Weil ich wusste, dass ich diese Nacht keinen Schlaf mehr bekommen würde und es mittlerweile kurz nach halb 5 war, beschloss ich trainieren zu gehen.
Leise ging ich in mein Zimmer, dort fand ich Shane genauso wie ich ihn verlassen hatte, alle viere von sich gestreckt in meinem Bett.
Mit einem Schmunzeln im Gesicht betrachtete ich ihn, bevor ich mir meine Trainingssachen raussuchte und mich umzog.Ich war kurz dazu geneigt Shane aus meinem Bett zu werfen, verwarf den Gedanken aber gleich wieder, da ich ihm zu dankbar war, für das, was er an diesem Abend für mich getan hatte.
Ich nahm den Rest meiner Sachen und verließ mein Zimmer wieder, ich ging die Treppe runter und verließ das Haus.
Als ich in der Sporthalle ankam, war niemand da, was mich angesichts der Uhrzeit nicht wunderte.
Ich war sogar dankbar dafür, ich konnte meine Zeit nutzen und einen klaren Kopf bekommen.Ich lief ein paar Runden um mich aufzuwärmen, schon nach kurzer Zeit meldeten sich meine Rippen zu Wort, aber ich beschloss, dagegen an zu rennen.
Danach machte ich mich an die Gewichte, im Spiegel korrigierte ich immerwieder meine Haltung, die auf Grund meiner Verletzungen alles andere als vorbildlich war.
Während ich meine üblichen Übungen machte, dachte ich nach.
In letzter Zeit glich alles für mich einem Kampf, ein unerbittlicher Kampf, den ich drohte zu verlieren.Ich kämpfte gegen Zach an, gegen meine Erinnerungen, gegen meine Gedanken und gegen Nate.
Ich kämpfte so viel und so lange, dass ich langsam das Gefühl hatte, gegen mich selbst zu kämpfen.Es fiel mir schwer, meine Gedanken zu sortieren, unermüdlich wurde mein Glaube in das was ich dachte zu kennen erschüttert, wie ein Erdbeben broch alles unter mir zusammen oder über mich hinein.
Ich hatte das Gefühl mich selbst zu verlieren, das Gefühl, dass ich mich selber verrate.
Es war zum verrückt werden, ich wusste nicht mehr was ich machen sollte.Tief in meinem Inneren wusste ich, dass ich hierher gehöre, an Nates Seite und in diesem Clan, der für mich wie eine Familie geworden war.
Meinen Job wollte ich um nichts in der Welt eintauschen, ich hatte so viel erreicht, endlich waren die Mädchen sicher, sie hatten Perspektive und wurden gerecht behandelt.Und wenn ich das alles wusste, gab es nur noch eine Sache über die Ich mir klar werden musste.
Würde ich für all das hier, mich selber aufgeben wollen? Denn ich hatte das Gefühl nicht mehr ich selber zu sein. Oder hatte ich mich vielleicht nur verändert?
Auch diese Möglichkeit zog ich in betracht.Doch die Antwort auf diese fragen erreichte mich nicht.
Als ich mein Training beendete, fühlte ich mich ein wenig besser, ich trocknete meinen Schweiß mit einem Handtuch, nahm meine Sachen und ging Richtung Ausgang.
Doch bevor ich die Tür erreichte öffnete sie sich schon und Nate betrat die Halle.Auf der Stelle blieb ich stehen und sah ihn an, mein Herz schlug höher und blieb in meinem Hals stecken, als ich meine Trainingstasche nervös auf die andere Schulter legte.
"Du solltest schlafen liebes, es ist erst 6 Uhr." Begrüßte Nates ruhige Stimme mich und ich hing an seinen Lippen.
Wie durch ein magisches Band fühlte ich mich von ihm angezogen, mein Mund wurde trocken und meine Augen wanderten über seinen kompletten Körper.
"I-ich, ich konnte nicht." Antwortete ich ihm kaum hörbar und sah ihm in die Augen.
In Nates Augen sah ich Sorge und Skepsis, mein Herz schmolz bei diesem Anblick.

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The Mafia Game - First Lady
RomanceSamara Blanc ist eine junge Frau, sie wohnt in London, arbeitet in einem kleinen Pub und führt ein ganz normales Leben. Vor ca 3 Monaten ist sie aus ihrer Heimatstadt Paris geflohen, weg von ihrem gewalttätigen Verlobten und ihrem Vater der sie zu...