•Chapted 37•

231 24 2
                                    

Hatte er gerade gesagt, dass er sich Sorgen um mich gemacht hatte?
Lovis Blackwell?
Das konnte nicht sein.
Ich wusste nichtmehr, was ich denken sollte und ich hatte das alles einfach satt.
Ich wollte einfach nur weg.
Deswegen seufzte ich nur, schüttelte meinen Kopf und ging einen Schritt an ihm vorbei.
Doch aufeinmal packte Lovis mich am Arm, sodass ich herumwirbelte und wieder vor ihm stand. Gerade als ich einen genervten Kommentar ablassen wollte, legte sich seine Hand an meinen Rücken, mit der er mich zu sich zog, und die andere legte sich an meinen Kiefer, sodass er mein Gesicht noch mehr in seine Richtung hob.
Und dann passierte etwas womit ich zwar nie gerechnet hatte, doch was ich mir still und heimlich in meinem Innerem schon länger gewünscht hatte.
Er küsste mich.
Ohne zu zögern erwiderte ich den Kuss.
Energisch presste er seine Lippen auf meine, hungrig und verzweifelt zu gleich. Ohne um Einlass zu bitten drang seine Zunge in meinen Mund ein und startete einen Kampf mit meiner, den ich von Anfang an verlor.
Dieser Kuss hatte nichts unschuldiges an sich.
Mein Herz war am explodieren, da es so schnell schlug. Meine Knie verwandelten sich in Wackelpudding.
Passierte das gerade wirklich?
Meine Gedanken waren überall und nirgendswo.
Lovis löste seine Hand von meiner Wange und griff stattdessen nach der Pflasterpackung in meiner Hand, die ich die ganze Zeit umklammert hatte. Mit einer Bewegung wurde sie durch den Raum befördert und prallte irgendwo ab.
Keine Sekunde später drehte er mich unsanft herum, sodass ich mit dem Rücken zum Tisch stand. Eine weitere Handbewegung seiner seits und der Erstehilfekasten wurde von der Tischplatte befördert. All das passierte, ohne dass er den Kuss unterbrach.
Dann lagen seine Hände plötzlich auf meiner Hüfte, ohne vorwahrnung hob er mich hoch und setzte mich auf der Tischplatte ab.
Der Rausch kontrollierte meinen Körper, noch nie hatte ich soetwas gespürt.
So viel Spannung.
So viel Lust und Verlangen.
Meine Hände fanden ihren Weg zu seinem Hals und suchten nach Halt.
Währenddessen spürte ich seine Hand die unter mein Shirt fuhr und sich an meine Tallie legte.
Die Wärme seiner Haut auf meiner jagte mir einen Schauer über den Rücken und brachte meinem Körper dazu nach mehr zu verlangen.
Seine Finger wanderten an meinen Rücken wo sie, nicht unsanft aber bestimmt, meine Wirbelsäule entlang nach oben strichen.
Allein diese Geste brachte mich dazu in den Kuss zu seufzen.
An meinem BH Verschluss angekommen fuhr er das Band entlang zu meiner Seite und an dem untere Reifen meines Körbchens. Ohne es wirklich unter kontrolle zu haben entfuhr mir ein weiteres Seufzen.
Bei jeder seiner Berührungen hinterließ er ein heißes Prickeln auf meiner Haut - selbst durch den Stoff hindurch.
Seine Hand wanderte meine Tallie wieder hinab und legte sich auf meinen Oberschenkel.
Seine Lippen lösten sich von meinen, nur um sich direkt an die Stelle unter mein Ohr zu legen.
Ich öffnete meine Augen erst garnicht sondern ließ sie einfach geschlossen.
Je weiter er sich den Weg mit heißen, feuchten Küssen hinunter bahnte, desto schwerer fiel es mir zu atmen.
Ich biss mir auf meine Unterlippe, um ein Stöhnen zu unterdrücken, doch sobald er an meiner Halsbeuge angekommen war, konnte ich es nichtmehr zurück halten.
Reflexartig keuchte ich auf, woraufhin Lovis keine Anstalten mehr machte, sich von der Stelle zu lösen. Im Gegenteil. Er begann an der Haut leicht zu saugen und mit seiner Zunge darüber zu fahren.
Meine Finger krallten sich in seine Haare, während ich nun unkontrolliert ein Stöhnen hervor brachte - und das nicht gerade leise.
Es fühlte sich so unbeschreiblich gut an, das Kribbeln das durch meinen gesamten Körper schoss und mir meine Sinne vernebelte. Ich hatte keine Kontrolle über irgendetwas, Lovis hatte die volle Macht über mich.
Mit seiner Hand, die bis jetzt ruhig auf meinem Oberschenkel gelegen hatte, übte er aufeinmal Druck aus. Seine Finger umgriffen die Stelle leicht, wobei sein Daumen auf der Innenseite lag.
Mein Atem ging flacher und er entlockte mir ein weiteres Stöhnen. Ich hielt es beinahe nichtmehr aus. Wie konnte er mir so ein schönes Gefühl verleihen und mich gleichzeitig damit so quälen?
Seine Hand drückte noch fester zu und sein Daumen strich gefährlich nahe Richtung meiner Mitte.
