Kapitel 43

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„Xandra, ich muss mit dir reden ... unter 4 Augen bitte." Verwundert sah sie mich an, folgte mir aber ohne weiteres. Mein Mann unterhielt sich weiter mit seinen Freunden nach dem er sah, dass ich mit Xandra in die Gärten ging.

„Du wirst heiraten?" überfiel ich sie sobald wir außer Hörweite waren. Sie fiel mir um den Hals und weinte sich bei mir aus. „Lenya es tut mir so leid! Ich wollte Haldir nicht weh tun! Ich konnte nichts machen gegen die starken Gefühle zu seinem Bruder! Glaub mir, ich habe mich lange gewährt aber du weißt am Besten, wie machtlos man gegen die wahre Liebe ist!" Ich drückte sie ein wenig von mir, um ihr in die Augen zu sehen. „Xandra, eben weil ich weiß wie es ist, mache ich dir doch keinen Vorwurf!" Erleichtert fiel mir meine Freundin erneut in die Arme und schüttete mir ihr Herz weiter aus. Sie hatte Haldir gegenüber ein unglaublich schlechtes Gewissen. Es nahm einige Zeit in Anspruch alles zu besprechen. Als ihr Herz erleichtert war, gingen wir wieder zurück zum Fest. 

Eigentlich wollte ich zu meinem Mann doch wurde ich häufig aufgehalten und in verschiedene Gespräche verwickelt. Ich wusste schon nicht mehr wie spät es war, als Gilras meinen Arm packte und mich auf die Tanzfläche zog. Ein heiteres und kein formelles Lied wurde gespielt wozu alle ausgelassen tanzten. Nach nicht langer Zeit wurde ich von hinten gepackt und ich erkannte die starken Arme von Legolas. Er roch nach Wein, als er mir ins Ohr flüsterte: „Komm mit Melin, ich will dir etwas zeigen!" Er führte mich an eine mir bisher unbekannte Stelle. Der Ausblick war atemberaubend und wunderschön. Wir standen an einem erstaunlich leise rauschenden Wasserfall. In der Ferne sah ich, wie die Nacht der Sonne wich. Legolas umarmte mich von hinten, sein Atem kitzelte an meinem Hals. Wir genossen beide den Sonnenaufgang. Der Wald strahlte einen ungewöhnlichen Frieden aus. Düsterwald war im Begriff wieder Grünwald zu werden. Ich schaute meinen Mann an. „Ich weiß ... dafür hat sich das Kämpfen gelohnt Melin!" Ich nickte und gab ihm recht indem ich ihm einen Kuss gab. Auf dieser riesigen Terrasse gab es eine Couch auf der wir uns erschöpft nieder ließen. Ich konnte so unglaublich gut schlafen wie nur selten. 

Ich wurde sanft geweckt, als ich weiche Hände in meinem Nacken spürte. Ich öffnete meine Augen und sah in die blauen Augen meines Mannes. „Guten morgen du wunderschönes Geschöpf." Ich lachte vor Glück und legte meine Hand auf seine Wange. „Guten morgen mein Liebster. Ich habe dich vermisst gestern." Er zog die Augenbrauen hoch und antwortete lächelnd. „Ich habe dich auch vermisst Melin. Du warst so nah und doch so fern. Du siehst immer noch so schön aus wie gestern, nur jetzt von der Morgensonne geküsst." Ich schaute an mir herunter. Natürlich hatte ich immer noch das Kleid aus der vergangenen Nacht an. Durch das ganze Silber und den schweren Stoff fühlte es sich an, als ob ich 10 Kilo mit mir rumtrug. Legolas schob einen Arm unter meinen Rücken und einen unter meine Knie und hob mich hoch. Für einen winzigen Moment verzog er das Gesicht. Ich lachte laut los und auch er musste schmunzeln. „Wie hast du es die ganze Nacht in dem schweren Kleid ausgehalten?" Er erwartete nicht wirklich eine Antwort und trug mich von dannen. „Wo bringst du mich hin?" Brachte ich zwischen meinem Lachen raus. Mit lachenden Augen verweigerte er mir die Antwort und ging einfach weiter. Er lief mehrere Treppen runter und irgendwann gelangten wir an einer kleinen Quelle in der der Wasserfall hinein fiel. Er stellte mich vorsichtig ab. „Wollen wir uns abkühlen Melin?" Ich drehte meinen Rücken zu ihm. „Gerne aber hilf mir bitte aus dem Kleid Meldo. Zwei Zofen zupften an mir rum, um mich reinzubekommen." Er schluckte kräftig und machte sich ans Werk. Es dauerte eine weile, bis der schwere Stoff mit einem mal runter fiel. Ich drehte mich um und zu meiner Überraschung war mein Mann bereits nackt. Er führte mich in das hüfttiefe Wasser. Der Boden war glatt unter meinen Füßen und das Wasser war so herrlich prickelnd. Mein Mann stand groß und kräftig vor mir und hielt mich an beiden Oberarmen mit sanften Druck fest und küsste mich. Während des Küssens schubste er mich ganz sanft nach hinten und das rauschen des Wasserfalls wurde lauter. Die ersten kühlen Tropfen berührten meine Haut. Eh ich mich versah, standen wir beide unter dem Wasserfall. Das Wasser fühlte sich so gut an, mein Mann fühlte sich so gut an. Unsere Lippen haben sich getrennt, doch wir standen eng umschlungen unter dem Wasserfall. Es war so friedlich und berauschend und eine kleine Entschädigung für den gestrigen Abend, wo wir nicht so viel Zeit miteinander verbringen konnten, wie wir gerne hätten. Doch auch jetzt kam die Zeit, wo wir zum Mittagsmahl erwartet wurden. Ich bestand auch darauf daran teilzunehmen, immerhin werden Haldir und Xandra sich dann verabschieden. Ich wollte mich überzeugen, dass Haldir mit Hoffnung im Herzen und Xandra ohne Schuldgefühle wieder heim ritten. Ich löste mich von meinem Geliebten und er schaute mich nur fragend an. Ich glaubte ein wenig Enttäuschung in seinen Augen zu sehen. „Sie sind meine Freunde Meldo. Sie machen gerade schwere Zeiten durch." Er wusste noch nichts von dem ganzen Dilemma und ich erzählte ihm die ganze Geschichte, während wir wir an der Luft trockneten. Verständnisvoll nickte er letztendlich. „Nun gut Melin, jetzt verstehe ich. Dann lass uns auf unser Zimmer gehen und uns zurecht machen. Mein Vater hat dir bestimmt schon ein Kleid zurecht gelegt." sagte er neckisch zu mir. 

Wenn Legolas stirbt, sterbe ich auch! (Legolas FF) - BeendetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt