Arwen und ich ritten nun schon seit Tagen und Wochen, immer noch auf der Suche nach den Wölfen. Ich rief sie mehrmals aber ich bekam keine Antwort. Bald nährte sich der volle Monat, den wir schon weg waren. Legolas würde bald anfangen, nach mir zu suchen und das wäre völlig unnötig und wahrscheinlich gefährlich. Bei dem Gedanken an ihm schmerzte mein Herz. Ich vermisste ihn so sehr. Ich schlief äußerst unruhig in der Nacht. Ich verstand einfach nicht, wieso ich meine Wölfe nicht erreichte. Ganz eindeutig spürte ich ihre Anwesenheit. Lange grübelte ich darüber nach und fasste einen Entschluss. Als Arwen erwachte, berichtete ich ihr von meinen Plan. „Meine liebe Freundin, ich bitte dich, nach Bruchtal zurück zu kehren. Berichte Legolas, dass es mir gut geht und er mich nicht suchen soll ...und das ich ihn wahnsinnig vermisse und liebe. Ich weiß das die Wölfe da sind aber sie sind recht scheu und wahrscheinlich komme ich an sie besser ran, wenn ich alleine bin. Ich versuche meinen inneren Wolf mehr raus zu lassen, damit sie mich akzeptieren. Nimm bitte Ramira mit, wenn ich Erfolg habe, kann ich nicht mehr für Ihre Sicherheit bürgen. Yakira ist zivilisiert und an ihr gewöhnt aber die wilden Wölfe..." „Lenya bist du dir sicher, das du alleine weiter machen willst? Wie kommst du nach Hause ohne Pferd?" „Ja Arwen ich sehe nur noch diese Möglichkeit. Ich beneide dich schon fast darum, das du Legolas bald wieder siehst und ich auf unbestimmte Zeit nicht... . Nun wenn es soweit ist, wird sich hoffentlich Rasmus erbarmen und mich auf ihn reiten lassen..." Arwen grinste zwar aber ich erkannte Sorge in ihrem Blick. Sie überlegte kurz, war aber dann einverstanden. Ich blickte ihr noch eine Weile nach, als sie mit Ramira davon galoppierte. Mein Pferd wieherte noch einmal zum Abschied.
Ich entschloss, mich zur nächsten Felsformation zu begeben und dort die Wölfe noch einmal zu rufen. Rohan war voll mit Felsen und Steppen. Dieses Land hatte nicht sonderlich viele Wälder, deswegen vermutete ich die Wölfe in den Bergen. Ich spürte immer mehr ihre Anwesenheit. Ich öffnete meinen Geist für sie und stellte mich an den Abgrund eines Felsvorsprunges. Der Wind wehte und verteilte meinen Geruch in alle Richtungen. Sie wussten nun, dass ich alleine hier war. Einmal heulte ich in das Tal hinein. Nicht lange und ich sah überall große Schatten. Sie kamen zu mir. Ein großer, weißer Wolf stand hinter mir. 'Herrin, ihr habt uns gerufen. Verzeiht das wir jetzt erst kommen. Ihr hattet jemanden mit euch und wart nicht in Gefahr, deshalb haben wir uns zurück gehalten. Wir trauen keinen Zweibeiner außer Euch selbstverständlich.' „Schon gut, ich bin froh das ihr da seit. Ich will euch kennen lernen und brauche eure Hilfe. Man riet mir nach Rasmus zu fragen." 'Der steht vor euch Herrin. Was kann ich für euch tun?' Vor Erleichterung sackte ich beim Ausatmen etwas zusammen. „ Ich bitte euch mit mir zu kommen. Mit mir lebt ein schwarzer Feuerwolf namens Yakira. Sie ist noch recht jung, nicht einmal ein halbes Jahr alt. Vor einiger Zeit überfielen Orks Bruchtal und Yakira entflammte sich im Kampf. Seit dem schläft sie nur noch und wird nicht mehr wach. Die elbische Arznei kann ihr nicht mehr helfen." Immer mehr Wölfe, so groß wie mittelgroße Pferde kamen und legten sich zu uns und lauschten meinen Worten. Sie tauschten untereinander Blicke aus und redeten miteinander. Rasmus versprach, mit mir zu kommen und zu helfen. 'Es hört sich ganz danach an, als ob sie sich zu früh entflammt hat. Sie braucht das Feuer eines anderen Wolfes damit sie wieder aufwacht.' Er versicherte mir, dass Yakira überleben würde. Ich war unendlich erleichtert. Die Wölfe bestanden darauf, mich besser kennen zu lernen und so verging eine Zeit, wo ich von mir und meiner Bestimmung berichtete. Ich erzählte ihnen meine komplette Lebensgeschichte und sie vertrauten mir zusehends. Ich war total vernarrt in die Welpen, die immerzu zu mir kamen und mit mir tobten. Die Mütter entschuldigten sich permanent für deren Verhalten. Eine Junge Wölfin namens Sirrena fragte mich, wer mein Herz eroberte. Schmunzelnd berichtete ich alles von Legolas. Um so mehr ich von ihm