Ich atmete laut Luft ein, während Lovis sich von meinem Hals löste und mir in die Augen schaute.
Dadurch das ich auf dem Tisch saß, waren wir beide gleich groß.
In seinem Blick lag etwas wildes, doch gleichzeitig auch etwas bestimmtes und forschendes.
Ich konnte nicht wegsehen, die Tiefe seiner braunen Augen drohte mich zu verschlingen.
Ich spürte seine Hand, die weiter hinauf fuhr - quälend langsam.
Mein atem war unregelmäßig und flach, mein Herz donnerte gegen meine Brust und mein Körper stand in Flammen.
Sein Blick huschte bei seiner Geste in meinem Gesicht hin und her, während er sich auf die Lippe biss, was ihn so unglaublich sexy aussehen ließ, dass ich glaubte ich würde jeden Moment ohnmächtig werden.
Es war fast so, als studierte er jede meiner Reaktion auf ihn. Als würde er testen, was bei mir welche Reaktion auslöste.
Die Art und Weise, wie er über meinen Oberkörper gefahren war. Wie er meinen Hals erforscht hatte und genau dort stoppte, wo mein Körper am empfindlichsten war. Wie er jetzt abwartete, während seine Hand meinem Hosenbund immer näher kam...
Plötzlich wurde die Haustür geöffnet und es fühlte sich so an, als hätte jemand die ganze Spannung mit einem großem Messer ohne vorwahrnung durchtrennt.
Die Realität klatschte mir wie Eiswasser ins Gesicht.
Sofort entfernte Lovis sich von mir und ich sprang vom Tisch.
"Jade, bist du schon zurü-"
David stand in der Tür, seine Miene wurde ernst und er starrte Lovis an.
"Was macht er hier?"
Oh fuck.
Das war nicht gut.
Das war ganz und garnicht gut.
Mein Herz pochte in meiner Brust, doch Schuld daran war nicht nur das plötzliche Auftauchen meines Bruders.
Josie schielte hinter seinem Bein hervor, woraufhin David eine Hand auf ihren Kopf legte.
"Schätzchen, gehst du bitte in dein Zimmer?"
Meine kleine Schwester nickte und tapste davon.
"Keine Sorge, ich bin schon weg."
Sagte Lovis mit seinem altbekanntem genervtem Gesichtausdruck. Er wollte an meinem Bruder vorbei gehen, doch der legte eine Hand an seine Schulter und schubste ihn leicht zurück.
"Wie wärs damit, dass du garnicht erst hier aufkreuzt?"
Beide Jungs starrten sich mit finsterem Blick an, Lovis spannte seinen Kiefer an, während David seine Hände zu fäusten ballte.
"Tja großer Bruder, ich bin nicht wegen dir hier."
"Du wirst auch nicht mehr wegen Jade hierher kommen."
Lovis brachte ein verspottendes Lachen heraus.
"Das hast du nicht zu entscheiden."
David trat noch einen Schritt näher auf ihn zu.
"Lass deine dreckigen Finger bei dir Blackwell, oder i-"
"David."
Endlich fand ich meine Stimme wieder und unterbrach das hier, bevor es eskalieren konnte.
"Lass ihn einfach gehen."
Seufzte ich.
David sah erst mich an, dann wieder Lovis. Der schenkte ihm noch ein dreckiges Grinsen und zuckte mit den Augenbrauen, bevor er aus der Haustür ging.
Mein Bruder schaute mich fassungslos an.
"Ich dachte wir waren uns einig! Und sag mir nicht das war eine Nachhilfestunde. Warum war er überhaupt hier? Hat er dich mit in eine Schlägerei verwickelt? Hat er dir weh getan?"
"Gott nein!"
Ich hatte David nichts davon erzählt, dass wir an dem Tanzwettbewerb teilnahmen oder er mit mir Kraft-und Verteidigungstraining machte.
Und ich wusste, dass ich es nichtmehr länger vor ihm verstecken konnte.
Also erzählte ich ihm alles.
Nur bei der Sache die heute passiert war, war ich nicht ganz ehrlich.
"Er hat mich vor ein paar Typen beschützt und war in einen kleinen Kampf verwickelt."
Ich konnte David einfach nicht die Wahrheit erzählen, denn ich wüsste, dass er an die Decke gehen würde. Wegen meiner Dummheit und weil es dem schlechtem Bild, das er von Lovis hatte, nur noch mehr auftragen würde.
Und im Endeffekt hatte Lovis mich wirklich schonmal vor fiesen Kerlen gerettet.
Nur war es eben nicht heute gewesen.
Und er hatte sich auch nicht wirklich geprügelt.
Mein Bruder seufzte und wischte sich übers Gesicht.
"Ich weiß nicht Jade..."
Fing er an und ich sah, wie es in seinem Kopf arbeitete.
"David, mit dem Preisgeld können wir hier weg!"
Führte ich ihm vor Augen und schaute ihn euphorisch an.
"Okay... aber sobald irgendwas-"
"-passiert sag ich dir bescheid jaja. Versprochen."
Er musterte mich kurz mit gehobener Augenbraue, doch dann entspannten sich seine Gesichtszüge.
"10.000$ also?"
Ich biss mir grinsend auf die Unterlippe und auch auf seinem Mund erschien ein Lächeln.


Near To YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt