Kapitel 10

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~Pov. Hoseok~
Nachdem wir gegessen hatten sind wir zum Tanztraining gefahren. Während der Fahrt haben wir viel miteinander geredet, außer Yoongi. Der hatte die ganze Zeit aus dem Fenster gesehen und war in seiner eigenen Welt. Ich würde zu gerne wissen, wie diese aussah, hätte wahrscheinlich aber auch Angst davor.

Im Tanzraum angekommen fingen wir an uns zu dehnen und uns aufzuwärmen. Dabei redeten wir munter weiter, doch Yoongi sprach wieder mit niemanden. Es wirkte auch so, als würde er mich ignorieren. Ich hoffte, dass dies nur Einbildung war. Bei einer Dehnübung musste man auf einem Bein stehen. Ich konnte sowas noch nie und verlor deswegen auch mein Gleichgewicht. Ich stieß gegen Yoongi, konnte meine Balance aber noch zurück gewinnen, bevor ich umfiel. Bei Yoongi sah das anders aus, denn er landete mit Wucht auf seinem Hintern. „Gott sorry, das wollte ich nich.", sagte ich und reichte ihm meine Hand, doch er schlug sie weg, weswegen ich erschrocken zurück zuckte. „Pass doch auf du Pferd!", zischte er und stand auf. „Tut mir leid.", murmelte ich und ließ mir nicht anmerken, wie sehr er mich damit gerade verletzt hatte. Ich verstand nicht wieso er plötzlich wieder so war. Hatte ich vielleicht etwas falsch gemacht? Ich beschloss ihn nach dem Training zu fragen.

Verschwitzt und müde betraten wir die Wohnung. Bis jetzt hatte sich noch niemand an so viel Training gewöhnt und deswegen waren wir nach jedem Training so fertig. Jetzt müssten wir alle Duschen, wir hatten allerdings nur ein Bad. „Ich geh zuerst!", rief ich deswegen sofort und lief in mein Zimmer, um mir frische Klamotten aus meinem Schrank zu nehmen. Plötzlich öffnete sich die Tür und Yoongi kam herein. Er ging ebenfalls an seinen Schrank und wühlte darin rum. „Yoongi ist alles okay?", fragte ich zögernd. „Alles gut.", meinte er, klang dabei aber ziemlich monoton. „Yoongi, wenn was ist dann-" Ohne etwas zu sagen lief er raus und ließ die Tür hinter sich zu knallen. Seufzend nahm ich mir meine neuen Klamotten und verließ ebenfalls unser Zimmer, um ins Bad zu gegen. Ich wollte die Tür öffnen, doch das klappte nicht. Ich rüttelte an der Türklinke, doch das brachte nichts. Nach wenigen Sekunden hörte ich, dass die Dusche anging. Wahrscheinlich war das Yoongi.

Seufzend ging ich wieder in mein Zimmer und legte mich auf mein Bett. Ich verbrachte die Wartezeit damit am Handy zu sein, war mit meinen Gedanken aber weiter bei Yoongi. Ich machte mir Sorgen um ihn. Ich wusste nicht, ob ich etwas falsch gemacht hatte oder er nur einen schlechten Tag hatte und diese Ungewissheit ließ mich an nichts anderes denken. Dann fiel mir wieder sein Buch ein, in das er damals geschrieben hatte. Vielleicht stand da nun auch etwas, was meine Fragen beantworten könnte.

Ich stand auf und ging zu seinem Schrank. Ich öffnete ihn und sofort wurde ich von einem Chaos begrüßt. Seine Klamotten lagen in Bergen aufeinander und nichts war ordentlich zusammen gelegt. Ich fing an die Berge zu durchsuchen, doch ich konnte nichts finden. Also schloss ich den Schrank und ging zu seinem Bett, wo ich zuerst unter der Decke und dann unter dem Kissen schaute, doch da war ebenfalls nichts. Aber als ich mich hinkniete, um unter das Bett zu sehen sah ich das kleine Notizbuch. Bingo!

Ich griff danach und zog es hervor. Dann stand ich auf und setzte mich auf sein Bett. Doch gerade als ich es aufschlug öffnete sich die Tür und erschrocken sah ich auf. Yoongi stand im Türrahmen mit einem Handtuch in der Hand und nassen Haaren, die ihm wild in alle Richtungen abstanden. Ich musste schwer schlucken, als sein Blick auf das Buch in meinen Händen fiel. Dann fragte er mit einer so kalten Stimme, dass ich eine Gänsehaut bekam:„Wieso hast du mein Notizbuch?"

Behind the maskWo Geschichten leben. Entdecke jetzt