Kapitel 58

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Lenya's Sicht

Haldir und ich an der Spitze zogen mit unserem Herr weiter Richtung Helms Klamm. Ich ordnete an, dass die Wölfe in dem nahegelegenen Fangornwald sich versteckt hielten, bis ich sie rief und unsere Feinde von der Seite überraschen würden. Wir nährten uns der Festung und ein Krieger blies ins Horn um uns an zukündigen, damit uns Einlass gewährt wurde. Haldir und ich machten es so aus, dass ich hinter ihm und Orophin blieb und bei der passenden Gelegenheit hervortrat. Meine Gefühlswelt verursachte Übelkeit. Ich hatte wahnsinnigen Respekt vor dem Orkheer, Angst um meine Wölfe und unbändige Freude, Legolas wieder zu sehen. Selbst wenn es das Ende war, so habe ich ihn noch einmal gesehen und in seinen Armen gelegen. Geduldig wartete ich hinter meinen beiden Freunden und vernahm Legolas Stimme. Ich konnte nicht mehr abwarten und musste einfach zu ihm. Ich trat vor - unsicher wie er reagieren würde. Doch diese Angst war umsonst. Er rief laut meinen Namen vor Verwunderung, kam schnellen Schrittes mir entgegen und umarmte mich stürmisch und fest. Ich hatte das Gefühl beinahe ohnmächtig zu werden vor Freude, riss mich aber zusammen. Er küsste mich ehe einer von uns etwas sagen konnte. Dieser Kuss war voller Liebe, Sehnsucht und Hingabe. Ich erwiderte all diese Gefühle und merkte noch nicht einmal, dass sich ein paar Tränen der Freude davon stahlen. Unsere Lippen trennten sich und in unserer Sprache sagte er. „Ich liebe dich Melin. Jeden Tag habe ich an dich gedacht und gehofft, dass es dir gut geht!" Ich konnte ihn nur küssen und antwortete „Ich liebe dich Meldo und ich habe dich so vermisst, dass mein Herz schmerzte!" Seine Stirn lag an meiner und ich sah ihm an, dass er mit seinen Gefühlen zu kämpfen hatte. Hadir zog mich vorsichtig weg und Aragorn Legolas. Sie unterhielten sich über die Aufteilung während wir uns in den Armen lagen. „Legolas, du stehst mit mir, Aragorn und Gimli an der Front! Wir brauchen dich dort! Lenya du führst die Bogenschützen hinter dem Wall an!"ordnete Haldir an. Ich nickte einverstanden. Legolas würde an der Front kämpfen das war mir absolut nicht recht. Ich hatte ihn erst gerade wieder und schon lauerte die nächste Gefahr auf ihn mehr als auf mich.

Legolas nahm mich an die Hand und führte mich zu meinem Posten. Ich war erstaunt, dass er keinen Einwand erhob und mich zu den Frauen in den Höhlen schicken ließ. Unterwegs berichtete ich ihn in der Kurzfassung, dass die Wölfe im Wald auf sein oder mein Kommando warteten. Seine Mimik und Blick zeigte mir seine Verzweiflung die auch ich spürte. „ Wir werden das schaffen Lenya. Ich glaube daran weil ich dich liebe und alles dafür tun werde, mehr Zeit mit dir zu haben Melin! Ich werde dich im Auge behalten und solltest du in den Nahkampf kommen, werde ich an deiner Seite kämpfen meine geliebte Frau!" Mit einem Kloß im Hals und Tränen in den Augen nickte ich und antwortete: „ Bitte pass auf dich auf Meldo! Ich habe dich erst gerade wieder und könnte es nicht ertragen, wenn du mir genommen wirst! Ich liebe dich mein schöner Mann und 60 Jahren waren zu wenig Zeit mit dir!" Er hielt mich fest und küsste mich leidenschaftlich. Unser Kuss fand ein Ende als bereits die Erde bebte von den Uruks und Orks die vor der Festung standen. Mit einem letzten Blick verabschiedete er sich von mir und ging auf seinen Posten.

Alles hörte auf Aragorns Kommando und wir Elben schickten die Pfeile los. Eine ganze Weile schossen meine Truppe und ich Pfeil um Pfeil in die Orkmenge ohne das einer von uns zu schaden kam. Ich behielt Legolas stets im Blick und konnte sehen wie unglaublich gut er sich schlug. Einige Orks schafften es mittels Leitern auf die Mauer und mein Mann besiegte sie leichtfüßig und schnell. Was mich beunruhigte war, als Aragorn panisch Legolas den Befehl gab jemanden bestimmten zu erschießen. Es gelang ihm sicherlich aber anscheinend zu spät. Eine Explosion erschütterte den Boden und ein risieges Loch klaffte in der Mauer. Direkt stürmten Orks und Uruks hinein und meine Truppe und ich mussten blitzschnell auf den Nahkampf wechseln. Wir schlugen uns sehr gut doch die Frage war - wie lange, denn immer mehr strömten ein. Wir verteidigten die Festung so gut wir konnten. Haldir, Orophin und Legolas eilten mir zur Hilfe. Ich überlegte wann der richtige Zeitpunkt wäre die Wölfe zu rufen. „Lenya, ruf sie nicht! Noch nicht!" schrie Legolas zu mir rüber. Ich nickte und vertraute ihm, dass er am Besten einschätzen könnte, wann der richtige Zeitpunkt war. Mit entsetzten stellte ich fest, dass um mich viele gefallene Elben lagen. Ich habe noch nie so viel Tot gesehen und war davon für einen Moment abgelenkt. Ein Uruk griff nach meine Haare und versuchte mich zum fallen zu bringen. Legolas stand zu weit weg und auch sonst war keiner in unmittelbarer Nähe. Ich hielt mit meinem Kopf gegen und versuchte mich zu befreien. 4 Weitere Uruks marschierten direkt auf mich zu. Ich machte kurzen Prozess und führte meine Klinge hinter meinen Rücken und schnitt mir die Haare ab. Der Uruk hatte nicht damit gerechnet und durch seine Verwunderung konnte ich ihn schnell und galant töten. Er ging zu Boden mit einem Büschel Haare von mir in der Hand. Es blieb nicht bei den 4 weiteren Uruks die ich ebenfalls tötete. Es wurden immer mehr und Aragorn verkündete schreiend den Rückzug. Wir konnten uns nicht ohne weiteres zurück ziehen weil wir übermannt wurden. Legolas kämpfte sich zu mir. Er erreichte mich beinahe und ich sah nur noch seine weit aufgerissenen Augen als er noch schrie „Lenya!" Ich drehte mich um und da passierte es. Ein Uruk-Hai jagte mir ein Schwert in den Bauch. Ich schaute eben noch in seine hässliche Fratze als ich ihm mit letzer Kraft den Kopf abschlug. Schwer verletzt sackte ich zusammen und spürte wie ich von jemanden aufgefangen wurde. Legolas hielt mich im Arm und trug mich in die Hallen. Verschwommen sah ich noch Haldir mit Tränen im Gesicht, der Legolas Deckung gab. Die Schmerzen in meinem Bauch waren unerträglich doch ich hielt sie zumindest soweit aus, dass ich nicht ohnmächtig wurde. Legolas redete permanent auf mich ein aber ich verstand seine Worte nicht. Umso deutlicher sah ich die ganzen Leichen, die um uns lagen. In der Festung angekommen, legte man mich ab und Haldir, Aragorn und Legolas betrachteten mein Wunde. Ich wurde klarer und folgte der Anweisung ruhig zu atmen. „Sie muss schnellst möglich zu Frau Galadriel! Sie kann sie heilen solange es nicht zu spät ist!" schrie Legolas vermutlich lauter als er beabsichtigte. „ Der Weg ist nicht frei Legolas, wir kommen niemals durch!" Aragorn hatte recht. Voller Wut und Verzweiflung stand Legolas auf und tiegerte grübelnd durch den Raum, kam aber zu keinem Ergebnis, schrie laut auf und schlug mit der Faust auf den Tisch. Ich schaute zu ihm und sah durch einem Fenster, dass die Sonne auf ging. „Die Sonne geht auf." Flüsterte ich zu Aragorn und Haldir die noch bei mir saßen. Aragorns Augen wurden groß und er sprang auf. „Lenya, du musst durchhalten und kämpfen! Er liebt dich und kann dich nicht leiden sehen. Er kann dich nicht sterben sehen. Kämpfe für ihn!" waren Haldirs aufbauende Worte. Legolas kam wieder zu mir, küsste meine Stirn und legte seine Hand auf meine Brust. Mein Herzschlag schien ihn ein wenig zu beruhigen. Aragorn kam wieder zu mir zurück und berichtete allen anwesenden von dem Plan, dem Heer da draußen die Stirn zu bieten. Er hoffte, dass Eomer mit Gandalf und seinem Heer zur Rettung kam. „Legolas, Haldir sobald ihr könnt reitet ihr los und bringt Lenya nach Lorien." Sie nickten und Haldir sprang auf - die Pferde zu holen. Aragorn schaute mich mitleidig an und ich konnte aus seinen Augen lesen, was er vor hatte. „Legolas, halte ihre Hand. Wenn du noch was zu sagen hast, dann jetzt mein Freund. Die Zukunft ist ungewiss!" Legolas setzte sich auf der anderen Seite von mir und gegenüber von Aragorn. „Das was ich dir in den Brief schrieb meinte ich vollkommen ernst Melin! Du bist die Liebe meines Lebens und das Beste, was mir im Leben widerfahren ist! Sei tapfer mein Mädchen und wir werden uns wiedersehen! Ich liebe dich!" Mir liefen Tränen die Wange hinunter und ich konnte ihm nur noch ein Lächeln schenken. Vorsichtig legte er seine Lippen auf meine und wenn dies ein Abschiedskuss war, dann ein wunderschöner.„Bereit Melin?" fragte er mich leise und einfühlsam. Er wartete auf meine Antwort. Ich nickte zögerlich und schaute ihm nur in die Augen. Träne um Träne liefen diesem tapferen Krieger übers Gesicht. Ich war irgendwie erleichtert, denn wenn ich sterbe, dann nicht weil er gestorben war. „Ruf sie Lenya!" waren Aragorns Worte und er zog dabei das Schwert aus meinen Bauch. Ich brachte mit der letzten Luft die mir blieb ein letztes Jaulen hervor. Ich spürte wie das Blut aus meinem Bauch sickerte und das dunkel mich umfing.

Wenn Legolas stirbt, sterbe ich auch! (Legolas FF) - BeendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt