Das nächste woran ich mich erinnere - Warggeheul.
Ich schreckte hoch und sah wie alle Zwerge seelenruhig um das Feuer saßen. Erstaunt schauten sie mich an. Ich stand auf, spürte den Schmerz in mein Bein, doch es nützte nichts, wir mussten fliehen.
„LAUFT!"
Inzwischen vertrauten die Zwerge meinem guten Gehör. Sie rannten, teilweise an mir vorbei. Ich war mit meinem verletzten Bein sehr langsam. Einzig Thorin wich nicht von meiner Seite. Gandalf führte uns an. Aber wohin? Wo waren wir überhaupt? Wir kamen an einer Lichtung an, als ich das Brüllen eines Bären vernahm. In der Ferne vermochte ich ein einzeln stehendes Haus ausmachen, welches der Zauberer scheinbar anstrebte. Ich kannte diese Gegend...Vater war oft hier und brachte dem Besitzer des Hauses Pintopferde. Beorn - das war der Name des Hausbesitzers. Er war ein großer, kräftiger Mann und nicht nur das. Zu all dem war er auch ein Hautwechsler, der Zwerge nicht im geringsten leiden konnte.
Es blieb uns nichts anderes übrig, als in diesem Haus Zuflucht zu suchen. Nach einer halben Ewigkeit erreichten wir es unbeschadet. Beorn, in Gestalt eines riesigen Bären, war uns dicht auf den Fersen. Sobald die massive Eichenholztür hinter uns verriegelt wurde, ließ ich mich mit meinem schmerzenden Bein auf den Boden nieder. Meine Wunde blutete stark, doch glücklicherweise war meine Arterie nicht verletzt. Ich musste Beorn aufsuchen, um ihn zu beruhigen und um Hilfe zu bitten. Also rappelte ich mich wieder auf und lugte aus einem Fenster.
„Beorn? Wo seit ihr? Ihr kennt mich, ich bin Lenya – Elendirs Tochter. Vor einem Jahr war ich mit ihm hier und er brachte euch 6 prachtvolle Pintopferde." „Ich erinnere mich an dich." sprach eine Stimme unter dem Ausguck. Ich zuckte vor Schreck zusammen. Erleichterung machte sich in mir breit, als er sich aufrichtete und mich freundlich zur Begrüßung anlächelte. Er verschaffte sich Eintritt in sein eigenes Haus und ich stellte ihm alle Anwesenden vor.
Nach anfänglicher Feindseligkeit beruhigten sich die Gemüter. Beorn verarztete gründlich, aber sanft meine Wunde. Skeptisch behielt ihn dabei Thorin immer im Auge. Das entging Beorn auch nicht. „Da hat jemand ein Auge auf dich geworfen." „Sei nicht albern Beorn." erwiderte ich lachend. Nachdem ich verarztet wurde und wir die Nacht in sein Haus verbrachten, beschloss die Gemeinschaft aufzubrechen, mit den Pferden die der Hautwechsler uns zur Verfügung stellte.
Mein alter Bekannter verabschiedete sich von mir, mit mahnenden Worten und der Aufforderung - achtsam zu sein. „ Die Elben im Düsterwald sind anders, als deine Freunde in Bruchtal! Sei stets auf der Hut!"
Wir ritten zum Rand des Düsterwaldes, von dort aus ging es zu Fuß weiter. Dank der Heilkünste von Beorn, konnte ich mein Bein belasten und hielt die Gruppe nicht mehr auf. In diesem Teil der Welt hatte es mich bisher nicht verschlagen. Aber ich kannte die Geschichten des dort herrschenden Königs und seines schönen Sohnes - Legolas.
Insgeheim hoffte ich, den Waldelben zu begegnen, wenn nicht sogar das Königreich zu sehen. Wir wurden vor dem Wald gewarnt, dass dieser Ort einen den Geist vernebelte und in die Irre führte. Ich sah Spinnennetze und sprach ruhig zum Anführer: „Thorin wir sind nicht alleine hier... Irgendetwas beobachtet und verfolgt uns." „Das bildest du dir nur ein Lenya. Dieser verdammte Wald spielt deinen Sinnen einen Streich." Er hielt inne und packte meinen Arm. „Wie geht es dem Bein?" Verwundert blickte ich in seine grünen Augen. So fürsorglich kannte ich ihn gar nicht. Ehe ich antworten konnte sprach er weiter: „ Ich hätte euch nicht erlauben sollen mitzukommen. Du bist mir zu wichtig Lenya und die ständige Sorge um dich lenkt mich von meiner Mission ab! Es tut mir leid, dass du verletzt bist und diese Schmerzen ertragen musst."
Ich wurde aus seinem Gefühlsausbruch nicht schlau. War es der Wald, der seine fürsorgliche Seite zum Vorschein brachte?
Keine Zeit darüber nachzudenken. Riesige Spinnen griffen uns an. Ich kämpfte gut an der Seite Thorins, doch wurde ich immer schwächer, da die Wunde wieder stark zu bluten begann.
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Wenn Legolas stirbt, sterbe ich auch! (Legolas FF) - Beendet
FanfictionDiese Geschichte ist voll mit Liebe, Spannung, Drama und es auf jeden Fall wert, bis zum Ende gelesen zu werden. Die Story wird zugegeben recht lang und die ersten 15 Kapitel sind eher als Einleitung zu betrachten aber dann gibt es kein halten mehr...