Kapitel 20

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Der Tag der Vermählung rückte immer näher. Legolas, Haldir und ich nutzten die Zeit zum trainieren.

Die beiden lehrten mir erfolgreich in Perfektion den Umgang mit Kurz- und Langschwert. Auch im Umgang mit Axt und Speer wurde ich von verschiedenen Spezialisten unterrichtet. Legolas wurde in die Kunst des Speerwerfens und im Umgang mit der Axt gelehrt. Er stellte sich verdammt gut an, da kam ich mir wie ein Trampel vor. Yakira ist inzwischen so groß wie ein normaler Wolf. Eines Tages als Haldir mit mir und dem Schwert kämpfte und er siegessicher das Holzschwert an meine Kehle hielt, kam Yakira aus einen Busch gesprungen und stellte sich schützend vor mich mit fletschenden Zähnen.

Bis ich sie beruhigte, ließ sie nicht von Haldir ab. Er hatte Furcht vor ihr in dem Moment. Ich hingegen fand das amüsant.

„Wäre das ein Ernstfall gewesen Lenya, würdest du nicht mehr leben. Was also ist so lustig daran?" „Ich sag es nur ungern Haldir aber wäre das der Ernstfall gewesen... wärst du jetzt tot. Entweder Yakira hätte dir die Kehle aufgerissen oder dich so abgelenkt, dass ich dich besiegt hätte...."

Mit zusammengekniffenen Augen musterte er Yakira. „Das stimmt wohl... wann wird sie dem Namen Feuerwolf alle Ehre machen?" „Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht wann sie zur vollen Größe ausgewachsen sein wird. Aber mal was anderes ... Weißt du vielleicht, wo Legolas ist? Er wollte zum Training kommen, wurde aber aufgehalten und er meinte, er komme nach..."

„Als ich auf dem Weg hierher war, empfing er gerade eine sehr hübsche Elbenfrau." beantwortete er meine Frage und wurde etwas rot dabei. Ich hingegen wurde eher nervös. „Hilfst du mir sie zu finden?" fragte ich während ich versuchte Ordnung in meinen Haaren zu bringen.

Zur Bestätigung nickte er und wir machten uns auf dem Weg dahin, wo er sie zuletzt sah. Schon von weitem hörte ich Legolas Lachen und das Lachen einer fremden weiblichen Person. Wenn sie aussieht, wie ihr klares Lachen klingt, hatte ich keine Chance.

'Mami du bist die Schönste!' Yakira konnte in dem Moment meine Gedanken nicht hören, weil sie nicht an sie gerichtet waren, ich musste also ziemlich Verzweifelt aussehen. Zuversichtlich lächelte ich Yakira an.

Als wir ankamen sah ich die beiden herrlich lachend am Brunnen sitzen. Legolas hielt ihre Hand und ihre andere Hand berührte gerade seinen Oberarm. In Momenten wie diese spürte ich den Wolf in mir...grenzenlos an den Emotionen gebunden und schwer händelbar. Der Drang den Emotionen nach zu gehen, war sehr dominant und ich sah wirklich alles in einen Rotton. Ich wollte reagieren wie ein Wolf, der in solchen Momenten nur 2 Optionen abwog... direkter Angriff oder Flucht– Kräfte oder das Rudel versammeln und dann zum Angriff übergehen.Seit ich den Bund der Wölfe eingegangen bin und meine Instinkte immer ausgeprägter wurden, so wurden meine Gefühle bunt durcheinander gewürfelt. Ich brauchte immer viel Mühe, um mich zu beherrschen und mein Temperament nicht frei raus zu lassen. Die Wölfe hatten es in der Hinsicht gut, sie brauchten sich nicht verstellen oder kontrollieren. Wäre dort eine neue Rivalin in das Revier eingedrungen, würde erst mal eine mehr oder weniger ausgeprägte Auseinandersetzung stattfinden, damit der Neuankömmling direkt weiß, wo er steht.

Diese Elbin wusste es ganz offensichtlich nicht.

„Legolas, ich habe dich beim Training vermisst." Sagte ich noch mit etwas Abstand kühl zu ihnen. Allerdings mehr um Haldir und mich an zukündigen, denn sie waren sehr in Ihren Gesprächen vertieft.

Die Unbekannte stand empört auf und tadelte mich : „Wie könnt ihr es wagen den Prinzen Düsterwalds und die Prinzessin Düsterwalds so Rüpelhaft und ohne Aufforderung UND auch noch in so einem Ton anzusprechen. Ihr seid gewiss keine kultivierte Elbin, bevor ihr unsere Aufmerksamkeit ersucht, sollte man euch Manieren beibringen."

Wenn Legolas stirbt, sterbe ich auch! (Legolas FF) - BeendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt