Mitleid

2.2K 61 0
                                        

Es gibt einen Moment im Leben, indem man sich entscheiden muss, weitermachen oder aufgeben.

Mein ganzes Leben lang wurde mir beigebracht zu kämpfen, zu arbeiten, niemals aufzugeben egal was es kostet.

Man denkt immer, der der so etwas sagt, hat leicht reden, er ist niemals deinen Weg gegangen, hat niemals die Dinge erlebt die du erlebt hast.
Doch die, die es mir beibrachten wussten wovon sie sprachen, auch für sie glich ihr Leben der Hölle auf Erden, der einzige Unterschied ist, sie haben es sich ausgesucht, ihnen wurde es nicht aufgezwungen.

Um mich rum war Dunkelheit, wie eine Umarmung, die war warm und nahm mich ein, die Zeit verschwamm und alles an das ich mich erinnerte war der Wunsch, alles loszulassen, aufzugeben.

Kaum etwas verlockte mich so alles zu beenden, meinem Leid und meinem Leben zu entkommen.
Obwohl nichts außer Dunkelheit mich umgab, brannte in mir ein Kampf, vermutlich einer der härtesten den ich jemals geführt hatte und am Ende gewann das Licht.

Der Drang jeden zu beschützen der mir etwas bedeutete, selbst wenn ich mich dadurch selber verlieren würde, rief mich wieder zurück.

Langsam war ich in der Lage meine Augen zu öffnen, jede Faser meines Körpers schrie vor schmerz, die Kälte die mich durchdrang war lähmend, ich war nicht in der Lage mich zu bewegen.

Es dauerte einige Zeit, bis mein Blick sich wieder herstellte, ich blinzelte einige male, versuchte mich daran zu erinnern wo ich war, ich sah die großen Pflastersteine auf dem Boden, die alten Sitzbänke der Kirche, die mit Staub bedeckt und vermodert waren.

Nachdem ich mich an meine Umgebung gewöhnt hatte, war der letzte Schritt mich zu bewegen, trotz der zerreißenden Schmerzen in meinem ganzen körper versuchte ich mich zu bewegen.

-steh auf!- Rief meine innere Stimme mir zu, ich hatte sie lange nicht mehr gehört, aber sie hatte recht.

Mit all meiner Kraft stützte ich mich auf meine Hände, mein Kopf pochte, meine Arme zitterten, die Kälte durchdrang mich.

Es kam mir vor wie stunden, bis ich in der Lage war mich hinzustellen, auf zittrigen Beinen versuchte ich mein Gleichgewicht zu halten, ich hielt mir meine Seite, die Seite auf der meine Narbe prankte, aber ich hielt vielmehr meine gebrochenen Rippen, die sich anfühlten, als ob sie mich von innen durchbohrten.

Langsam humpelte ich Richtung Kirchentür, immerwieder wurde mir schwarz vor augen, ich riss mich zusammen und merkte nicht, dass ich meine Luft anhielt, bis ich den Ausgang der Kirche erreichte und die kalte Nachtluft meine Lungen durchströmte.

Ich atmete sie ein, als ob sie mich von meinem Verletzungen heilen könnte, durchströmte sie mich.
Einige Minuten stand ich an die Kirchenmauer gelehnt da, mit geschlossenen Augen und versuchte mich zu sammeln.

Das was Zach mir heute Abend genommen hat, meine Hoffnung, Freude und Zuversicht, versuchte ich wiederzufinden, jedoch ohne Erfolg, alles was er mir gelassen hatte, war mein Drang jeden zu beschützen den ich liebte.

Meine Gedanken rissen mich aus meiner Trance und der stechende Schmerz in meinem Gesicht weckte mich wieder auf.

Ich musste weiter gehen, kämpfen, laufen, nicht aufgeben.

Ich humpelte weiter, den Weg zurück zum Haus. Diesmal würde es länger dauern, das war mir bewusst, aber ich hatte keine Wahl, ich konnte niemanden anrufen, wenn ich nicht wollte, dass Nate und die anderen von meiner Begegnung mit Zach wussten.

Meine Gedanken kreisten darum, wie ich es anstellen würden Zach zu geben was er verlangt, jeden zu schützen den ich liebe und gleichzeitig einen Plan zu schmieden, wie ich ihn umbringe, denn genau das, werde ich tun. Und wenn es das letzte ist.

The Mafia Game - First LadyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt