Kapitel 22

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~Pov. Hoseok~
Gemeinsam betraten wir das Krankenhaus und gingen zur Rezeption. Wir wollten fragen, wo Yoongis Vater lag, als eine hohe Stimme:„Yoongi!", rief. Wir drehten uns um und als der Ältere sich gerade umgedreht hatte lag er schon in den Armen einer kleineren Dame. Sehr wahrscheinlich war dies seine Mutter. Er erwiderte die Umarmung schnell und strich ihr über den Rücken, als sie plötzlich schluchzte. „Was ist passiert?", fragte Yoongi, klang dabei aber ziemlich kalt und gleichgültig. „E-er wird gerade operiert.", schluchzte sie weiter. „Wieso das denn?", fragte Yoongi und klang etwas vorsichtiger. „E-er hat einen Herzfehler und hat deswegen e-ein Spenderherz b-bekommen. A-aber sein Körper h-hat es jetzt abgestoßen und e-er hat nicht mehr g-geatmet." geschockt sah der Ältere und wir restlichen die zierliche Frau an. „Wie Herzfehler? Seit wann das denn?", fragte Yoongi. „S-seit vielen Jahren. I-ich habe es dir n-nie gesagt, weil ich dich damit n-nicht noch mehr belasten wollte." Verstehend nickte er. „Aber wieso bist du hier? Ich meine, nach all dem was er gemacht hast kommst du her und bangst um sein Leben." Ich schaute zu den anderen rüber und sie sahen ziemlich verwirrt aus. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich tun sollte. Es war etwas zwischen Yoongis Familie und eigentlich sollten wir sowas nicht mit hören, trotzdem interessierte mich, was gerade überhaupt los war. Zwar wurde das schon gesagt, trotzdem wollte ich noch weiter hören und den Anderen schien es nicht anders zu ergehen. „W-weil er f-für sein Verhalten v-vielleicht gar nichts kann.", sagte die kleinere Frau, während sie sich weiter an Yoongi klammerte. Dieser schien nun genauso verwirrt zu sein, wie wir. „Ich verstehe gerade gar nichts. Komm, setz dich erstmal und beruhige dich etwas.", sagte Yoongi, während er mit ihr zu ein paar Stühlen lief und sich dann auf diese setzte. „Was ist denn los? Ich verstehe gar nichts. Überhaupt nicht. Und was hat sein Vater denn die ganzen Jahre lang gemacht?", fragte ein aufgeregter Jimin ohne Punkt und Komma. „Beruhig dich Jimin. Er will sicherlich jetzt nicht darüber reden. Wenn, dann wird er es euch später erzählen. Falls er sich traut." „Euch? Wieso euch? Du weißt es?", fragte nun Taehyung. „Ja ich weiß es und nein, ich werde es euch nicht sagen. Das wird er selber, wenn er bereit ist. Aber das ist jetzt auch egal, es geht hier ja anscheinend gerade um ein Menschenleben. Wir sollten uns jetzt nicht mit so etwas beschäftigen.", meinte ich. Die Anderen sahen mich überrascht an. „Wow Hobi, das klingt so erwachsen. Ist man gar nicht von dir gewohnt.", sagte der Jüngste leicht lachend. Ich musste auch etwas grinsen, sah dann aber wieder zu Yoongi und seiner Mutter. Die Mutter war immer noch völlig aufgelöst, während Yoongi einfach nur verwirrt und hilflos aussah, wahrscheinlich, weil er die ganze Situation nicht verstehen konnte. „Sollen wir vielleicht raus gehen und sie alleine lassen?", fragte ich. „Ja, wäre wahrscheinlich das beste. Geht jemand kurz bescheid sagen?", fragte Jin. „Ja, ich gehe.", meinte ich und lief zu den beiden. „Yoongi, ich wollte nur kurz sagen, dass wir nach draußen gehen, okay? Wir warten da auf dich." Zustimmend nickte er und ich wollte gerade gehen, als plötzlich die Tür zum OP geöffnet wurde und ein älterer Mann in einem typischen Krankenhausbett weg gefahren wuede. Yoongi und seine Mutter standen sofort auf und Yoongis Mutter lief den Menschen sofort nach. Yoongi aber blieb an Ort und Stelle. „Soll ich dich vielleicht begleiten?", fragte ich zögernd. Er nickte und gemeinsam liefen wir den Menschen ebenfalls hinterher, davor hatte ich den anderen noch ein Zeichen gegeben, dass sie raus gehen sollten.

Yoongis Vater wurde auf die Intensivstation gebracht und schien ansprechbar zu sein. Ich wollte mit Yoongi gerade den Raum betreten, in welches zuvor die Mutter verschwunden war, als sich plötzlich eine Frau uns in den Weg stellte. „Seid ihr Familienmitglieder?" „Er schon, aber ich nicht.", antwortete ich. „Sie müssen leider draußen bleiben und warten. Sie können rein.", sagte die Krankenschwester, zuerst an mich und dann an Yoongi gewandt. Ich merkte sofort, dass Yoongi nervöser wurde, doch er betrat zögernd den Raum, bevor sich die Tür schloss. Langsam setzte ich mich auf einen Stuhl und musste das Geschehene verdauen. Dann wartete ich darauf, dass entweder die Mutter oder Yoongi aus dem Zimmer kommen würde. Und dies dauerte auch nicht sehr lange.

Behind the maskWo Geschichten leben. Entdecke jetzt