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Hey Leute,
erst mal tut es mir total leid, dass ich euch so lange habe warten lassen. Im Moment stehe ich unter stress pur, schulisch und familiär. Stellt euch also auf verlängerte Releaszeiten ein. Noch einmal, es tut mir wahnsinnig Leid, doch ich kann mich nicht zerreißen.

Eure GiulyanaBlue

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Im Geiste spürte ich, wie sehr Seth litt und es schmerzte mich körperlich

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Im Geiste spürte ich, wie sehr Seth litt und es schmerzte mich körperlich. Gleichzeitig machte es mich aber auch rasend. Wenn wirklich seine Mutter diese Hexe war, konnte ich mir lebhaft vorstellen, wie seine Kindheit verlaufen ist. Bild um Bild erfüllte meine Gedanken und ich war mir fast hundertprozentig sicher, nicht alleine Schuld an ihnen zu tragen. Ich war ein Bündel aus Schmerz, Wut und Sehnsucht, eine gefährliche Kombi, was auch die Zwillinge verstanden. Nachdem wir die richtige Richtung eingeschlagen hatten, stellten sie mir, außer zum Navigieren, keine weiteren Fragen. Ehrlich gesagt sprach keiner von uns ein Wort, dafür waren wir zu sehr auf hundertachtzig.

„Die nächste links.", lotste ich zum wiederholten Male.

Tritus drehte das Steuer gerade rechtzeitig, sonst hätten wir die Ausfahrt verpasst. Genervt schaute er in den Rückspiegel. „Das nächste Mal bitte etwas früher."
Kurz hatte ich Schuldgefühle. Sollte ich vielleicht etwas weniger angespannt sein? Schließlich fuhren wir bereits eine ganze Weile und näherten uns doch nur langsam unserem Ziel.

„Ich denke wir sollten uns alle etwas entspannen.", sprach Lerius meine Gedanken aus. Er begann sich bis auf die Boxershorts auszuziehen und schenkte mir daraufhin ein breites Lächeln. „Ich werde mich jetzt verwandeln."

„Was? Im Auto?" Will er uns alle umbringen?

„Ja, genau hier." Seine Augen fingen genauso an zu leuchten, wie es Seths vor der Verwandlung getan hatten und kurz darauf stand ein etwas klein geratener Panther, einen Nebelpanther, wie ich mich erinnerte mal irgendwo gelesen zu haben, vor mir. Die Zeichnungen auf seinem Rücken waren im Vergleich zu seinem restlichen Körper gestochen scharf.

Ich musste mich ans Fenster drängen, um dem strampelnden Etwas genug Platz zu machen. Mit Augen, die mich seltsamerweise an einen Welpen erinnerten, legte er seinen Kopf auf meinen Schoß und sah mich bettelnd an. Ich streichelte ihn lachend hinter seine weichen Ohren, graulte bis er zu schnurren begann und spürte die geschmeidige Kraft des kleinen Raubtiers.

„Glaub ja nicht, dass ich das die ganze Fahrt über machen werde.", warnte ich ihn, woraufhin er nur gähnte.

Das kräftige Gebiss war voll von gefährlich scharfen Reiszähnen, die meine Hand mit einem Biss abtrennen konnten. Trotzdem verspürte ich keine Angst. Ich wusste, dieser kleine Panther würde mir niemals etwas antun, geschweige denn mich bedrohen.

Immer noch lächelnd legte ich den Kopf in den Nacken und genoss einfach nur das Fell unter meinen Fingern. Warte mal ... NEIN!

Reflexartig schob ich Lerius von mir, sodass er hart gegen den vorderen Sitz knallte. Sein klägliches Mauzen klang mehr als verwundert. Schutzsuchend umklammerte ich meine Knie, die wie Espenlaub zitterten. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein ...

Tränen liefen über mein Gesicht und ich machte mir nicht die Mühe, sie abzuwischen. Jeden Moment konnte es losgehen. Ich wartete nur darauf, dass sich meine Energie bemerkbar machte und Lerius zu Asche grillte. Ich hatte ihn berührt. Zwar unabsichtlich, doch es waren immer noch meine Hände, die sein Fell zuerst berührten.

