Kapitel 18

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Lesenacht Teil 1: Let's go!

Es war ein Freitagabend, als es plötzlich an der Tür klingelte. Grandma war mit ein paar Leuten zu einem Scrabble Abend. Ich hatte dankend abgelehnt, da ich zum einen eine fürchterliche Niete im Scrabble war und zum anderen gar keine gute Laune hatte. Ich hätte sie wohl den anderen verdorben.

Seufzend stand ich vom Bett und klappte den Laptop zu. Ich trottete zur Tür und drückte den Summer. Während ich wartete, dass die Person nach oben kam, lehnte ich mich gegen die Türrahmen und gähnte einmal kräftig. Es war noch nicht spät, aber ich könnte jetzt schon eine Mütze Schlaf vertragen.

„Sehr damenhaft." Ich sah zur Treppe, die Mike immer zwei Stufen auf einmal nehmend, hochkam. Er grinste wie immer frech und blieb dann schließlich vor mir stehen. „Lass mich. Sei froh, dass ich die Hand vor den Mund gehalten hab", gab ich trocken zurück. Ich ging in die Wohnung und vertraute darauf, dass Mike mir folgen würde. Ich war mit seinem Besuch in keiner Weise gerechnet, aber es war ganz nett, dass er mal wieder da war.

„Dein Zukünftiger wird mal viel ertragen müssen", stichelte Mike weiter. Ich ging in mein Zimmer und ließ mich auf mein Bett fallen. Mike setzte sich auf den Boden und sah sich um. „Von deiner Zukünftigen sollten wir mal gar nicht anfangen." Wieder grinste Mike. „Okay, hast gewonnen. Nettes Zimmer."

„Ja, Grandma und Liam haben es super eingerichtet. Jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke, dass Grandma dafür ihr Wohnzimmer hergegeben hat, fühle ich mich ein wenig schuldig."

Mike winkte ab. „Eloise macht das sehr gern. Da kannst du mir glauben. Du bist Familie. Und auf seine Familie passt man auf. Solange man beieinander ist." Ich nickte ziemlich überrascht darüber, dass Mike auch so ernst sein konnte. Bei ihm kamen immer wieder neue Seiten zum Vorschein.

„Wie geht es deinem Bauch?"

„Gut. Ist nichts mehr zu sehen."

Mike stieß laut Luft aus. „Ich fasse es immer noch nicht, dass Delilah auf dich losgegangen ist. Verflucht das hätte echt böse enden können."

„Ist es nicht. Vergessen wir es. Ich will da jetzt nicht drüber nachdenken." Mike nickte verständlich.

„Wie sieht es mit der Wohnungssuche aus?" Stöhnend ließ ich mich nach hinten aufs Bett fallen und starrte an die Decke. Mike lachte. „Okay, das ist Antwort genug. Aber beginnst du nicht in knapp drei Wochen dein Job?"

„Ja, und die Vorlesungen starten schon in vier Wochen „Gott, ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll."

„Ich hätte eine Möglichkeit für dich. Ein Zimmer, das nicht allzu teuer wäre." Abrupt setzte ich mich auf. „Hast du?" Hoffnungsvoll sah ich Mike an. Er nickte, aber das Grinsen, von dem ich dachte, es in seinem Gesicht zu sehen, fehlte.

„So wie du aussiehst, ist da ein Haken."

„Kommt drauf an, wie man es sieht."

Ich riss die Augen auf. „Du willst mich doch aber nicht in dieselbe Wohnung wie Delilah stecken, oder? Da laufe ich lieber jeden Tag zur Uni!" Mike schnaubte. „Bist du wahnsinnig? Die wohnt eh im Wohnheim. Da ist nicht viel Platz, um dich noch mit in das Zimmer zu stopfen. Außerdem wollte ich dich noch etwas behalten und nicht gleich der Löwin zum Fraß vorwerfen." Mike holte Luft. „Aber möglich wäre es, dass du ihr über den Weg läufst."

„Okay, jetzt bin ich neugierig und misstrauisch zu selben Zeit. Bitte, sag schon!"

„Liam und ich haben noch ein Zimmer frei." Mir klappte der Mund auf. „Ihr habt ein Zimmer?" Mike nickte. „Wie lange schon?" Er schien zu überlegen.

Solange ich bei dir binWo Geschichten leben. Entdecke jetzt