Kapitel 7

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~Pov. Hoseok~
Zuhause angekommen wurden wir sofort von den anderen begrüßt. Yoongi ging aber einfach an ihnen vorbei und verschwand in unser Zimmer. "Was ist denn schon wieder mit dem los?", fragte Jimin verwirrt. "Ich denke nicht, dass er will, dass ich es euch sage. Aber ihm geht's grad nicht so gut.", antwortete ich. Verstehend nickte der jüngere und ich ging Yoongi jetzt nach. Im Zimmer angekommen sah ich ihn wieder auf meinem Bett liege. "Geht's dir gut?", fragte ich. Er zuckte mit den Schultern und starrte ins Leere. Ich schloss die Tür und setzte mich zu ihm aufs Bett. "Egal, was er jemals negatives über dich gesagt hat, es stimmt nicht." Erneut zuckte er mit den Schultern und ich seufzte auf. "Ich lass dich lieber alleine.", sagte ich und wollte aufstehen, doch er hielt mich am Arm fest. Verwirrt und überrascht sah ich ihn an, doch er versuchte meinem Blick auszuweichen. "Kannst du hier bleiben?", fragte er murmelnd. "Okay.", stimmte ich zu. "Uhm, soll ich mich zu dir legen?", fragte ich und er nickte, bevor er zur Seite rutschte. Ich legte mich neben ihm auf die Seite, damit ich hin weiter ansehen konnte. Er schaute mich ebenfalls an. "Du bist der erste, zu dem ich so schnell Vertrauen gefasst habe.", sagte er leise. "Ist das gut oder schlecht?" Wieder zuckte er mit den Schultern. "Ist Schultern zucken deine Standard Antwort?", fragte ich leicht lachend und er zuckte wieder mit den Schultern. Ich drehte mich auf den Rücken und sah an die Decke. "Wollen wir irgendetwas machen?", fragte ich. "Keine Ahnung." Angestrengt überlegte ich. "Wie wäre es mit kuscheln?" "Ich weiß nicht, wie das geht.", hörte ich hin neben mir flüstern. "Wieso das denn?", fragte ich verwirrt und drehte meinen Kopf zur Seite, um ihn anzusehen. "Ich hab's halt noch nie gemacht." "Na dann, komm her.", sagte ich und breitete meine Arme aus. Etwas perplex sah er mich an, rutschte dann aber zögernd näher. Da er anscheinend wirklich keine Ahnung hatte, was er machen musste, zog ich ihn an mich heran und legte seine Arme um mich. Dann legte ich meine eigenen Arme um ihn und fing vorsichtig an ihm durchs Haar zu fahren. Nach wenigen Sekunden schloss er seine, immer noch geschwollenen, Augen. "Willst du deine Maske nicht lieber absetzen? So ist es doch unbequem oder nicht?" "Weiß nicht. Ich mag es nicht so sehr ohne Maske.", murmelte er leise. "Das ist doch nichts schlimmes, wirklich. Ich kann auch Augen zu machen oder so, wenn du willst?" Zögernd stimmte er dann zu und setzte die Maske ab, sodass ich einen freien Blick auf seine Narbe hatte. "Starr nicht so.", sagte er leise und wollte eine Hand auf die Narbe legen, doch ich hielt seine Hand fest. "Du musst sie nicht verstecken." "Mir ist das aber unangenehm.", gab er zu. "Muss es aber nicht. Und sollte es auch nicht. Nur weil dein Vater dir irgendeine scheiße erzählt hat, und vielleicht auch mal irgendwelche Klassenkameraden, heißt es noch lange nicht, dass das stimmt. Du bist ein toller Mensch und ich finde es schade, dass du das anscheinend nicht erkennen kannst."

Wir sahen uns schweigend an, als dann plötzlich eine kleine Träne aus Yoongis Auge kullerte. "So etwas liebes hat noch nie jemand zu mir gesagt.", hauchte er. "Kann ich mir leider vorstellen. Ich weiß, dass du viel Scheiße miterlebt hast, aber das sollte nicht dein ganzes Leben bestimmen. Ich werde dir noch zeigen, was für ein toller Mensch du bist, okay?" Er nickte und schlang dann plötzlich seine Arme um meinen Hals, um sich an mich zu drücken. Kurz darauf hörte man ein Schluchzen. "Bitte wein nicht wieder. Es ist alles okay." Er nickte, doch wir blieben in dieser Position.

Nach wenigen Minuten ging sein Herzschlag und seine Atmung regelmäßiger und ruhiger. Wahrscheinlich war er eingeschlafen. Ich fing an ihm kleine Kreise auf den Rücken zu malen, aber sanft genug, um ihn nicht zu wecken. Doch es dauerte nicht lange und ich war auch in der Welt der Träume.

Behind the maskWo Geschichten leben. Entdecke jetzt