Es war nun schon der 10. Tag, den wir in der Wildnis verbrachten. Die Grenzen vom Auenland lagen nicht mehr all zu sehr weit entfernt. Einige normale Wölfe nahm ich wahr, allerdings keine Feuerwölfe. Ich wusste nicht, ob es da Hierarchien gab oder Feuerwölfe sich das Revier mit normalen Wölfen teilten. Ich würde es hoffentlich noch raus finden. Wir schlugen erneut unser Lager auf. Die Aufgabenverteilung war bereits eingespielt und jeder wusste sofort was er zu tun hatte. Ich kümmerte mich um die Pferde. Legolas kümmerte sich um Holz für das Feuer. Gilras suchte uns Nahrung und Wasser. Penros richtete das Lager und die Feuerstelle her und war sozusagen mein Aufpasser. Inzwischen wurde auch nicht mehr viel geredet. Die Männer waren hart im Nehmen, sie kannten solche Szenarien aus etlichen Schlachten und Kriegen. Sie erzählten jeden Abend über eine Schlacht. Besonders wenn Legolas in einer vorkam oder von einer erzählte gefror mir das Blut in den Adern. Sobald wir beschlossen zu schlafen, positionierte sich einer als Wache und die anderen legten sich so nah wie möglich an das Feuer um sich zu wärmen. Es war eine besonders kalte Nacht, wo sich sogar Gilras und Penros eng aneinander kuschelten. Dieses Bild hatte ich bereits in einen meiner Träume. Da ich gerade Wache hielt konnte ich sie ungestört beobachten. Beide hatten ein entspanntes Gesicht und sahen irgendwie zufrieden aus. Penros legte sogar einen Arm um Gilras und zog ihn noch näher an sich. Es war Zeit für die Ablösung. Legolas würde die nächste Schicht übernehmen. Immer wenn wir uns gegenseitig ablösten, hatten wir noch Zeit für uns und oft schlief ich dann in seinen Armen ein. Dieses mal weckte ich ihn sanft und kuschelte mich zu ihm. Er bemerkte meinen Blick zu Gilras und Penros.„Sie stehen sich sehr nah Lenya. Ich kann mir schon denken, warum Penros Dago den Vortritt für die Heimreise gab. Er würde Gilras vermissen und kann ihm nicht so nah sein wie hier." Ich war verdutzt. „Aber vermisst er seine Frau nicht?" Legolas schmunzelte. „Er würde Gilras mehr vermissen. Deren Ehe ist eher platonisch. Wir lassen sie einfach tun und lassen was sie wollen. Ich wünsche beiden nur das Beste." Ich war verwirrt über diese Situation, beschloss aber alles hinzunehmen wie es war und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Schon länger fragte ich mich, warum Gilras keine Frau fand. Es gab genug, die um seine Aufmerksamkeit bettelten und wunderschön waren. Ich war gespannt, was die Zukunft bringen würde. Nun gab ich meinen müden Augen nach und schlief in Legolas Armen ein.
Erholt wachte ich auf. Legolas lag hinter mir, dieses mal Rücken an Rücken. Ich stahl mich leise davon und gesellte mich zu Gilras. Fröhlich begrüßte er mich: „Guten morgen Prinzessin, gut geschlafen?" Er reichte mir einen Becher mit heißem Wasser und Minze. Ich trank das so gerne und freute mich, dass er den Tee schon aufbrühte. „Der Morgen fängt zumindest gut an. Ich habe ganz gut geschlafen und du?" Während ich mit ihm redete schaute er mich nicht an sondern betrachtete die zwei schlafenden Männer. Er schmunzelte und antwortete nur mit sanfter Stimme „Gut" und nippte an seinem Tee. Ich grinste in mich hinein, wollte aber nicht weiter nachfragen und ihn in Verlegenheit bringen. In einiger Entfernung nahm ich Geräusche wahr, die bedrohlich wirkten. Gilras gute Elbenohren vernahmen die Geräusche nicht, nahm mich aber zum Glück ernst. „Mach die Pferde fertig, ich wecke die beiden." Ich sprang auf, schnappte mir das nächste Zaumzeug das bereit lag und machte Penros Pferd fertig. Während ich mit den Pferden beschäftigt war nahm ich im Hintergrund nur wahr, dass die Männer alles verstauten und das Feuer löschten. Gerade war ich bei Arod als mir jemand meinen Bogen vor die Nase hielt. „Ich hoffe du wirst den nicht brauchen Melin." Ich nahm ihn Legolas ab und er steckte mir noch einige Pfeile in den Köcher. Die Geräusche kamen immer näher doch wir waren gewappnet. Mein Mann küsst mich und hob mich schnell auf Elsa, ehe er selbst aufstieg und wir kampfbereit los ritten. Wir trafen auf eine Meute von ungefähr 20 Orks. Ich hielt mich im Hintergrund und bekämpfte so viele es ging mit Pfeil und Bogen. 5 konnte ich abschießen. Mehr blieben nicht für mich übrig, da die 3 Männer schnellen und kurzen Prozess mit den anderen Kreaturen machten. Das Erste was Legolas tat, sich zu mir gesellen und mich ganz genau zu mustern, ob ich auch wirklich unverletzt war. Gilras amüsierte sich etwas. „Hab vertrauen, Lenya ist eine ausgezeichnete Schützin!" „Ich weiß Gilras, ich habe ihr das beigebracht! ... Und das macht dich unglaublich unwiderstehlich Melin!" raunte er mir noch mit verruchter Stimme leise zu. Ich errötete leicht, konnte mich aber ganz und gar in ihn hineinversetzen. Wann immer ich konnte, beobachtete ich ihm beim kämpfen und geriet ins schwärmen. Seine schwungvollen und kräftigen Bewegungen könnte ich stundenlang beobachten, solange er nicht verletzt wurde. Penros schaute als erstes nach Gilras, wie es mir im Augenwinkel auffiel. Wir vermuteten, dass noch weitere Orks uns über dem Weg laufen würden und waren schweigsam, besonders aufmerksam. Der Tag verging und es gab keine weiteren Zwischenfälle. Legolas bestand darauf, dass ich hinter ihm blieb und vor Penros.
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Wenn Legolas stirbt, sterbe ich auch! (Legolas FF) - Beendet
FanfictionDiese Geschichte ist voll mit Liebe, Spannung, Drama und es auf jeden Fall wert, bis zum Ende gelesen zu werden. Die Story wird zugegeben recht lang und die ersten 15 Kapitel sind eher als Einleitung zu betrachten aber dann gibt es kein halten mehr...