erzählte, um so mehr wünschte ich ihn bei mir an meiner Seite. Sirrena bemerkte es und legte mir tröstend ihren Kopf in meinen Schoß – nun vermisste ich auch Yakira zunehmend mehr als ohne hin schon! Ich erfuhr eine Menge über die Wölfe. Sie gaben mir wichtige Informationen über weitere Rudel, die in ganz Mittelerde verteilt waren. Gerüchten zu Folge befanden sich auch ein Rudel Wölfe in Isengard, die einen gewissen Hang zum Bösen hatten. Sie wurden Schattenwölfe genannt und folgten nicht dem Ruf der Herrin der Feuerwölfe sonder Saruman, bei dem man auch noch nicht so richtig wusste auf wessen Seite er steht. Eines hatten leider alle Wölfe gemeinsam - sie führten ein Leben im Schatten, denn sie wurden erbarmungslos gejagt. Das hatte von nun an ein Ende, dafür werde ich Sorgen, immerhin gehört der Schutz seines Volkes zur Hauptaufgabe einer guten Herrscherin! Die Wölfe waren mir gegenüber sehr respektvoll und hoffnungsvoll. Aber auch untereinander war es sehr harmonisch. Die jungen respektierten die Alten und die Männchen kümmerten sich fürsorglich um ihre Weibchen und auch um den Nachwuchs, wenn sie welchen hatten. Jede Nacht bildeten sie einen flauschigen Kreis in dessen Mitte ich schlief.
Jeden Tag kamen mehr Wölfe aus dem Land und meine Geschichte wurde weiter erzählt. Anfangs waren ca 40 Wölfe da. Inzwischen waren es 300. Es waren alle Wölfe von Rohan. Fast alle waren weiß oder grau. Braune oder Schwarze Wölfe gab es nicht. Ihr Fell passte sich der Umgebung an, so wurde mir das erklärt. Bergwölfe, wie sie es waren sind üblicherweise grau oder weiß. Schwarze und braune Wölfe leben vermehrt in Wäldern. Ich beschloss in 2 Tagen mit Rasmus auf zu brechen. Er würde nach seiner Mission zu seinem Rudel zurückkehren. Ich bot an, das sich noch andere anschließen, die sich vorstellen könnten in den Wäldern Bruchtals zu leben. 5 Junge Wölfe kamen mit. Davon waren 3 Männchen und 2 Weibchen. Eine von den Weibchen war Sirrena, was mich sehr freute. Sie wird Yakira eine gute Freundin sein.
Am Tag des Abschieds, verabschiedete ich mich von jedem einzeln und tauschte auch mit jedem noch 1-2 Gedankensätze aus. Es dauerte seine Zeit. Allen musste ich versprechen wieder zu kommen. Sie mochten mich sehr und akzeptierten mich als Herrin der Feuerwölfe. Rasmus legte sich hin und lies mich auf seinen Rücken aufsitzen. Wölfe hatten ein breites und unglaublich muskulöses Kreuz. Ihr flauschiges Fell schützte sie vor jedem Wetter und war gut geeignet um sich daran fest zu halten. Rasmus und die 5 Jünglinge sprinteten los und konnten über einen erstaunlich langen Zeitraum das Tempo halten. Während sie rannten, konnte ich mich trotzdem mit ihnen unterhalten. Gerade die jungen, männlichen Wölfe waren gespannt auf Yakira. Auch Wölfe verlieben sich nur einmal im Leben und ihr leben war lang. Es war nicht unendlich aber kann über einige 1000 Jahre andauern. Durch ihren ausgezeichneten Instinkten witterten sie Orks sofort und umgangen diese. Normalerweise mieden sie sie nicht aber wegen mir, wollten sie kein Risiko eingehen. Wölfe waren furchtlose und mutige Krieger, die einen Kampf in der Regel nicht ausweichen. Weibchen und Männchen kämpfen beide gleichermaßen, um sich und ihre Familie zu beschützen. Aufgrund mancher Ausweichmanöver brauchten wir eine gute Woche bis wir Bruchtals Wälder erreichten. Die jungen Wölfe waren sich sofort einig, hier wollten sie leben und uns helfen, unsere Grenze und Ländereien vor Orks und Eindringlinge zu schützen. Über diesen Entschluss freute ich mich sehr. Die 5 waren ein tolles dynamisches Team und Yakira würde da gut hinein passen. Besonders ein starker, großer, weißer Wolf namens Aslan fiel mir ins Auge. Er war der Sohn von Rasmus, ein geborener Anführer und perfekte potentieller Partner für mein Mädchen.
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Wenn Legolas stirbt, sterbe ich auch! (Legolas FF) - Beendet
FanfictionDiese Geschichte ist voll mit Liebe, Spannung, Drama und es auf jeden Fall wert, bis zum Ende gelesen zu werden. Die Story wird zugegeben recht lang und die ersten 15 Kapitel sind eher als Einleitung zu betrachten aber dann gibt es kein halten mehr...