coaching für Born to Sing.

"Ja.", antworte ich und laufe die Treppen hinunter.

"Und bist du schon motiviert, denen zu zeigen, was du kannst?", fragt er mich lächelnd.

"Immer doch.", erwidere ich und ich versuche ein Lächeln zustande zu bringen, was mir nicht ganz gelingt.

Diese Antwort scheint meinem Vater zu rechen, denn er geht nicht weiter darauf ein, stattdessen gehen wir einfach ins Auto und fahren los.

Mein Dad versucht während der ganzen Fahrt ein Gespräch mit mir aufzubauen, doch da ich nur einseitige Antworten gebe, gibt auch er es irgendwann auf.

"Viel Spaß.", wünscht er mir noch, bevor ich aussteige und er weg fährt.

Und nun stehe ich hier allein vor einem riesigen Gebäude, ohne zu wissen, was mich erwartet und genau solche Momente hasse ich, aber da muss ich jetzt durch.

Ich laufe auf die Tür zu...

"Ava?!", höre ich jemanden rufen und sofort bleibe ich stehen und drehe mich um.

Ein schlanker Junge kommt auf mich zugelaufen, den ich noch nie gesehen habe...

Und nun ja, ich muss zugeben, dass er mit seinen strohblonden Haaren, den blauen Augen und dem Grinsen ziemlich sympathisch aussieht.

"Ava ist doch richtig, oder?", fragt er nochmal nach, als er bei mir ankommt.

Ich nicke und mir ist es plötzlich irgendwie ziemlich unangenehm, dass ich seinen Namen nicht kenne...

"Ich bin übrigens Dylan und wir sind jetzt offiziell Konkurrenten.", meint er  und reicht mir spaßeshalber die Hand.

Und all meine Anspannung fällt plötzlich von mir ab, denn er scheint ein netter Typ zu sein.

Ich schlage sofort ein und lächle ihn dabei an:
"Freut mich dich kennenzulernen, Dylan, aber nimm dich in acht, denn ich bin hier um zu gewinnen."

Wir beide beginnen zu Lachen.
"Das ist mir klar und stell dir nur vor: Aus genau dem selben Grund bin ich auch hier.", er zwinkert mir zu.

"Ach wirklich?", frage ich ironisch nach.

Er nickt und wir beide beginnen wieder zu lachen. Normalerweise, brauche ich etwas länger, um mich einer Person zu öffnen, doch bei Dylan fällt es mir aus einem mir unbegreiflichen Grund leichter.

Er strahlt irgendwas lockeres beziehungsweise sympathisches aus...

"Sollen wir dann reingehen?", fragt er mich und deutet auf die Tür.

Wieder nicke ich und wir treten gemeinsam ein und wie es nicht anders zu erwarten war, sind schon ziemlich viele Kanidanten da, was bedeutet, dass wir viel Konkurrenz haben werden...

How I learnt to live   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt