Kapitel 13

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~Pov. Hoseok~
Mittlerweile sind zwei Monate vergangen, in denen aber nichts erwähnenswertes passiert war. Mittlerweile war unser erstes Musik Video draußen, worauf wir alle sehr stolz waren. Heute würden wir auf eine Feier gehen, die innerhalb der Firma war. Ich freute mich schon darauf endlich wieder abschalten zu können, alle Termine und den ganzen Stress einfach mal zur Seite schieben und den Moment genießen. Das Verhältnis zwischen mir und Yoongi war ziemlich gut und wir verstanden uns super, doch ich merkte, dass irgendetwas war. Das hatte sich auch vor einer Woche bestätigt.

Verwirrt öffnete ich die Augen und sah mich im Raum um, das war aber schwer, weil es stockdunkel war. Plötzlich ertönte wieder dieses leise Geräusch. Es klang wie ein Schluchzen.

Zögernd setzte ich mich auf und wartete eine Weile, damit sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnten. Dann erkannte ich, dass die Decke von Yoongi etwas zitterte und sich immer wieder ein wenig bewegte. Langsam stand ich auf und lief auf sein Bett zu. Er schien mich gar nicht bemerkt zu haben, da er auch nicht versuchte sein Schluchzen zu unterdrücken. „Yoongi?", fragte ich leise und sofort verstummte er. Ich tastete den kleinen Nachttisch ab und fühlte die Lampe. Schnell fand ich den Schalter, den ich auch sofort betätigte. Das wenige Licht schien durch das Zimmer, doch es reichte, um Yoongi erkennen zu können. Seine Augen waren rot und angeschwollen und sein Gesicht war Tränenverschmiert. Mein Herz zog sich bei diesem Anblick schmerzhaft zusammen. „Hey, was ist denn los?", fragte ich sehr besorgt. „Nichts.", sagte er mit erstickter Stimme und musste schniefen. Zögernd setzte ich mich neben ihn. „Wenn etwas ist können wir reden. Ist es wegen deinem Vater?" Er schüttelte den Kopf. „Möchtest du überhaupt darüber reden?", fragte ich zögernd und erneut schüttelte er den Kopf. Leise seufzte ich. „Möchtest du kuscheln?" Zögernd nickte er. Ich machte das Licht aus und hob die Decke an, um mich zu ihm zu legen. Sofort kuschelte er sich an mich und versteckte seinen Kopf in der Decke. Wieder trug er seine Maske, was mich ehrlich gesagt etwas störte, aber ich sagte nichts dazu. Es ging ihm schon schlecht genug, als dass ich jetzt noch mit so einem Thema kommen wollte.

Ich fing an ihm durchs Haar zu fahren und ab und zu mal sanft seine Schulter zu streicheln, doch er beruhigte sich erst nach etwas mehr als einer Stunde. „Danke.", hauchte er plötzlich leise, doch nach wenigen Sekunden hörte man schon ein leises Schnarchen. Langsam schloss ich ebenfalls meine Augen und glitt in einen traumlosen Schlaf.

Ich hatte ihn nicht mehr darauf angesprochen aus Angst, dass er vielleicht wieder weinen müsste. Trotzdem tat er mir unglaublich leid und das einzige was ich wollte war ihm helfen und dafür sorgen, dass es ihm gut ginge. Doch das ging natürlich nicht so einfach, wie ich es gerne hätte. Ich wollte eigentlich in seinem Notizbuch schauen, doch traute mich nicht, da ich ja gesagt hatte, dass ich das nicht mehr tun würde. Ich wollte nicht sein misstrauen verbrauchen, oder es gar verlieren.

Ich stellte mich nur in Boxer bekleidet vor meinen Schrank und überlegte, was ich anziehen sollte. Schnell traf ich die Wahl und nahm mir ein schwarzes T-Shirt und eine schwarze Hose. Ich zog beides an und steckte das Hemd locker in die Hose. Plötzlich betrat Jin das Zimmer und ging ebenfalls zu seinem Schrank, um sich auch ein Outfit heraus zu suchen. Ich verließ das Zimmer und ging in die Küche, um noch etwas zu trinken, da ich ziemlich durstig war.

Nach wenigen Minuten rief Namjoon uns zusammen, damit wir endlich los fahren könnten. Zusammen verließen wir die Wohnung, stiegen in das Auto und fuhren los. Ich saß zwischen Yoongi und Jimin. Jimin redete munter mit der Reihe vor uns, während ich besorgt zu Yoongi sah. Dieser hatte Kopfhörer in den Ohren und schaute raus. Es wirkte gar nicht so, als wäre er noch in geringster Form in dieser Welt anwesend.

Ich wollte gerade weg sehen, da rollte plötzlich eine kleine Träne aus Yoongis Auge, was mich etwas erschreckte. Zögernd streckte ich meine Hand aus, um diese auf seine Wange zu legen. Bei der Berührung zuckte er heftig zusammen und sah mich erschrocken an. Zögernd wischte ich die Träne mit meinem Daumen weg. Er sah mich noch einige Sekunden an, realisierte dann anscheinend aber, dass er weinte und wischte sich schnell die Tränen selber weg, dabei nahm ich meine Hand weg. Ich holte Luft, um ihn zu fragen, ob alles okay sei, da drehte er sich wieder zum Fenster und sah weiter raus, als wäre nie etwas gewesen.

Leise seufzend drehte ich meinen Kopf wieder nach vorne und sah auf die Straße. Was war nur mit Yoongi los?

Behind the maskWo Geschichten leben. Entdecke jetzt