•Chapter 27•

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Lovis POV:

Ich stand schon eine ganze Weile am Rand und schaute dem Geschehen auf der Tanzfläche zu.
Es waren bereits mehrere Stunden vergangen, seit ich mit Chris hier angekommen war und Jade gesehen hatte.
Und obwohl ich mich von ihr fernahlten wollte viel mir das in dem Moment mehr als schwer.
Alleine schon als ich das kurze rote Kleid an ihr sah, spielten sich Fantasien in meinem Kopf ab.
Aber selbstverständlich konnte ich diese nicht einfach so in die Wirklichkeit umsetzen.
Komischer weise hatte ich heute nichteinmal viel getrunken, ich war einfach überhaupt nicht in der Stimmung dazu.
Stattdessen habe ich versucht Jade so gut es geht zu ignorieren.
Doch jetzt erwischte ich mich dabei, wie ich sie von der Seite aus beobachtete.
Sie tanzte ausgelassen mit Louisa und Ethan und wenn mein Gefühl mich nicht täuschte hatte sie anscheinend mehr Spaß beim Trinken gehabt als ich.
"Hey, was ist los Lov. Hast du deinen Becher überhaupt angerührt?"
Chris gesellte sich zu mir und runzelte die Stirn, während er an seinem Bier sippte.
"Bin einfach nicht so in Stimmung."
Ich zuckte mit den Schultern.
"Verstehe... es hat aber aufgarkeinen Fall etwas mit der Kleinen zu tun."
Sein Blick lag jetzt genau wie meiner auf Jade, während er versuchte ein Grinsen zu unterdrücken.
Chris war zwar fast wie ein Bruder für mich, doch auch ihm öffnete ich mich nicht immer. Es sei denn er prügelte es wortwörtlich aus mir heraus, was bis jetzt schon ein paar mal rausgekommen ist.
"Hmm, witzig." Kommentierte ich nur bitter, woraufhin er lachte.
Zum Glück bohrte er nicht weiter nach.
Jade hatte auch überhaupt nichts damit zu tun, oder?
Warum sollte ich wegen ihr schlechte Laune haben?
Ein Mädchen tanzte sich gerade an meinen besten Freund ran, der nicht lamge zögerte und sich mit ihr auf die Tanzfläche schwang. Er zwinkerte mir noch kurz zu, bevor ich meinen Blick kopfschüttelnd wieder in Jades Richtung warf.
Mittlerweile hatten sich noch Mark und einer von seinen Kumpels zu den dreien gestellt. Ich beobachtete wie Jade in der Mitte von ihnen ihren Körper zur Musik bewegte.
War es falsch, dass ich aufeinmal das Bedürfnis bekam mich zwischen alles und Jade zu schieben?
Und dass ich gerne an der Stelle von Marks Kumpel mit ihr tanzen würde?
Eine unerklärbare Hitze stieg in mir auf und ich ballte meine freie Hand zur Faust.
Um mich von dem Gefühl abzulenken beschloss ich nun doch in die Küche zu gehen und einen Shot zu nehmen.
Ich schüttete mir den Inhalt des kleinen Glases in den Mund und verzog nichteinmal einen Muskel, als das brennende Zeug meinen Hals hinunter glitt.
Vielleicht sollte ich einfach nach Hause gehen.
Ich beschloss mich nach Chris umzusehen und die Lage zu checken, wobei meine Augen natürlich nicht die Chance gleiten ließen, dabei winen Blick auf Jade zu werfen.
Doch ich entdeckte sie nirgends und fing an nach ihr zu suchen, anstatt nach meinem Kumpel.
Sie war gerade noch hier?
Nachdem ich das ganze Haus abgesucht hatte, blieb mir nur noch eine Möglichkeit, undzwar der Garten.
Sobald ich durch die Terassentür trat, kam mir die kalte, frische Nachtluft entgegen.
Es war so dunkel, dass man kaum etwas erkennen konnte. Nur die glühenden Zigaretten von manchen Leuten, die draußen rauchten, waren manchmal zu sehen.
Ich ging ein wenig um das Haus herum und vernahm plötzlich Stimmen.
"Nein!" Kicherte eine Mädchenstimme und sofort wusste ich, wer es war.
"Komm schon Baby." Aufgrund der tiefen Stimme nahm ich an, dass eine männliche Person bei ihr war.
Das hitzige Gefühl verstärkte sich und mein Magen zog sich unangenehm zusammen.
Als ich um die Ecke ging sah ich, wie ein mir fremder Kerl zusammen mit Jade an die Hauswand gedrängt dort stand. Sein Gesicht war in ihrer Halsbeuge vergraben, während Jade versuchte ihn von sich zu drücken.
"Hör auf." Sie kicherte nichtmehr und ihre Stimme klang immer ernster.
"Brian!" Ihre Stimme war sichtlich panisch. Doch der Kerl achtete nicht darauf, sondern presste seine Lippen nur wwiter auf die nackte Haut an ihrem Dekolté.
Meine Hände formten sich zu Fäusten, währens ich auf die beiden mit schnellen Schritten zulief.
"Lass mich los!" Schrie sie schon beinahe.
Sofort packte ich die Schulter von diesem Typen und schubste ihn aggressiv von ihr weg.
Sichtlich überrascht starrte er mich an.
"Was verstehst du an loslassen nicht du Wixer?"
Knurrte ich wütend und wollte am liebsten auf ihn einschlagen.
Jade stieß sich von der Wand ab und versuchte zu laufen - die Betonung lag auf versuchte.
Bevor ihre Beine komplett nachgeben konnten, schlang ich schnell meinen Arm um sie. Ihre schwachen Arme klammerten sich an meiner Schulter fest.
"Lovis?"
Sie blickte zu mir nach oben, woraufhin ich sie noch enger an mich zog. Dann drehte ich mich nocheinmal zu dem Kerl.
"Was guckst du noch? Verpiss dich, bevor ich dich zusammenschlage!"
Gerade war mir wirklich minus 30% zum Scherzen zu mute und ich denke, der Typ konnte es aus meiner Stimme entnehmen. Aufjedenfall tat er was ich sagte und verschwand in der Dunkelheit.
Mein Kopf drehte sich wieder zu Jade. Das Adrenalin pochte in meinen Adern, ich war mehr als nur geladen.
"Warum bringst du dich immee in solche scheiß Situationen? Weißt du wie mich das aufregt? Der Scheißkerl hätte sonst was mit dir gemacht, wenn ich nicht nach dir gesucht hätte!"
Ihre großen Augen blickten aufmerksam in meine, doch dann begann sie zu kichern.
"Tut mir Leid!"
Bekam sie mit wakliger Stimme heraus.
"Ja, das seh ich." Antwortete ich augenrollend, während ich unter ihre Knie griff und sie so wieder Richtung Wohnzimmer trug.
Jade kicherte immernoch.
"Warum trägst du mich?"
Sie legte ihren Kopf schief und grinste breit.
"Weil du dich so doll besoffen hast, dass du nichmal selbst laufen kannst."
Während ich redete schaute ich sie nicht an, doch ich konnte aus dem Aufenwinkel sehen, dass sie mich immernoch anschaute.
"Nicht sauer seeeeiiinnn Loviiss!"
Lachte sie und piekte mir mit ihrem Finger gegen meine Wange.
Aprupt blieb ich stehen und schaute sie an.
"Doch Jade! Ich bin sauer! Verdammt sauer! Dieser Typ hat deinen betrunkenen Arsch gegen deinen Willen angefasst!"
Ich starrte wütend in ihre türkisen Augen, die aufeinmal die ganze Wut in sich aufzusaugen schienen. Zumindest beruhigte ich mich aufeinmal bei jedem Wort wieder, je länger ich sie ansah.
"Ich möchte nicht, dass jemand anderes dich anfasst, Jade."
Den letzten Satz brachte ich ohne nachzudenken über meine Lippen. Aber es machte mir in diesem Moment nicht so viel aus, denn ich wusste, dass sie betrunken war und niemand uns hörte.
Es war einfach ein impuls, ich hatte das gesagt, was ich gedacht hatte.
Schnell zwang ich mich, mich zusammen zu reißen. Seufzend schüttelte ich meinen Blick von ihr ab und setzte mich wieder in bewegung.

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