Ein heftiges Schluchzen ließ mich erbeben und nach Atem ringen. Es war meine Schuld, einfach alles. Wenn Lerius wegen mir etwas zustieße, könnte ich mir das nie verzeihen.

„Hey." Jemand berührte mich leicht an der Schulter, was mich zusammenzucken ließ. „Sieh mich an." Sanft wurde mein Gesicht angehoben und mir kam urplötzlich der Gedanke, dass die Zwillinge wirklich viel Zeit mit Seth verbracht haben mussten, um seine Bewegungen mit solcher Ähnlichkeit auszuführen.

Der Tränenschleier ließ mich stark blinzeln, um wenigstens etwas erkennen zu können. Folglich erklang ein Rascheln von dem Platz neben mir und ich spähte hinüber, nur um einen halbnackten Clanangehörigen mit tätowierten Oberarmen zu sehen. Es waren verschlungene Linien, deren Bedeutung ich nicht kannte. Solch eine Präzisionsarbeit musste von einem wahren Meister geschaffen worden sein und unweigerlich fragte ich mich, wer das wohl gewesen war.

Ich wandte mich ab und biss die Zähne zusammen, dass es weh tat. „Es tut mir leid.", brachte ich hervor und hörte die Brüder schnauben.

„Was soll dir bitte leidtun? Dass Angst hast berührt zu werden? Denn wenn es das ist, solltest du es dir nicht so zu Herzen nehmen. Es war wohl noch ein bisschen zu früh."

„Mein Bruder hat recht.", stimmte Tritus zu, ohne die Straße aus den Augen zu lassen. „Er ist selbst schuld. Vor allem da er weiß, dass du bereits zu Seth gehörst."

Lerius hatte sich bei den Worten seines älteren Zwillings verkrampft. Ein Gefühl, als würde mein Blut zu Eis gefrieren nahm von mir Besitz und ließ mich eine vorwitzige Haarsträhne aus Lerius Gesicht streichen. Das Gefühl seiner gebräunten Haut und der kratzigen Bartstoppeln ließen mein Blut schneller strömen und ich merkte, wie ich errötete.

Ich nuschelte vor mich hin und zog die Hand wieder zurück. „Nein." Meine Hand wurde von einer viel größeren umschlossen, sodass wir beide auf unsere umschlossenen Finger starrten.

„Wie ist das nur möglich?", hauchte ich fassungslos. „Ich berühre dich, dabei bist du nicht Seth.

„Komisch, nicht?", erklang es von vorne. „Wir sind der Ansicht, dass deine Kräfte sich langsam stabilisieren, jetzt, da du sie des Öfteren freilässt."

Die Stimmung war dank Tritus Kommentar gebrochen, doch der jüngere Bruder starrte noch immer auf unsere Hände, wodurch ich mich gezwungen sah, den Kontakt abzubrechen.

Ruckartig hob er den Kopf und ich sah das erste Mal seine Fähigkeit in Aktion. Die ansonsten lachenden Augen waren von einem weißen Schleier überzogen, über dessen Netzhäute sich jetzt schwarze Äderchen zogen.

Mein plötzliches Schweigen schien auch Lerius Bruder aufgefallen zu sein, denn er schaltete den Warnblinker ein und fuhr rechts ran. Die Autos nach uns hupten kurz und nachdem ihnen Tritus bedeutet, dass alles Ok war, fuhren sie davon.

Er sah noch kurz zu dem Erstarrten, dann förderte er aus dem vorderen Handschuhfach eine kleine Spritze zutage.

Mit einem Blick zu mir erklärte er: „Normalerweise braucht Lerius dieses Serum nicht. Doch manchmal kann es passieren, dass er sich zu sehr in sich selbst verstrickt, wodurch ich gezwungen bin ihn gewaltsam in die Wirklichkeit zu holen. Keine Sorge, das haben wir schon oft hinter uns. Er wird keine bleibenden Schäden davontragen."

Das bläuliche Serum füllte die Spritze bis zum Anschlag und wurde von Tritus ohne zu zögern in Lerius Hauptschlagader gerammt.

My other Half - Panther's chains Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt