Kapitel 3 Schwarz und Rot

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Als ich in meinem neuen Bett lag, wurde mir erst so richtig bewusst, dass morgen mein erster Arbeitstag bei Bayer ist und...das ich morgen Julian wiedersehe. Irgendwie machte mich der Gedanke daran Julian wieder zu sehen glücklich. Ich weiß auch nicht, was er mit mir macht, aber irgendwas hat Julian, denn er schwirrt mir immer noch in meinem Kopf herum. Aber eine Sache habe ich mir geschworen, mich jetzt ganz auf meinen Beruf und auf mein Leben zu konzentrieren, da ist kein Platz für eine Liebelei. Denn Liebe kostet Kraft und Zuneigung und nicht zu vergessen fleht sie nach Nähe. All das kann ich mir, egal mit wem im Moment, gerade nicht vorstellen. Auch wenn die Sache mit Fritz schon eine geraume Zeit her ist und ja er hat mich verletzt, doch er ist ein Teil von mir und meinem Herzen, den Platz wird er immer haben. Liebe ist kompliziert, unverständlich und vor allem nicht zu steuern. Sie kommt urplötzlich und immer dann wann man sie am wenigsten erwartet. Genau deswegen habe ich Angst vor der Liebe...und Angst davor einen Menschen zu verletzen. Liebe ist gebrechlich wie Glas, doch in manchen Fällen stärker als die Anziehungskraft der Erde. Nun liege ich hier in meinem Bett und philosophiere über die Liebe, eigentlich sollte ich schlafen, damit ich nicht verschlafe und nicht schon an meinem ersten Arbeitstag zu spät komme. Ein letzter Blick aus dem Fenster genügte. Ich war eingeschlafen und in meinen Träumen versunken. Früh um 6:00 weckte mich das Klingeln eines Handys, aber dieser Klingelton war mir unbekannt. Die Gedanken von letzter Nacht kamen mir wieder in den Sinn, dass ich Julians Jacke samt Handy ausversehen mitgenommen habe. Tut mir leid Julian, auch wenn es etwas Wichtiges sein könnte, respektiere ich deine Privatsphäre und gehe nicht ran. 30 Minuten später  klingelte mein Wecker, vor lauter Freude sprang ich aus dem Bett um mich in das Bad zu begeben. Heute ist mein erster Tag und bekanntlich der erste Eindruck ist der Bleibende. Also muss ich mich bemühen, dass Beste aus mir herauszuholen. Ich stand vor dem Spiegel und starte in ihn hinein, wie in ein Buch, auf der Hoffnung eine Antwort auf seine Frage zu bekommen, doch das einzige was ich sah waren Augenringe und meine ungeliebten Sommersprossen. Eine warme Dusche als Start in den Tag tut mir jetzt gut, dachte ich mir und stieg unter sie. Das warme Wasser kitzelte auf meiner Haut. Mit einem Mal fühlte ich mich wie neugeboren, ein unglaubliches Gefühlt. 10 Minuten später stand ich vor der Qual der Wahl, was ziehe ich heute bloß an. Ein Kleid kommt nicht in Frage, denn das wäre nicht angemessen. Eine Weile später entschloss ich mich für eine schwarze Jeans und für ein rotes T-Shirt mit V-Ausschnitt. Fertig angezogen, begab ich mich in das Badezimmer, um noch ein wenig Schminke aufzulegen. Zum Schluss packte ich noch einige Sachen zusammen, die ich für heute benötige und nicht zu vergessen Julians Sachen kamen auch mit in den Rucksack. Mithilfe meines Handys machte ich mich auf dem Weg zum Bahnhof, um den nächsten Zug nach Leverkusen zu nehmen. Ticket gezogen und nach langem Suchen endlich einen Sitzplatz gefunden, war ich in den Lyrics von Hoobastank (The Reason) verloren. Angekommen in Leverkusen erwartete mich die riesige BayArena. Als ich den Rasen betrat kamen Gefühle in mir hoch, wo ich dachte sie schon längst abgehakt zu haben. Die Füße kribbelten und alles was ich wollte war, wieder einen Fußball an meinen Füßen zu spüre.

POV- Wechsel (Julian)
Ich bin der größte Idiot auf dieser Welt! Wie konnte ich nur vergessen,  Lotta zu bitten mir meine Jacke wiederzugeben und nach ihrer Handynummer zu fragen. Was wenn ich sie nie wiedersehe? Oder gibt es doch sowas wie Schicksal und man sieht sich immer zweimal im Leben? Lotta ging mir einfach nicht aus dem  Kopf und ihr wunderschönes Lächeln erst recht nicht. Es war mit Abstand das schönste Lächeln, was ich je gesehen habe.
"Mensch Julian hör auf vor dir hinzuträumen!" hörte ich Kai rufen. Beeil dich mal Julian oder willst du der letzte auf dem Trainingsplatz sein? Ich schnürte noch schnell meine Schuhe und folgte Kai auf den Platz. Es fühlt sich einfach jedes Mal wieder so verdammt gut an hier zu stehen. Die Arena ist wie ein zweites Zu Hause für mich und die Jungs wie eine zweite Familie. Unser Trainer rief uns vor dem Training zusammen um uns Neuigkeiten mitzuteilen. Bekamen wir einen neuen Mitspieler? Oder war es nur ein simples Belangen?
Ich glaube ich träume! Oder ist es doch kein Traum und pure Realität. "Jungs, wie er wisst hat uns unser geliebter Physiotherapeut Johann verlassen, was wir alle sehr bedauern. Doch wir haben eine adäquaten Ersatz gefunden...darf ich vorstellen, Lotta Heilmann unsere neue Physiotherapeutin. Ich spürte wie mein Puls hochschnellte, als ich Lotta wiedersah. Sie sah fantastisch aus, in ihrer schwarzen Jeans und ihrem roten Shirt. Dazu die schulterlangen, lockigen braunen Haare machten Lotta zu einer wunderschönen Frau. Rot stand Lotta einfach zu gut und unterstützte zusätzlich ihre warmen grünen Augen. Die schwarze Jeans passte ihr perfekt. Alles ergab nun einen Sinn in Schwarz und Rot.

Bei jeden meiner Fehler-Julian Brandt Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt