Kapitel 32

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Die ersten Sonnenstrahlen tauchten Bruchtal in einen sanften Goldton. Noch bevor ich meine Augen öffnete, dachte ich daran, mich von Yakira zu verabschieden. Da ich aber nicht wusste, wo sie sich genau befand, würde ich es auf die Wolfsart machen. Bewusst leise atmete ich etwas tiefer ein und aus, um Legolas nicht zu wecken. Meine verschlafenen Augen öffneten sich langsam und dann doch schneller, da ich leicht erschrocken darüber war, Legolas in voller Reisemontur im Zimmer umher huschen zu sehen. Ich setzte mich auf und beobachtete ihn  für einen Moment. Er war so damit beschäftigt, diverse Sachen zusammen zu suchen und zu packen, dass er nicht bemerkte, dass ich ihn beobachtete. Ich spürte, dass er aufgeregt war und sich sehr auf seine Heimat freute. Ich schmunzelte vor mich hin. Mir würde es an seiner stelle exakt genauso gehen. Seine Aufregung übertrug sich auf mich. Auf einmal blieb mein Mann stehen. Er drehte sich langsam und vorsichtig um und bemerkte, dass ich wach war. „Verzeih, habe ich dich geweckt?" fragte er mich mit nervöser Stimme. „Nein, nein alles in Ordnung. Ich habe noch nicht einmal bemerkt, dass du aufgestanden bist. Was machst du schon so früh Meldo?"Achsel zuckend erklärte er nur: „Ich habe bereits alle Vorkehrungen abgeschlossen und könnten theoretisch gesehen los reiten. Ich habe alles notwendige gepackt. Auch deine Sachen Lenya....  Ich werde viele wiedersehen, die mir etwas bedeuten und ich kann ihnen stolz meine wunderschöne Frau präsentieren." beendet Legolas den Satz mit vor stolz geschwollener Brust. Mein Kinn fiel mir etwas herunter. Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Natürlich kennt Legolas eine menge Elben und Elbinnin ... Immerhin ist er der Prinz und kein Unbekannter. Ich würde seine Freunde und Bekannte kennen lernen und treffen. Würde ich auch der ein oder anderen Elbin über dem Weg laufen, die ihn früher anschmachtete? Meine Nervosität stieg.

In Gedanken verloren, bemerkte ich nicht, das mein Geliebter sich mir nährte und mir vorsichtig das Kinn hoch schob. Immer noch seine Hand unter meinen Kinn schauten wir uns lange in die Augen. Er strahlte so viel Liebe, Zuversicht und Freude aus, dass ich nicht aufhören konnte, ihn an zu schauen. Er gab mir einen Kuss und er verfehlte seine Wirkung nicht. Es fühlte sich an, als ob er mir etwas von seiner Zuversicht abgab. Mit einen hinterhältigen Grinsen sagte er in einem bestimmten Ton zu mir: „Mach dich fertig Frau. Wir wollen essen und dann aufbrechen!" Ich prustete los vor Lachen, sprang aus dem Bett und stürzte mich auf Legolas Rücken, den er mir eben zu wand. Er war für einen kurzen Moment überrascht, lief dann aber mit mir auf dem Rücken zum Bett zurück und warf sich drauf. Ich lies los, damit er sich nicht auf mich rauf rollte. Er drehte sich um und strich mir über das Gesicht. „Komm schon Melin, ich wäre am liebsten schon auf dem Weg zu meinen Vater." In dem Moment hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich unsere Abreise so in die Länge hinauszögerte. Ich stand auf und beeilte mich und war im Nu abreise bereit. Wir gingen in den großen Saal und nahmen gemeinsam mit Elrond unser Frühstück zu uns. Onkel sah sehr traurig aus. Ich ergriff seine Hand: „Onkel, dies wird kein Abschied für immer! Ich ... wir werden wiederkommen! Ich verspreche es dir!" Milde lächelnd drückte er meine Hand und nickte, brachte aber kein Wort raus. Legolas und Elrond gingen schweigend zu den Ställen, wo bereits unsere Wachen und Pferde bereit standen. Ich lief noch einmal in mein Gemach. Ich setzte mich auf mein Bett und schaute mir alles ganz genau an. Niemand wusste, wann wir wieder zurückkehren würden. Nach einem tiefen Seufzer erhob ich mich und ging zur Terrasse. Es wurde Zeit, Abschied zu nehmen. Wie ein Wolf heulte ich zum Abschied in den Wald und spürte wie mir eine Träne über die Wange lief. Die Wölfe aus Bruchtal antworteten schnell und ich meinte Yakiras Stimme unter ihnen zu erkennen. Andere Rufe folgten, die ich ohne mein gutes Gehör nicht wahrgenommen hätte. Ich bemerkte Schritte hinter mir. Ich wollte mir schnell die Träne wegwischen, bevor ich mich umsah aber es legten sich bereits 2 starke Arme um meine Taille. Ich war dankbar für seinen Beistand. Noch einmal sog ich die frische Waldluft Bruchtals ein. „Lass uns aufbrechen Meldo. Es sind 2 Tagesritte bis zu deiner Heimat."

Wenn Legolas stirbt, sterbe ich auch! (Legolas FF) - BeendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt