Kapitel 2

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~Pov. Hoseok~
Die ersten paar Sekunden starrten wir uns einfach gegenseitig in die Augen, was bei ihm eigentlich ziemlich süß aussah, doch dann glitt sein Blick zu meiner Hand, die immer noch vor ihm war. Schnell nahm ich sie weg. Er schaute auf den Mundschutz, der neben ihm auf dem Tisch lag. Plötzlich stand er so schnell auf, dass der Stuhl nach hinten auf den Boden krachte. "Ist das dein scheiß ernst?! Was soll der Mist?!", brüllte er mich an. Da sein Mundschutz nun auf den Boden gefallen war hatte ich nun freien Blick auf sein Gesicht und erschrocken zog ich die Luft ein. Fast die ganze rechte Seite von seine Gesicht war eine einzige Narbe und sie sah wirklich schlimm aus. Yoongi schien ebenfalls zu bemerken, dass er gerade ohne Mundschutz vor mir stand und hob diese deswegen schnell auf. Er setzte sie sich auf und sah mich immer noch extrem wütend an. Nach weiteren Sekunden fasste ich mich wieder:"Wieso trägst du die Maske? Ich mein das ist doch nichts schlimmes. Wieso versteckst du das denn?" "Geht dich ein Scheißdreck an! Also sag, was sollte das?", brüllte er mich weiter an. "Keine Ahnung, ich war neugierig. Aber wieso ist das denn so schlimm? Du musst das doch nicht vor uns verstecken. Ich denke nicht, dass die anderen dich jetzt deswegen verurteilen oder sowas." Anscheinend wusste er nicht, was er sagen sollte, denn er schwieg einige Sekunden, aber verließ dann einfach den Raum ohne noch etwas zu sagen und ließ mich so alleine. Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen und sah an die Decke. Wieso hatte ich das gemacht? Ich hätte es doch einfach lassen können, doch wie immer musste meine Neugier gewinnen.

Nach ein paar Minuten kam Jin ins Zimmer. "Was war das denn? Yoongi ist nach draußen gegangen und als wir ihn fragten, wo er hin will meinte er, dass es uns nichts angehen würde und dann verschwand er. Was war los?", fragte er besorgt und setzte sich zu mir. „Ich habe ihm seine Maske abgenommen. Frag nicht wieso. Dabei hat er halt geschlafen, aber ist dann wach geworden und wir haben uns gestritten. Dann ist er gegangen." „Oh wow. Und wie sah er aus?", fragte Jin dann vorsichtig. „Naja, halt wie ein normaler Junge. Aber fast seine ganze rechte Gesichtshälfte ist eine einzige Narbe." „Was?", fragte Jin schockiert. „Ich war auch überrascht. Ich meinte, dass es nicht schlimm ist und wir ihn ja nicht verurteilen würden. Dann ist er einfach abgehauen.", seufzte ich. Auch Jin seufzte. „Ich hoffe, dass ihr euch noch verstehen werdet. Zumindest so, dass ihr euch nicht immer streitet." „Hoffe ich auch. Ich glaub ich geh mich mal fertig machen, ich will schon schlafen gehen." „Ist gut. Ich geh auch bald schlafen und die anderen machen sicher auch nicht mehr lange." „Okay.", sagte ich und stand auf. Dann machte ich mich Bett fertig und verkroch mich auch in dieses.

Von einem lauten rumsen wurde ich wach. Verwirrt sah ich mich um, doch erkannte nichts. Jin schien nichts mitbekommen zu haben, denn ich hörte ihn immer noch leise und regelmäßig atmen. Leise schlug ich meine Decke zurück und stand auf. Ich schlich leise aus unserem Zimmer und ging ins Wohnzimmer, wo ich Geräusche hörte und Licht sah. Dort angekommen sah ich Yoongi in der Küche stehen. Mit dem Rücken zu mir gedreht trank er etwas aus einem Glas und stellte es dann hin. Er richtete seinen Mundschutz wieder, zuckte aber zusammen als er sich umdrehte und mich sah. „Hey. Was war das für ein Lärm?", fragte ich ihn zögernd. „Bin von der Couch gefallen, weil ich einen Alptraum hatte.", sagte er monoton und ging wieder ins Wohnzimmer. Dabei folgte ich ihm. „Was hast du denn geträumt?", fragte ich. „Geht dich nichts ans." Anscheinend war dies seine Lieblings Antwort. „Und woher kommt eigentlich die Narbe?", fragte ich etwas vorsichtiger. "Geht dich auch nichts an.", meinte er genervter und ließ sich auf die Couch fallen. "Ich glaube nicht, dass du so böse bist und alle hasst. Ich glaube, dass du das nur spielst, habe ich recht?" „Boar keine Ahnung man. Kannst du nicht gehen? Ich bin müde." Als wäre das Gespräch beendet drehte er sich von mir weg. „Okay. Dann gute Nacht.", murmelte ich und lief wieder in mein Zimmer. Leise schlich ich zu meinem Bett und legte mich auf dieses. Seufzend schaute ich an die Decke, bis ich einschlief.

Schnaufend ließ ich mich auf den Boden fallen. Gerade hatten wir unsere erste Pause in unserem ersten Training und alle waren jetzt schon fertig. Dabei mussten wir das noch zwei mal durchstehen, bis für heute Schluss war. Ich setzte mich wieder auf um meine Wasserflasche auszutrinken. Mit wackeligen Beinen stand ich auf und nahm mir eine neue Flasche. Gerade als ich sie öffnete sah ich, dass Yoongi den Raum verließ. Dann fiel mir auf, das auch Tae und Jungkook weg waren. Nach ein paar Sekunden folgte ich Yoongi, bis er in der Umkleide verschwand und die Tür hinter sich schloss. Leise lief ich näher heran, als ich plötzlich ein Handy klingeln hörte. Kurz war Stille, als ich dann Yoongi reden hörte:"Hey wie geht es dir?...schön mir auch. Und was gibt's so neues?....echt was denn?....oh.." Da seine Stimme von glücklich auf monoton wechselte wurde ich hellhörig. Was war denn jetzt los? Und mit wem redete er? Vielleicht seinen Eltern? „Nein, es ist nicht schlimm wirklich. ...ja, aber du weißt, wie ich dazu stehe. ...ja es ist ja nicht schlimm, aber wenn etwas sein sollte ruf mich an, okay? Schick mir doch seine Nummer, dann kann ich ihn vielleicht schon etwas früher kennen lernen okay?... Ja ist gut....okay, hab dich lieb. Tschüss." Dann herrschte eine Weile Stille, bis man das Piepen eines Anrufes hören konnte. Dann war es weg. „Hallo. Hier spricht Min Yoongi....ja genau. Ich wollte nur mal etwas klar stellen okay?...also: Wehe du verletzt sie in irgendeiner Weise und wenn du sowas geplant hast kannst du gleich abzischen. Sollte ich etwas mitbekommen, ich habe einige Kontakte, also überlege dir besser zweimal, ob du dich mit mir anlegen willst, habe ich mich da klar ausgedrückt?" Okay, jetzt war ich nur noch verwirrt. Kurz verabschiedete Yoongi sich von der Person und plötzlich öffnete sich die Tür, bevor ich irgendwie reagieren konnte. Da ich direkt an der Tür stand lief er in mich rein und sah mich dann böse an. „Hast du gelauscht?", fragte er bedrohlich, doch ich ließ mich nicht einschüchtern. „Vielleicht. Und sollte dieser Kerl etwas anstellen und du willst dich irgendwie rächen, ich bin dabei.", sagte ich entschlossen. Er musterte mich von oben bis unten und sah mir dann in die Augen. „Ich kann so ein Kleinkind wie dich aber nicht gebrauchen. Achso und was ich vergessen habe dir zu sagen, sollte das irgendjemand mit der Narbe noch erfahren bist du dran, klar?" Okay, kann jemand meine Mutter anrufen und ihr sagen, dass ich sie geliebt habe? "Ja Sir.", sagte ich und genervt verdrehte er die Augen. Dann ging er wieder in den Tanzraum. Schnell lief ich ihm nach und schon als ich den Raum betrat hieß es, dass wir weiter üben sollten, was wir natürlich auch machten.

~Pov. Taehyung~
Als wir Pause hatten folgte ich Jungkook nach einigen Sekunden ins Bad. Er wusch sich gerade die Hände und lächelte mich durch den Spiegel an. Mir war aber nicht zum Lächeln zumute. „Was sollte das heute morgen?", fragte ich und man hörte meine Wut heraus, doch ich versuchte sie zu kontrollieren. „Was meinst du?", fragte Jungkook verwirrt und trocknete sich mit Papiertüchern die Hände. „Das heute morgen beim Frühstück?" Beim Frühstück hatte sich Jungkook immer wieder an Hoseok gelehnt und hatte einen Arm um ihn, was mir ganz und gar nicht gefallen hatte. „Man Tae, das war doch nichts schlimmes." Er wollte an mir vorbei, doch ich packte ihn an seiner Hüfte und zog ihn zu mir. „Doch war es und ich möchte, dass du das ihn Zukunft lässt. Du verbringst ja mehr Zeit mit den anderen als mit mir!" „Das stimmt nicht.", ruft er empört. Dann seufzte er und küsste mich kurz. Ja wir waren ein Paar und das noch gar nicht so lange. Erst seit ein paar Tagen. Wir sollten Jimin und Namnjoon zum essen holen, doch als wir bei ihnen ins Zimmer kamen hatten sie sich gerade beinahe geküsst, sind aber sofort auseinander gefahren. Wir wollten wissen, wie es sich anfühlt seinen Bandmember zu küssen. Dann haben wir es ausprobiert, uns gegenseitig gestanden, dass wir und liebten und waren nun zusammen. „Vertraust du mir etwa immer noch nicht?" „Natürlich traue ich dir. Ich traue aber sonst niemandem." Der jüngere seufzte. "Tae ich liebe nur dich, okay? Das mit den anderen ist nur freundschaftlich." "Ja ich weiß.", meinte ich, war aber dennoch nicht wirklich überzeugt. "Lass uns wieder zu den anderen gehen." Ich stimmte zu und zusammen gingen wir wieder zu den anderen. Sie wussten nichts von unserer Beziehung, was ich eigentlich nicht so gut fand. Sie sollten wissen, dass es mein Kookie war und er nicht mehr zu vergeben war, doch Jungkook war das noch unangenehm, weswegen er noch nicht wollte, dass wir es den anderen sagten. Und natürlich konnte ich ihm keinen Wunsch abschlagen.

Behind the maskWo Geschichten leben. Entdecke jetzt