Kapitel 32-LAST CHAPTER

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Ein Monat später

Wirre Stimmen schwirren durch meinen Kopf. Ich spüre, wie das Blut langsam wieder durch meinen Körper fließt. Meine Stirn pocht ununterbrochen und mein komplettes Rückgrad schmerzt. Doch trotz der Schmerzen fühle ich mich irgendwie wie neu geboren.

Ich versuche, meine Augen auf zu reißen, scheitere aber kläglich. Sie liegen so schwer aneinander, man könnte meinen, sie sind Jahre nicht mehr geöffnet worden.

Ich nehme einen tiefen Atemzug. Meine Lungen rasseln, als hätten sie ebenfalls lange keine Luft mehr errungen. Nachdem ich es irgendwie geschafft habe, den Mund zu öffnen, stoße ich ein leises Krächzen aus. Es klingt nicht nach mir.

Fast sofort spüre ich zwei kalte Hände auf meiner Stirn, die sanft durch meine Haare fahren. Ich genieße diese Geste, von wem auch immer sie stammt. Ich hoffe so unendlich, dass sie es ist. Beim Gedanken daran, sie würde neben mir sitzen, durchfährt mich neue Kraft. Ich öffne die Augen und krächze erneut enttäuscht auf.

Es ist nur meine Mutter. Liebevoll sieht sie mich an, sodass ich trotzdem neue Hoffnung verspüre. ,,Er ist wach.", flüstert meine sie ruhig und ein paar Sekunden später kommt mein Vater hinzu. Erleichtert sieht er auf mich herab und ich merke, wie ihm ein unscheinbares Lächeln auf die Lippen kommt. Er lässt nichts von ihm hören, doch Blicke sagen bekanntlich mehr als Worte.

Meine Mutter steht auf und berät sich leise mit einer Hauselfe. Mein Vater nutzt die Gelegenheit und setzt sich auf ihren Platz. ,,Hast du Schmerzen, Sohn?"

Ich will antworten, doch meine Kehle ist viel zu trocken. Erleichtert beobachte ich, wie meine Mutter mit unserer Hauselfe im Schlepptau wieder zurück kommt. Die Elfe reicht mir ein Glas Wasser doch meine Arme geben unter dem Gewicht des Getränks nach. Es fällt krachend zu Boden. Ich blicke entschuldigend auf meine Eltern. Vater sieht mich fast schon vorwurfsvoll an, meine Mutter aber lässt mit einer Bewegung ihres Zauberstabs den großen Wasserfleck am Boden verschwinden. Die Elfe hat schon wieder ein neues Glas parat und flößt mir das Wasser dieses Mal selbst ein. Es fließt kühl meinen Rachen hinunter und ich fühle mich sofort besser. ,,Danke.", bringe ich heraus und Mutter lächelt.

,,Oh Draco. Wir hatten solche Angst um dich!" Sie legt ihre Hand sanft auf meine und sieht mich durchdringend an. ,,Mutter." Ihr Blick wird noch weicher. ,,Jetzt bin ich ja hier."

,,Was machst du denn für Sachen?", meint sie eher nebenbei als streng und beginnt leicht zu weinen. Aber ich gebe keine Antwort. Laut meinem Plan wäre alles anders verlaufen.

Weiß Ginny von mir? Weiß sie, dass ich nicht gestorben bin? Hat sie überhaupt eine Ahnung von all dem?

,,Wo...-wo ist sie?", frage ich und erkenne am Gesichtsausdruck meines Vaters, dass er weiß, von wem wir sprechen. Erwartungsvoll sehe ich ihn an.

,,Sie-", fängt er an, doch Mutter kommt ihm dazwischen. ,,Lucius, du weißt was wir besprochen haben." Mein Vater seufzt. ,,Er wird es sowieso irgendwann erfahren. Wir können es nicht vor ihm geheim halten."

Mutter keucht leicht auf.

Mein Vater wendet sich wieder mir zu und ein Schauer läuft mir über den Rücken. Er hat tiefe Augenringe. Die sind mir vorher gar nicht aufgefallen.

,,Nun, Draco...sie...also Ginevra Weasley, ist...weg."

Das ungute Gefühl in meinem Magen wächst zu erstaunlicher Größe. ,,WEG?!", schreie ich und höre mich dabei an wie ein kleines Kind. ,,Also, nicht im dem Sinne weg...", erklärt er mir ruhig, ,,sie wurde seit einem Monat nicht mehr gesehen. Keine Spur. Das Mädchen ist nicht mehr in der Schule aufgetaucht.Das Ministerium ist auf der Suche nach ihr."

Piece of me |Drinny FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt