Legolas Sicht
Mein Herz schlug wie wild, als Aragorn Lenya das Schwert aus dem Bauch zog. Sofort begann sie zu bluten und Aragorn ließ es einen Moment zu, damit der ganze Dreck aus ihrem Körper gespült wurde. Man verlangte Aragorn an der Spitze des Zuges. „Geh mein Freund!" Aragorn stand auf und klopfte mir auf die Schulter. Ich drückte ein sauberes Stück Stoff auf ihre Wunde. Ich verknotete es fest und fühlte regelmäßig nach ihrem Herzschlag. Haldir kam mit den Pferden. Auf seinem Pferd lag sein toter Bruder. Wir beschlossen keine Zeit zu verlieren und uns notfalls unseren Weg frei zu kämpfen. Ich stieg zunächst auf und Haldir reichte mir den leblos wirkenden Körper meiner Frau.
Ich setzte sie sicher vor mir und hatte stets eine Hand an ihrem Herzen um sicher zu gehen, dass sie noch lebte. Mina und Hasufell preschten in das Getümmel. Die Krieger Rohans und die Wölfe waren gerade dabei zu siegen. Einige Wölfe sahen uns mit der schwer verletzten Herrin und reagierten sofort indem sie uns einen Weg frei kämpften. Yakira und Sinan kämpften sich zu uns durch und folgten uns als wir weg von dem Geschehen Richtung Lorien ritten.
Zu Pferd erreichte man für gewöhnlich Lorien innerhalb von 2 Tagen. Ich verlangte meinem Pferd alles ab und wir ritten durch ohne Rast. Ich erwischte Yakira wie sie Mina Angst machte und ihr drohte sie zu beißen, damit sie schneller wurde oder zumindest ihr Tempo hielt. Haldirs und mein Pferd brachen zeitgleich unter der Last zusammen, nur wenige Meilen vor unserem Ziel. Die Wölfe legten sich hin, als Zeichen das wir auf ihnen weiter reiten sollten. Lenyas Wunde am Bauch blutete stark und das Blut sickerte durch den Verband. Es blieb keine Zeit den zu erneuern und so drückte ich meine Hand drauf während die Wölfe in großen Sätzen den Weg nach Lorien fortsetzten. Endlich sah ich Galadriel, Celeborn, Xandra, Arrian und zu meiner Überraschung - meinen Vater. Als ich ankam, nahmen mir Galadriel und Celeborn die immer noch leblose Lenya ab. Sie hatte uns kommen sehen, denn sie hatte eine Schaar von Heilern um sich. Ich wollte nicht von Lenyas Seite weichen und mit ihnen gehen, doch Ada hielt mich auf. Er hielt mich fest in seine Arme. „Mein Sohn, du kannst jetzt nicht zu ihr. Die Heiler werden alles für sie tun! Sie ist stark und schon bald wirst du in ihre wunderschönen Augen blicken!" Von den Anstrengungen und der Verzweiflung sackte ich in den Armen meines Vaters zusammen. Er brachte mich weg auf ein Zimmer und legte mich ins Bett. Er setzte sich zu mir und streichelte mir über den Kopf, wie er es zuletzt tat als ich ein Kind war.
Vor Erschöpfung schlief ich schnell ein und wachte erst spät am nächsten Tag auf. Ada saß neben mir und schenkte mir ein Lächeln als ich erwachte. Ich war wirklich froh einen Vertrauten um mich zu haben in diesen ungewissen Zeiten. Ich umarmte ihn und er erwiderte diese Umarmung. „Wie geht es meiner Frau? Sag mir die Wahrheit Ada!" Er drückte mich vorsichtig zurück. „Sie lebt mein Sohn. Frau Galadriel und ihre Heiler haben um ihr Leben gekämpft und es sah zwischendurch nicht gut aus, doch nun geht es Berg auf und wenn sie deine Anwesenheit spürt, wird sich ihr Zustand stabilisieren. Ich bringe dich zu ihr!"
Ich betrat ihr Zimmer und sah meine Frau friedlich schlafend im Bett liegend. Arrian saß bei ihr und hielt ihre Hand. Sie stand auf und umarmte mich stürmisch. Ihr Bauch war dabei etwas im Weg und ich spürte das Baby strampeln. Lenya rührte sich ein wenig und sofort ließ ich Arrian stehen und ging zu ihr und streichelte über ihren Kopf. „Ich bin hier Lenya! Alles wird gut und du wirst wieder gesund werden. Ich weiche dir nicht von der Seite Melin!" Ruhig schlief sie weiter. Nach und nach versammelten sich alle, selbst Elrond in ihrem Zimmer und wollten von Haldir und mir Bericht, den wir auch ausführlich gaben. Xandra betrat mit ihrem Baby auf dem Arm und verweinten Augen das Zimmer. Ich begrüßte meine Cousine und bekundete ihr mein herzlichstes Beileid. Nach der Versammlung verließen alle das Zimmer und ich blieb alleine mit der immer noch schlafenden Lenya. Ich nahm sie näher in Augenschein. Die letzten Monate hatten sie ausgemergelt und ihre Gesichtszüge härter werden lassen. Ihre Haare waren nur noch etwas länger als Schulterlang, seit sie diese aus der Not heraus abgeschnitten hatte. Ich zog ihre Decke zurück und sah, dass meine geliebte Frau mehrere Narben inzwischen mit sich trug. Ihre Wunde am Bauch sah gut aus und soweit ich das beurteilen konnte, hatte sie auch kein Fieber.
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Wenn Legolas stirbt, sterbe ich auch! (Legolas FF) - Beendet
FanfictionDiese Geschichte ist voll mit Liebe, Spannung, Drama und es auf jeden Fall wert, bis zum Ende gelesen zu werden. Die Story wird zugegeben recht lang und die ersten 15 Kapitel sind eher als Einleitung zu betrachten aber dann gibt es kein halten mehr...