Noch einen Schritt weiter

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Die nächsten Tage vergingen und es fühlte sich an wie in einem Film, ich blieb Tagsüber in meinem Zimmer und leckte mir meine Wunden.

Hier und da haben Sarah und Jason versucht mit mir zu sprechen, klopften gegen die Tür und hielten mir Vorträge als ich sie nicht öffnete.

Doch ich blieb still, die einzigen Male dass ich mein Zimmer verließ war, als ich so lange wartete bis alle schliefen und mich dann Nachts runterschlich um mir essen und trinken für den nächsten Tag zu holen.
Ich hielt meine Gardienen geschlossen und in meinem Zimmer sah es aus wie in einer höhle, in der Fledermäuse wohnen könnten.

Ich versuchte zu verarbeiten was Nate mir gesagt hatte, was er mir vorwarf und was er mit mir getan hatte.
Jedes mal fühlten sich seine Worte wie Gift an, dass mich langsam durchströmte und an denen ich dahin raffte.
Ich hatte keine Kraft mehr mich zu bewegen, ich wollte es auch garnicht.
Ich hatte ein schlechtes Gewissen wegen der kleinen Blonden aus der Trainingshalle und wegen dem was ich mit Jason gemacht habe.

Jedes Wort von Nate klang wieder und wieder in meinem Kopf, ich hasste es dass mich seine Worte so trafen, anscheinend hatte ich mehr für ihn übrig als ich mir bis jetzt eingestehen konnte.
Es fraß mich von innen heraus auf und ich schwor mir wieder und wieder dass das aufhören muss, ich durfte nichts für Nate Davis empfinden, ich darf ihm keine Angriffsfläche mehr bieten.

Ich rollte mich mit einem Seufzen aus dem Bett, es war 14:23, Zeit aufzustehen. Ich ging ins Bad, schaute in den Spiegel und erschrak bei meinem Anblick.

Ich sah aus wie der tot auf 2 Beinen, meine Augenbraue war immer noch geschwollen, ich hatte Augenringe und in meinen Haaren hätten Vögel nisten können.
Ich entschlossen mich duschen zu gehen und mich vernünftig herzurichten, bevor ich zum Training ging, ich konnte mich ja nicht ewig verkriechen.

Ich zog Yoga-hose an, ein Sporttop und band meine Haare zum Zopf zusammen, bevor ich meine Augenringe und die Augenbraue mit etwas Make-up abdeckte.

Nachdem ich fertig war ging ich aus meinem Zimmer und die Treppe herunter. Einige von Nates Männern saßen dort und unterhielten sich, ich schlich mich aber so leise ich konnte an Ihnen vorbei, ich hatte keine Nerven mich heute mit ihnen zu beschäftigen.

Es war nun 15:14 uhr, das Training für heute sollte vorbei sein und die Halle hab ich dann für mich, auch das kam mir auch ganz gelegen.

Als ich die Halle betrat, war sie wie erwartet leer, ich stellte meine Sachen auf die Bank und ging Richtung Boxsäcke.
Ich dehnte mich nur minimal und fing an all meinen Frust und meine Gedanken an dem Boxsack auszulassen, ich trat auf ihn ein und boxte ihn solange bis mir meine Hände und Füße wehtaten.

Währenddessen ließ ich die letzten Tage nochmal Revue passieren, ich habe beschlossen mich nicht mehr von Nate beeindrucken zu lassen, ich bedeute ihm nichts, ich arbeite nur für ihn.
Dann kann er das auch so haben, ich brauche ihn nicht, und erstrecht brauchte ich seine Bestätigung nicht.

Ich konzentrierte mich ganz genau auf meine Tritte und Schläge, ich benutzte meine ganze Kraft, ich war wie in Trance, sodass ich nicht merkte, wie Nate die Halle betrat.

Ich bemerkte ihn erst, als er sich gegenüber von mir stellte und mir den Boxsack festhielt.
Ich erstarrte kurz und riss meine Augen auf, als ich ihn sah, er hatte ein enges Sportshirt an und trug eine kurze sporthose, er sah gut aus aber ich ließ mich nicht mehr so leicht von ihm beeindrucken.
Mein Fokus richtete sich nun wieder auf den Boxsack und ich holte nochmal eine meine Kräfte zusammen, bevor ich einige Tritte und Schläge hintereinander auf den Boxsack feuerte.

Nate starrte mich dabei an und beobachtete meine Bewegungen ganze genau.

Ich hatte keine Lust auf ihn, oder mich mit ihm zu beschäftigen, ich wollte allein sein.

The Mafia Game - First LadyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt