Kapitel 16

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~Pov. Hoseok~
Es brauchte ein paar Sekunden bis ich völlig von den gequälten Stöhn Geräuschen wach wurde. Langsam sah ich mich um und erblickte Yoongi, der in seinem Bett lag. Zur Hälfte lag er auf der Decke und mit dem Stück, auf dem er nicht lag, war er etwas zugedeckt. Zögernd stand ich auf und lief auf das Bett zu. Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich spürte die Nervosität, die in mir aufstieg. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte oder was ich sagen sollte, falls er sich noch daran erinnern konnte, was passiert war.

Bei ihm angekommen fragte ich vorsichtig:„Ist alles okay?" Er schüttelte den Kopf und murmelte:„Kater." „Soll ich dir vielleicht eine Kopfschmerztablette bringen? Und vielleicht was zu trinken?" Er stimmte zu und ich verließ den Raum, dann atmete ich erleichtert aus. Es tat gut nicht mit ihm in einem Raum sein zu müssen, auch wenn ich wusste, dass ich gleich zurück gehen würde. Ich ging in die Küche, um ein Glas Wasser zu holen. Dann lief ich ins Bad und öffnete eine Schublade, in der sehr viele Medikamente waren. Ich suchte die Kopfschmerztabletten heraus und drückte eine aus der Verpackung. Dann verstaute ich wieder die Restlichen und ging zurück zu unserem Zimmer. Als ich dieses betrat wuchs meine Nervosität erneut, doch ich versuchte das so gut es ging auszublenden. Ich stellte ihm das Glas mit der Tablette auf seinen kleinen Nachttisch. Langsam setzte er sich auf und ergriff beides. Er legte sich die Tablette auf die Zunge und schluckte sie mit Wasser herunter. Ich überlegte kurz, was ich sagen könnte. „An was erinnerst du dich eigentlich noch?", wollte ich wissen und versuchte so gleichgültig wie möglich zu klingen. Nach einigen Sekunden überlegen antwortete er:„Du hast mich nach Hause gebracht, mich in mein Zimmer begleitet, aber dann erinnere ich mich an nichts mehr." Ich konnte es mir nicht verkneifen erleichtert auszuatmen. „Was ist?" fragte Yoongi deswegen. „Äh nichts." Skeptisch musterte er mich. „Habe ich denn sonst noch etwas gesagt oder getan?", fragte er. „Nein. Nur, dass du müde bist und schlafen willst." Verstehend nickte er und ich war erleichtert dass er es mir glaubte. „Wie spät ist es?", fragte er und ich sah auf die Uhr. „Kurz nach sechs. Wir müssen noch nicht aufstehen, schlaf noch etwas okay?" Er nickte und legte sich wieder richtig hin. Ich stand auf und bevor er es tun konnte deckte ich ihn nochmal richtig zu. Wieso wusste ich nicht. Ihn schien es aber nicht zu stören, da er seine Augen schloss und sich etwas mehr in die Decke kuschelte.

Ich verließ das Zimmer, da ich wahrscheinlich nicht mehr einschlafen könnte, denn wieder plagte mich die Frage, was ich von seinem Geständnis halten sollte. Irgendwie fand ich es schade, dass er sich nicht mehr daran erinnern konnte. Vielleicht würde das später noch wieder kommen.

Ich ging in die Küche und fing an mir einen Tee zu machen. Währenddessen schweiften meine Gedanken immer wieder zu Yoongi, auch wenn ich das nicht wollte. Doch gerade fragte ich mich nicht, was ich davon hielt, sondern dachte einfach an ihn. An ihn und seine Geschichte. Ich würde ihm so gerne helfen wieder Selbstbewusstsein zu bekommen und dass er sich wieder selbst liebte und sich nicht als Monster sah, nur weil er eine große Narbe im Gesicht hatte. Für mich war er nie ein Monster und für die anderen auch nicht. Ich müsste versuchen ihm das zu zeigen, nur wie? Vielleicht indem nicht nur ich sage, dass er kein Monster ist, sondern mehrere Leute?

Nachdenklich ging ich auf unseren Youtube Kanal und sah die Musik Videos, die wir bis jetzt hochgeladen hatten. Sie hatten insgesamt schon einige zehntausende Klicks. Ich klickte auf eines der Videos, pausierte dies und scrollte zu den Kommentaren. Dort angekommen las ich mir einige durch. Viele schrieben, dass sie gerne mal Yoongi ohne Maske sehen würden oder dass sie sich fragten, wieso er eine trug. Andere wiederum kritisierten ihn dafür, viele verteidigten ihn aber auch damit, dass er doch tragen könne, was er wollte. Wenn Yoongi seine Maske in der Öffentlichkeit mal abnehmen würde, dann würden ihn sicher viele unterstützen. Doch das würde er sicher niemals machen. Ich machte mein Handy aus, überlegte dann aber kurz. Nein, er würde es nicht machen. Zumindest nicht frewillig.

Behind the maskWo Geschichten leben. Entdecke jetzt