Kapitel 6 Gedankenlos

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Lottas POV:
"Engelchen, geh noch nicht...nur noch ein bisschen. Schau mal die Sterne am Himmel leuchten so schön und da siehst du sie, eine Sternschnuppe. Schnell, schließ die Augen und wünsch dir was!" Und mit einem Mal war ich wieder in der bitteren Realität angekommen. Jetzt träume ich sogar noch von Julian. Es war mitten in der Nacht und ich konnte nicht mehr schlafen, da mich Julians letzte Nachricht einfach nicht losließ. Ich drehte mich auf die andere Seite und schaute auf mein Handy, es war 3:34. Mein Kopf wollte einfach nicht aufhören zu denken. Ich war in meinen Gedanken gefangen, wie ein Mensch in einer Gefängniszelle. Kein Ausweg, kein Fluchtweg, keine Ausbruchsmöglichkeit. An schlafen war jetzt nicht mehr zu denken. Also schnappte ich mir meine Jacke, mein Handy, meine Kopfhörer und meinen Schlüssel. Ich musste hier raus um meinen Kopf frei zu bekommen. Einfach irgendwohin laufen, um auf andere Gedanken zu kommen. Draußen war es kühl und die Straßen waren leer, na klar Lotta, welcher normale Mensch befindet sich auch schon 4 Uhr nachts draußen auf der Straße. Ich lief soweit mich meine Füße trugen,  bis ich an einem Aussichtspunkt angekommen war, wo man einen wunderschönen Blick über ganz Köln hatte. Und plötzlich kamen mir die Worte meiner Mutter in den Sinn: "Den größten Fehler den man im Leben machen kann ist, immer Angst zu haben, einen zu machen." Und das war die Antwort auf meine Frage! Danke Mama! Wie von einem Blitz getroffen, rannte ich nach Hause so schnell ich konnte. Vorbei kam ich an tausenden Läden bis ich an meinem Haus angekommen war. Ich rannte die Treppen hoch, in meiner Wohnung ließ ich alles fallen und tippte eine Antwort für Julian:
"Wenn du denkst, dass ich feige wäre, dann hast du dich arg getäuscht, mein Freund. Game on würde ich sagen, möge der Stärkere von uns beiden gewinnen. Und pass auf, dass du auf dem Weg in Richtung Ziel nicht falsch abbiegst und dich doch verliebst;)." Und senden...Mal schauen was Julian darauf zu antworten hat, vielleicht macht er jetzt doch einen Rückzieher und bekommt Angst. Und somit schlief ich ein bis mein Wecker früh um 6 klingelte. Ich fühlte mich wie erschlagen und totmüde. Klar wer die Nachts nicht schläft, ist morgens müde Lotta. Wie ein Geist lief ich durch meine Wohnung. In der Küche angekommen, machte ich mir einen sehr sehr starken Kaffee, heute mal ohne Milch um wach zu werden. Ich blickte auf mein Handy und sah eine ungelesene Nachricht, sie war von Julian.
"Guten Morgen Engelchen:) hoffe du hast gut geschlafen und von mir geträumt, hehe. Na dann Kleines, aber nicht weinen wenn ich gewinne:)."
Warum ist sich Julian seiner Sache nur so sicher? Entweder weiß er ganz genau, dass ich schwach werde in seiner Gegenwart oder es steckt etwas anderes dahinter, das ich erst noch herausfinden muss und werde. Ohne weiter drüber nachzudenken, machte ich mich fertig und begab mich auf dem Weg zum Bahnhof. Angekommen in Leverkusen hörte ich meinen Namen rufen. "Hey Lotta warte!" Es war Julian der mir hinter her rannte und vollkommen außer Atem war. "Hier das ist für dich, aber eine Bitte, mach es erst auf wenn du Zu Hause bist. Das ist der erste Teil meines Rätsels für dich." Und mit diesen Worten verschwand Julian. Ich war neugierig geworden was in dem roten Geschenkpapier war. Um zu widerstehen, packte ich es in meinen Rucksack. Heute ist mein zweiter Arbeitstag und ich bin gespannt, die anderen Spieler kennenzulernen. Ich beobachte wie sie spielten, aber ungewollt, fiel mein Blick immer wieder auf Julian. Hier auf dem grünen Rasen, war er voll in seinem Element. Was für eine Feinfühligkeit die er auf dem Platz zeigte, was für ein Ballgefühl. Schluss damit Lotta, du bist hier nicht zum Tagträumen. Auf meiner heutigen Behandlungsliste stand, wer hätte es gedacht, ja Bingo Julian. In Gedanken legte ich mir eine Strategie zu Recht um Julian heute ein bisschen herauszufordern bzw. zu ärgern. Nachmittag brach an und ich betrat das aller erste mal meinen Behandlungsraum. Groß war er, jede Menge Liegen, Matten und Schränke voller Sport-und Physiogeräte. Julian kam rein, frisch geduscht und grinste mich an. "Endlich sind wir alleine;) findest du das auch nicht schön?"
Hehe schön, dass du dich freust, aber heute muss ich dich ein bisschen quälen, Süßer, sagte ich und zeigte ihm den Weg auf die Liege.

Julians POV:
Als ich auf der Liege lag, wurde mir warm ums Herz. Lottas Hände auf meiner Haut waren wie kleine Feuerwerke, die bereit waren zu explodieren. Doch diese Explosion war ziemlich schmerzhaft. Schmerzhafter als gedacht, löste Lotta alle Verspannungen in meinen Oberschenkeln. Ich musste mir echt Mühe geben nicht zu schreien. Zugleich war das Gefühl schön von Lotta berührt zu werden. Mit der Zeit wurden die Schmerzen weniger und Lotta ging über ihn noch ein wenig zu massieren. Diesen Teil konnte ich mehr als genießen. Lotta hatte magische Hände, denn mit einem Mal war ich total schmerzfrei, Danke. Ich bin ja gespannt was Lotta zu meinem Geschenk sagt und vor allem ob sie mein kleines Rätsel lösen kann.

Lottas POV:
Als ich mit der Behandlung fertig war, gab ich Julian zu verstehen, dass wir übermorgen ein paar Übungen machen werden, um seinen Muskel zu stärken. Julian nickte und kam mir näher, zu nah für meinen Geschmack. Er kam mir so nah, dass unsere Lippen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Er schloss die Augen und... Ich zog zurück, verabschiedete mich und machte mich aus den Staub.
Als ich zu Hause angekommen war machte ich das Geschenk auf und sah...

Bei jeden meiner Fehler-Julian Brandt Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt