Kapitel 38

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Interessiert schaute mein Mann mich an. 

„Du willst zum Erebor?" 

Ich nickte und begründete meinen Besuch, dass ich Ramira wieder von dort abholen wollte und es Balin auch versprochen hatte. „Meine Schöne, ich freue mich über Abwechslung und auch Erebor mal zu sehen aber das müssen wir mit Vater absprechen." „Worauf warten wir?" Fragte ich schmunzelnd.

Er wirkte entspannter und nahm mich Hucke Pack bis zum Thronsaal. Ich stieg von seinem Rücken ab und gab ihm einen Klaps auf dem Hintern. Wir lachten und küssten uns, bevor wir beim König vorsprechen wollten. Als der Kuss beendet war, blickte ich in sein schmerzverzerrtes Gesicht. Ich bedauerte es sehr, vor allem weil seine Stimmung sich so schnell wieder trübte. In letzter Zeit waren seine Stimmungsschwankung extrem. Ich wollte ihm über die Wange streichen, doch er ließ es nicht zu und zog seinen Kopf weg und griff nach meiner Hand. „Nein nicht! Ich ertrage deine mitleidigen Blicke nicht mehr."

Er ließ meine Hand los, trat in den Thronsaal ein und verbeugte sich. Thranduil bat mich einen Moment zu warten, damit er mit seinen Sohn persönliche Angelegenheiten besprechen konnte. Ich hoffte inständig, dass er ihn nicht auf eine neue Mission schicken würde. 

Es dauerte recht lange, bis sich die Tür wieder öffnete und Legolas heraus kam. Er sah beinahe noch trauriger aus als zuvor. Mein Mann nahm meine Hand und hielt sie in seinen Händen, während er nur leise vor sich hin murmelte : „Ich liebe dich Melin. Wegen vorhin ... ich wollte nicht grob zu dir sein. Bitte verzeih! Mein Vater möchte dich sprechen." Ich nahm seine Hände, legte sie an meiner Wange und flüsterte: „Ich liebe dich auch Meldo. Daran wird sich nie etwas ändern!" Er lächelte mich dankbar an und setzte zu einem Kuss an, hielt jedoch für einen Moment inne. Vermutlich hatte er Schmerzen, denn er atmete tief durch, bevor er mich letztendlich doch noch küsste. Er nahm sich viel Zeit und es steckte viel Liebe und Zärtlichkeit in diesem Kuss. Ein ungutes Gefühl beschlich mich. Ich schob den Gedanken bei Seite. Wir hielten Blickkontakt nach dem Kuss, auch das beunruhigte mich irgendwie. „Du wirst erwartet Melin." Mit diesen Worten schob der Prinz mich sanft in den Thronsaal zu Thranduil. Legolas setzte seinen Weg gezielt fort und die Tore schlossen sich hinter mir . 

Der König umarmte mich zur Begrüßung. „Lenya ich mache mir sorgen um meinen Sohn. Es macht ihn sehr zu schaffen, dass seine Männlichkeit ihn im Stich lässt. Er fürchtet, dass du deine Liebe zu ihm dadurch verlieren könntest. Er glaubt du könntest dich von ihm abwenden und die Leidenschaft eines ganzen Mannes wie Gilras suchen. Was sagst du dazu?" Ich war zu entsetzt um darauf zu antworten. „ Mein Herr ich versichere Euch, dass diese Befürchtungen unbegründet sind. Ich liebe ihn mehr als alles andere auf dieser Welt. Uns verbindet mehr als die fleischliche Lust!" Zufrieden lächelte Thranduil.

Legolas trat aus dem Schatten hervor. Mir fiel die Kinnlade herunter. Was sollte das ganze hier? Ich sah Legolas Erleichterung im Gesicht und konnte ihm nicht böse sein. „Ich hatte den Mut nicht, mit dir darüber zu reden. Mein Vater bot mir seine Hilfe an und es tat gut, deine Worte selbst zu hören." Thranduil erklärte, warum er seine Hilfe angeboten hatte. „Legolas hatte den ernsthaften Gedanken, Gilras zu erlauben dich zu befriedigen. Ich war mir sicher, dass so was nicht im geringsten notwendig ist. Du hast das Bestätigt - zum Glück. Sei nicht böse auf meinen Sohn ... . Er will dich nicht verlieren und dafür zieht Mann manchmal seltsame Auswege in Betracht." 

Ich musste mich setzten, als mir so richtig bewusst wurde, was mir gerade erzählt wurde. Legolas hatte Angst, ich würde ihn verlassen weil wir im Moment keinen Beischlaf haben konnten. Er hätte mir die Untreue gestattet, damit ich zu meinen Vergnügen kommen würde. Die einzige Erklärung die ich für sein merkwürdiges Handeln hatte ... Er musste wahnsinnig verzweifelt sein und sein Selbstwertgefühl angekratzt. Ich war überhaupt nicht begeistert, dass ich als so oberflächlich eingestuft wurde. Das nicht all zu persönlich zu nehmen, war nicht leicht. Natürlich ich liebte seinen Körper und die Innigkeiten, die mich jedes mal aufs neue erfüllten, doch das war nicht alles was ich an ihm liebte. 

Wenn Legolas stirbt, sterbe ich auch! (Legolas FF) - BeendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt