Kapitel 10 Stark sein

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Lottas POV: Die Diagnose war niederschmetternd, als ich sie aus Julians Mund hörte. In seinen Augen sah ich den puren Schmerz. Und aus seinen Mund sprach die pure Enttäuschung.
"Lotta du hattest Recht, der Muskel ist gerissen. Ich hätte auf dich hören sollen, von Anfang an..." Und da unterbrach ich ihn.
"Julian hier geht es nicht darum wer Recht hatte oder nicht, das ist jetzt egal. Es ist nunmal passiert und jetzt müssen WIR versuchen, dass Beste daraus zu machen. Ich werde erstmal das Gespräch mit den Ärzten suchen, um mich mit der Situation vertraut zu machen." dabei wich mein Blick nie von Julian ab.
J: "Lotta du musst das nicht, ich komme schon alleine klar."
L: "Ob du es möchtest oder nicht ich bin die  Mannschaftsphysiotherapeutin. Aber wenn du mit meiner Arbeit nicht zufrieden bist, ist es dir natürlich gestattet einen anderen Physiotherapeuten dir zu suchen."
J: "So war das doch gar nicht gemeint. Du hattest Recht von Anfang an, ich kenne keine Bessere und vertraue dir ab sofort auch." Okay erwiderte ich und suchte den behandelten Arzt auf. Er erklärte mir das er eine 3-4 wöchige Pause braucht und jede Menge Unterstützung in Sachen Kinesio-Tapen. Striktes Sportverbot war angesagt, was Julian bestimmt nicht leicht fällt, wie ich ihn kenne. Zurück in seinen Krankenzimmer erklärte ich ihm die Situation.
L: "Ich habe mich mit dem Arzt unterhalten und er gab mir einen Behandlungsplan den wir einzuhalten haben. Ach ja und ich habe dir da noch was mitgebracht, dass deine Armmuskulatur die nächste Woche auf Trapp halten wird. Er schaute mich fragend an und hatte absolut keine Ahnung wovon ich gerade spreche.
L: "Komm schon du weißt es. Sag schon."
J: " Ich habe absolut keinen blassen Schimmer wovon du gerade sprichst."
L: " Du hast es bestimmt schon mal benutzen müssen, Schätzchen. Sagen dir die roten Stäbchen was, die dich die Woche stützen werden." Also holte ich die Krücken hinter meinen Rücken hervor und grinste ihn an. Er fing an zu lachen. Genau das wollte ich erreichen, denn oh Gott wie sehr ich sein Lachen liebte und vor allem seine Grübchen.
L:"Eigentlich sollte ich mir auch sowas zu legen, das ist sehr praktisch. Somit hätte ich eine wunderbare Armverlängerung, um dir das nächste Mal ordentlich in den Hintern zu treten, falls du mal wieder nicht hören kannst."
J:"Jetzt bin ich erstmal dran dir in den Hintern zu treten, wenn du mir mal wieder die Wahrheit verschweigst, Schätzchen."
L: "Verliere dabei deine Balance nicht, denn dein rechtes Bein, darfst du jetzt nur zu 40% belasten, Schätzchen." Ich finde es toll Julian zu ärgern, denn das lenkt ihn von den Schmerzen ab.
J: "Das andere Bein funktioniert doch blendend, dass schaffe ich schon irgendwie. Aber mal eine andere Frage wie lange muss ich hier im Krankenhaus bleiben?"
L:"Nur die Nacht. Morgen früh hole ich dich ab."
J:"Ach so ist das also. Du bist meine ganz eigene und wahnsinnig attraktive Krankenschwester. Das gefällt mir. Besitzt du denn überhaupt ein Auto?"
L:"Oh Gott Julian du und deine Gedanken. Ich werde dich so richtig leiden lassen, dass verspreche ich dir. Ja morgen früh hole ich erst mein Auto ab und danach dich. Außer du möchtest noch eine Weile hier bleiben."
J: "Nein tue mir das nicht an. Keine der Krankenschwestern hier ist so heiß und kompetent wie du. Aber einen Führerschein hast du oder?"
L:"Natürlich nicht, wo wäre denn da der Nervenkitzel? Das wäre doch langweilig." Julians Augen wurden immer größer und ich begann laut zu lachen.

Julians POV:
Lottas Lachen ist die beste Medizin und ließ mich meine Schmerzen vergessen. Was ich so sehr an Lotta schätze war ihr Humor und ihr Verständnis. Lotta ist nicht trotzig oder nachtragend, sie ist einfach ein ganz toller Mensch. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als es an der Tür klopfte. Ich schaute Lotta an und sie wusste genau was zu tun war. Wie als könnte sie meine Gedanken lesen, ging sie zur Tür um sie zu öffnen. Was mir jetzt erst auffiel wie trainiert Lotta war und dieser Hintern ist ja auch der Wahnsinn. Lotta öffnete die Tür und ich sah Kai ins Zimmer marschieren.
K:"Na Großer, da wollte wohl jemand wieder mal auf stark machen." da wuschelte mir Kai durch die Haare.
L:" Keine Angst Kai er ist jetzt unter meiner Aufsicht und kommt nicht mehr auf solche Heldentaten." dabei schaute mich so schräg von der Seite an
J:"Habt ihr euch beide jetzt gegen mich verschworen oder macht es euch Spaß mich zu ärgern?" Beide nickten zustimmend.
K:"Aber mal was anderes, wie geht es dir eigentlich?
J:"Gut eigentlich. Ich freue mich schon vor allem auf das so leckere Abendessen hier."
Unser Gespräch wurde unterbrochen als die Krankenschwester das Abendessen brachte. Sie bat Kai und Lotta sich von mir zu verabschieden, denn jetzt sei Nachtruhe im Krankenhaus. Kai und ich schlugen ein, dabei flüsterte er mir ins Ohr: "Nutze die gemeinsame Zeit mit Lotta aus und pass mir auf sie auf." mit den Worten verschwand er und somit waren Lotta und ich wieder alleine im Zimmer. Lotta kam auf mich zu und sagte: "Genieße deine letzte ruhige Nacht, denn ab morgen geht es anders lang. Gute Nacht Juli und schlaf gut." Als sie das sagte drückte sie mir einen Kuss auf die Stirn und wollte schon gehen, als ich sie an der Hand festhielt. "Ich wünsche dir auch eine Gute Nacht Engelchen" und gab ihr einen Kuss auf die Hand. Daraufhin lächelte Lotta und verschwand aus der Tür.
Ruhe zog in meinem Zimmer ein und ich hatte Zeit zum Nachdenken.

Lottas POV:
Als ich Julians Zimmer verließ, verspürte ich ein Gefühl von Reue, ihm es immer noch nicht erzählt zu haben. Aber heute war nicht der richtige Zeitpunkt, wollte ich mir einreden, aber wann war er dann, fragte ich mich? Ich lief vom Krankenhaus nach Hause, da es nicht so weit war. Ich mochte es die Kälte zu spüren, die Sterne am Himmel zu beobachten und die Stadt bei Nacht zu bewundern. In dem Park vor meiner Wohnug fand ich einen winzigen Stein, der die Form von einem Herzen hatte und nahm ihn mit. Das war ein Zeichen, dass ich beachten sollte. Ja ich glaube an Schicksal und an dem Zufall. Angekommen in meiner Wohnung schaltete ich den Fernseher an, weil ich noch nicht müde war. Also zappte ich durch das Programm und stieß auf eine Nachrichtensendung. Sie berichtete über aktuelle, internationale Nachrichten, über Sport und dann noch über Promis. Auch wenn mich dieser Klatsch nervte wollte ich wissen welche neuen Gerüchte die Runde machten. Ich glaubte meinen Augen nicht, was ich da gerade sah. Das Bild von mir und Julian mit der Unterschrift: "Hat Fußballer Julian Brandt etwa eine Freundin und ist dieses Bilder der Beweis dafür?" Und erst jetzt wurden mir so richtig die Folgen bewusst, die dieses Bild hinter sich zieht. Eine mediale Ausschlachtung und mediale Aufmerksamkeit, die wir auf gar keinen Fall wollten, mit der wir uns jetzt aber auseinandersetzen müssen.

Bei jeden meiner Fehler-Julian Brandt Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt