Kapitel 10

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Wie versprochen, ein weiteres Kapitel. Vielen vielen Dank für eure ganze Unterstützung!

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„Ohje. Was bist du? Eine Heilige mit Keuschheitsgürtel und Helfersyndrom?" Delilah stand auf. „Das muss ich mir jetzt nicht geben. Liam, was kennst du nur für Menschen?" Damit verschwand Delilah im Haus.

„Na, Delilah zeigt sich heute wieder von ihrer besten Seite." Grandma schüttelte nur den Kopf und sah Liam ernst an. „Wirklich Liam, was soll das?"

„Es tut mir leid. Sie hatte einen schlechten Tag."

„Den hat sie wohl häufig." Lucas lachte. „Wann immer ich sie sehe, hat sie einen schlechten Tag. Ich sehe sie nicht oft, aber doch ist es jedes Mal so. Hat sie irgendwelche Probleme oder so?"

Liam zog die Augenbrauen zusammen. Ich sah genau, wie sich seine Laune veränderte. „Lucas. Du hast keine Ahnung. Lass sie einfach in Ruhe und spar die deine Kommentare."
„Kinder!" Grandma sah zwischen Liam und Lucas hin und her. „Was soll der Unsinn? Streitet euch nicht."

„Entschuldigung", murrten Liam und Lucas gleichzeitig. Ich konnte aber nicht sagen, wer die Entschuldigung weniger ehrlich meinte. Die beiden schienen sich nicht zu mögen oder Liam hasste es, wenn man schlecht über Delilah sprach. War sie ihm wirklich so wichtig? Der Gedanke gefiel mir seltsamerweise so gar nicht.

Eine halbe Stunde später, was das Grillfleisch fertig und alle griffen beherzt zu. Hank, der den Grillmeister spielte, war der einzige, der nie ruhig sitzen konnte, da er ständig nach dem Fleisch schauen musste, dass noch auf dem Grill lag. Ihm schien das nicht zu stören und so genoss ich das leckere Essen in vollen Zügen.

Ich unterhielt mich viel mit Grandma und Cara. Und hörte auch ihren Gesprächen viel zu. Delilah und ich wechselten keine weiteren Worte miteinander, aber das passte mir ganz gut. Sie hatte mich mit ihrer Bemerkung nicht verletzt, da sie nicht zutraf, aber dennoch hasste ich es, wenn ich mit jemanden aneinandergeriet. Ich konnte Konfrontationen einfach nicht leiden.

Ich stand mit Cara, Grandma und Lia gerade in der Küche und half dabei das Geschirr abzuwaschen, als jemand hinter mir rief: „Verdammt, ich hab das Essen doch tatsächlich verpasst!" Verwirrt drehte ich mich um und sah den Jungen an, der am anderen der Küche stand und einen Schmollmund zog.

„Ich wusste, dass das kommt. Dein Teil steht noch draußen. Bediene dich ruhig." Der Junge nickte, bevor sein Blick auf mir landete und neugierig wurde. „Wer bist denn du? Sagt mir nicht, Liam hat Delilah in den Wind geschossen und schon ne Neue!"

Ich hob eine Augenbraue. Nein, das würde wohl nicht passieren. Wo dachte er denn hin? Verglich man Delilah mit mir, war sie, trotz ihrer eigenen Art, sicherlich noch Liams erste Wahl.
„Freut mich auch. Ich bin Natalie. Delilah findest du im Garten." Der Junge sah mich einen Moment verwirrt an, dann fing er an zu lachen. „Wow, ich mag dich jetzt schon." Ich schmunzelte. Na, das klang doch schon besser.

„Mike. Ich bin Liams Mitbewohner und auch die bessere Hälfte von uns beiden." Ich fing laut an zu lachen und auch Cara stimmte mit ein. „Ich weiß auch nicht. Irgendwas lässt mich daran zweifeln. Nur so ein Gefühl."

„Pfff. Ihr Weiber und eure Gefühle."

Mike war ein bisschen größer als ich und sehr schlank. Er hatte etwas längere dunkelblonde Haare, die er hinter seine Ohren strich, damit sie ihm nicht ins Gesicht fielen. Beeindruckend waren seine Augen, die einen interessanten bernsteinfarbenen Ton hatten. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Mike mit diesen Augen eine Menge Frauen zu sich zog. Es was irgendwie seine ganze Ausstrahlung, die mich das vermuten ließ. Aber vielleicht lag ich auch einfach nur falsch.
„Mike, etwas mehr Contenance." Grandma hob den Finger und warf Mike einen ermahnenden Blick zu. „Sorry Eloise. Ich werde mich bessern."

Solange ich bei dir binWo Geschichten leben. Entdecke jetzt