Friedensangebot

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Kapitel 26
~• 5835 Wörter•~

Selbstverständlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass meine Mom davon begeistert sein wird, dass ich wieder nach Montana ziehen würde. Alleine schon die Situation vorhin hatte es mir deutlich gema cht. Doch nachdem ich mit Tyler hinunter ins Esszimmer gegangen und meine Mom zu uns gerufen hatte, hatte ich erwartet, dass sie wütend sein würde. Sie versuchen würde zu verbieten oder mich zu erpressen hier zu bleiben. So war sie nunmal manchmal.
Doch sie bliebt stumm.
Sie hatte ihr Kinn auf ihre zusammengefalteten Hände abgelegt und wenn ich ehrlich war, wäre es mir lieber gewesen, wenn sie mich hysterisch angeschrien hätte als einfach nur schweigend auf den Tisch zu starren. Damit konnte ich nicht umgehen. Mein Nackenhaare stellten sich auf, als sie seufzte und Tyler schien zu spüren wie unwohl ich mich fühlte, denn er legte einen Arm um meine Schultern.

»Mom?«, fragte ich, weil ich diese Stille schließlich einfach nicht mehr ertragen konnte. Sie sah auf und traf meinen Blick. Ihre Augen schimmerten verdächtig.
Sie seufzte erneuert.
»Was willst du denn von mir wissen? Du wirst so oder so gehen.« Ich versuchte den Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken. Nicht wirklich sehr erfolgreich.
»Ja schon, aber...ich würde gerne wissen, was du dazu denkst.«
Sie sah zu meinem Mate, dann wieder zu mir.
»Keine Ahnung es nur...du warst so kaputt in Montana, als ich und dein Va-«, sie stoppte und blinzelte ihre Tränen weg. Auch wenn sie ihn nie geliebt hatte, sie hatte ihn geschätzt. Wie auch nicht? Er war der beste Dad den man sich hätte wünschen können.

»Als wir dich besuchten warst du so...du nicht selbst. Du warst so traurig, Rose. Hier -so wie ich es empfinde, ging es dir wieder besser. Du hattest wieder zugenommen und ich habe einfach nur Angst um dich, Liebes.«
Ich nickte. Ich verstand ihre Sorge, an ihrer Stelle wäre ich genauso besorgt, doch sie wusste nunmal auch nicht, was alles in Montana passiert war und wie sich vieles nach meiner Flucht zum besseren entwickelt hatte. Dass ich gewachsen war. Ich hatte hier nie hingehört, Montana war einfach mein Zuhause, der Ort, indem mein Rudel lebte.
»Ich kann nachvollziehen wie du dich fühlst Mom, doch ich verspreche dir, dass sich die Lage doch zum positiven verändert hat. Wirklich!«, sagte ich mit Nachdruck. Sie atmete einmal tief ein und auf, bevor sich zu Tyler sah.
»Wenn ihr auch nur ein Haar gekrümmt wird, werde ich persönlich nach Montana kommen und dich töten. Mir ist egal, ob ich damit einen Kampf zwischen unseren Rudel anzettele. Mein Kind ist das Kostbarste und Schönste in meinem Leben und wenn du es verdirbst, wird man dich nur noch aus Erzählungen kennen.«

»Mom!«, rief ich empört, doch Tyler legte seine Hand auf meine, um mich zu stoppen.
»Ich werde sie beschützen. Bis zu meinem letztem Atemzug. In unserem Rudel ist immer ein Platz für dich, du kannst uns jederzeit besuchen.«
Meines Erachtens fand ich dieses Benehmen ein wenig dramatisch, doch nun konnte ich wieder nach Montana ohne ein schlechtes Gewissen und das war es wert.

~•~

Es war gegen zehn, als wir in die hellbeleuchtete Einfahrt des Rudels fuhren. Als ich meine und Tylers Freund dort sah, kamen mir fast die Tränen. Sie alle waren gekommen, selbst Tiffany. Als ich die Tür des Rangers öffnete wurde ich von Kathrin in eine feste Umarmung gezogen.
»Es tut so gut, deinen Geruch wieder um mich zu haben. Du hast uns allen so gefehlt.« Das konnte ich nur zurückgeben. Die vertrauten Gerüche der Bäume und der Werwölfe umgaben meine Sinne und ich spürte, wie ich mich entspannte. Bis ich plötzlich einen anderen Geruch wahrnahm. Der Geruch von einem regnerischem Tag im Wald schwebte mir in die Nase, mit einer Mischung aus etwas würzigem und kaltem Stein. Tyler roch so ähnlich, doch ich wusste, dass es nicht Tyler war. Ich befreite mich aus der Umarmung und sah mich um, dabei traf ich Tylers Blick und erkannte, dass er es auch roch. Er knurrte und sah hinter mich. Ich drehte mich um und meine Nackenhaare stellten sich auf.

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⏰ Letzte Aktualisierung: 6 hours ago ⏰

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