•Chapter 31•

202 17 0
                                    

Jades POV:

Langsam nahm ich meine Arme runter, die ich vorher verschränkt hatte.
Lovis hatte wahrscheinlich recht. Ich musste ihm einfach Zeit geben, sich wieder abzuregen.
Trotzdem konnte ich nicht verhindern, mich schlecht zu fühlen.
Aber was war auch aufeinmal los gewesen?
So hatte ich Hunter noch nie erlebt.
Generell war heute bei den beiden von anfang an komische Stimmung gewesen.
Hatte ich was verpasst?
Lovis stand jetzt direkt vor mir.
Er wirkte überhauot nichtmehr angespannt. Ganz im Gegenteil. Er wirkte fast schon... zufrieden.
"Machen wir jetzt weiter oder was?"
Ich zögerte kurz, bevor ich seuftze.
"Okay... aber versuch mich nicht fallen zu lassen!"
Ermahnte ich ihn, woraufhin er mit den Augen rollte.
"Was kann ich denn dafür, wenn du so schwer bist."
Er griff nach meiner Tallie.
Für den Satz kassierte er einen weiteren Schlag auf die Brust.
"Ich bin nicht schwer! Du bist einfach nur zu schwach."
Stellte ich klar und schaute beleidigt zu ihm auf.
Sein Grinsen wurde breiter.
Plötzlich hob er mich mit schwung hoch und legte mich über seine Schulter, sodass ich Kopfüber seinen Rücken runter hing.
"Ach ja? Sag das nochmal."
Befahl er, während ich sofort begann rumzuzappeln.
"Loviiiss!!"
Sein tiefes Lachen hallte von den Wänden wieder und mein Herz begann schneller zu schlagen.
Ich überpsielte es, indem ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen und auf ihn einzuschlagen - vergebens.
Schließlich ließ ich mich ergeben hängen, denn es hatte sowieso keinen zweck. Er war viel zu stark.
"Okay Hulk ich habs verstanden! Lass mich runter."
Gab ich genervt von mir.
Und tatasächlich setzt er mich wieder vor sich ab.
"Pass nächsten mal lieber auf, was du sagst."
Erst jetzt bemerkte ich, wie nahe wir uns eigebtlich waren. Seine Augen hielten meinen Blick gefangen und ich konnte nirgendswo anders hinschauen.
"Du machst mir keine Angst."
Meine Stimme war gesenkt und ich schluckte.
"Ach nein?"
Ein Schmunzeln lag auf seinen Lippen, während sein Blick durch mein Gesicht huschte.
Was passierte hier gerade?
Mein Hals war trocken und mein Herzschlag viel zu schnell.
Alles schien mich in einen Bann zu ziehen.
Seine Stimme, die Art wie er redete, sein Blick, seine Ausstrahlung. Einfach alles.
Bevor mein Gehirn komplett den Geist aufgab, ging ich eine Schritt zurück.
"Äh wir... wir sollten eine kurze Pause machen."
Stotterte ich und lief zu meiner Trinkflasche.
Mit zitternden Händen öffnete ich den Verschluss und trank eilig daraus.
Bloß nicht durchdrehen.

Den rest der Zeit übten wir noch ein wenig weiter, doch dann beendete ich das Training, da es keinen Sinn mehr hatte die Hebefiguren zu üben, denn die Kraft in den Armen ließ bei Lovis immer mehr nach.
Sobald ich mich verabschiedet hatte, ging ich um die Ecke der Tanzschule und holte mein Handy heraus.
Lovis war heute irgendwie... anders. Ich konnte es nicht beschreiben und ich wollte mich erst recht nicht beschweren. Immerhin war er nicht abweisend zu mir, weshalb ich beschloss nicht weiter drüber nachzu denken. Wer wusste, wann er seinen nächsten Aussetzer haben würde.
In meinen Kontakten suchte ich nach Hunters Nummer. Ich musste das zwischen uns klären.
Doch gerade als ich auf den grünen Hörer drücken wollte, sah ich aus dem Augenwinkel, wie jemand auf mich zugelaufen kam.
"Hunter!"
Er kam vor mir zum stehen und krazte sich am Hinterkopf.
Er sah viel ruhiger aus, als vorhin.
"Jade... es tut mir Leid wegen vorhin... Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist."
Ein Lächeln formte sich auf meinen Lippen, während er weiter redete.
"Verzeihst du mir?"
Seine hellen Augen schauten flehend auf mich herunter.
"Schon längst passiert."
Ich schlang meine Arme um ihn und zog ihn in eine Umarmung, die er erwiderte.
"Versprich mir, dass du mich nie wieder so stehen lässt!"
Leicht schlug ich ihm gegen die Schulter und er nickte lachend.
Dann sahen wir uns für einen Moment an und ich wurde etwas ernster.
"Wirklich Hunter... ich brauch dich hier."
Er war praktisch wie einer meiner Brüder für mich, denn wir kannten uns schon unser ganzes Leben.
Ich wüsste nicht was ich tun sollte, wenn ich ihn verlieren würde.
"Ich würde dich niemals verlassen, Jade."
Kam es von ihm, mit der selben gesenkten Stimme.
Als Antwort nickte ich leicht.
"Lass uns doch was unternehmen ähm... vielleicht morgen?"
Ich lächelte.
"Ja, klingt gut."
Ein zufriedenes Grinsen erschien auf seinem Gesicht.
Dann liefen wir zurück in die Tanzschule und machten mit dem Unterricht weiter, der für den Tag noch angesetzt war.

Near To YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt