Kapitel 2

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Ilayda

Nach einer Zeit kam er wieder und sah wie immer Kalt und unberechenbar aus. Er setzte sich neben mich und beachtete mich kein einziges mal. Soll mir recht sein.
Als Selinay langsam gelangweilt war und sie strampelnd in meinen Armen lag, stand ich mit ihr auf und lief durch den Raum, während ich mit ihr auf und ab wippte.
Ich spürte seine unauffälligen Blicke auf mir die ich genervt ignorierte.
Ich schmiss Selinay leicht in die Höhe und fing sie wieder auf, sie lachte freudig und ich lächelte verträumt. Jedesmal als ich sie wieder auffing, drückte ich ihr einen Schmatzer auf die Wange.
,,Reicht langsam." Hörte ich die kalte Stimme von Güney. Er nahm mir das Baby aus der Hand und lief aus dem Raum. Sauer lief ich ihm nach.
,,Gib sie mir wieder, Güney!" Kreichte ich wütend und griff nach ihr. Geschickt wandt er sie zu Seite, so dass ich ins leere griff.
,,Jetzt habe ich sie ein bisschen." Hörte ich seine Raue Stimme.
,,Du hast sie zuhause doch immer!" Zickte ich und stemmte meine Hände an meiner Hüfte ab. Er lief in die Küche und ich ihm hinterher.
,,Gib sie mir, ich habe sie schon eine Woche nicht mehr gesehen!" Wurde ich sauer und schaute ihn wütend an.
,,Schön." Kalt schaute er mich an und bediente sich an dem Essen in der Küche.
Vor Wut zitternd lief ich ins Wohnzimmer und setzte mich mürrisch auf meinen Platz. Der Leder sitz unter mir quietschte leicht, als ich mich rauf begab.
,,Also, fliegen wir dieses Wochenende?" Fragte ich in die Gruppe.
,,Ja, dein Vater bucht gerade." Ich rückte näher zu meinem Vater und sah, dass er sich gerade ein Hotel anschaute. Als ich sie Aussicht aus dem Hotel sah, quiekte ich auf.
Man sah die schöne Stadt und das Meer. Verträumt lächelte ich.
Ich liebte Barcelona, es war mit Dubai, die schönste Stadt die ich je besucht hatte.
Ich war schon drei mal dort und würde immer wieder hin.
Güney kam mit Selinay auf den Armen wieder.
,,Wir buchen gerade Barcelona." Gab ihm meine Mutter Bescheid.
,,Fliehn wir für zwei Tage?" Fragte er und setzte sich neben mich. 
Ich hörte plötzlich Gelächter und sah zu Seite. Auch ich schmunzelte leicht, als ich die beiden sah.
Da beide gerade in der Küche genascht hatten, waren ihre münder mit soße bekleckert.
Güney schaute leicht verwirrt, was ich eigentlich als süß empfinden würde.
Doch ich konnte ihn und seine Kalte Art einfach nicht leiden.
Ich hasste kalte Menschen, während meine Mutter sie schon immer bewunderte.
Sie sagte, sie wären viel interessanter, da sie sich nicht jedem direkt öffneten und erst Stück für Stück immer mehr von sich Preis gaben und ausserdem war meine Mutter der meinung, dass ein Mensch erst anfing aufzublühen, wenn es seine Liebe traf. Schwachsinn. Ich kann mir Güney nicht vorstellen, wie er kuschelnd mit einem Mädchen im Bett lag und kicherte. Er war einfach ein eisbrocken.
Die einzigen Gefühle die er zeigte, waren Wut. Sonst nichts. Und keiner wusste woran das lag, er hatte eine tolle Kindheit und eine wunderschöne Zukunft vor sich.

,,Anscheinend hat jemand Hunger, ich bring das Essen mal." Lachte meinte Mutter und ab da an Verstand Güney erst und leckte sich über sie Lippen. Lachend lief ich meiner Mutter hinterher zum helfen.

-
Nachdem essen hatten wir uns geteilt.
Wir "Kinder" und unsere Mütter saßen unten, während unsere Väter nach oben gegangen waren, um Arbeit zu besprechen. Witzig einen 20 Jährigen Typen mit vollbart und massen an Muskeln als Kind zu bezeichnen.
,,Krieg ich Selinay jetzt?" Hauchte ich nett lächelnd Güney zu.
Ich wollte sie endlich wieder haben und sobald ich sie wieder hätte, würde ich ihn auch nicht mehr anlächeln.
Er schüttelte verneinend den Kopf und schaute weg.
,,Bitte, Güney." Ich schmollte leicht und schaute zu Selinay, die neugierig vor sich hin blickte.
,,Ich sagte nein. Wenn du sie unbedingt betatschen willst, kannst du es auch so." Er deutete auf meine Hand, die unauffällig auf Selinays Wange gerutscht war und hinein kniff. Ich schnaubte einmal und setzte mich dichter an Güney, um näher an der kleinen zu sein.
Mit einem breiten lächeln schaute ich sie an und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Anschließend kitzelte ich sie unter den Füßen, weshalb sie einen lachkrampf bekam und mich damit ansteckte. Ich hörte eine raue lache und schaute hoch. Ich sah Güneys grübschen und seine weißen Zähne, seine Augen funkelten ausnahmsweise als er uns beobachtete. 
Nach einer Zeit nahm er wieder seinen Pokerface an, doch ich war überrascht sein Lächeln überhaupt gesehen zu haben. Schmunzelnd spielte ich mit Selinay, bis Onkel Cenk runter kam und Bescheid gab, dass sie jetzt gingen.
Sie standen auf und liefen in den Flur. Ich erhaschte noch ein Sarma, führte mein Lieblingsessen in mein Mund und lief mit gepackten Wangen zu den anderen. Selinay saß auf der Treppe und hatte ihre kleinen Schuhe in der Hand. Schnell lief ich kauend hin und stülpte ihre Schuhe über ihre süßen füße. Als ihre rosanen Adidas befestigt waren, hob Güney sie hoch und sie liefen alle Richtung Tür. Während unsere Eltern wie immer bei der Verabschiedung weiter sprachen, standen wir gelangweilt neben ihnen. Als sie endlich anfingen sich zu umarmen, schaute ich sofort zu Selinay.
,,Darf ich sie mal haben?'' Fragte ich Güney genervt der nur seinen Kopf schüttelte.
,,Umarm sie doch so." Es kam mir sehr komisch vor, denn sie war förmlich an ihn gepresst, er könnte sie doch leicht von sich schieben wenn ich sie umarmte.
Ich spürte größensteils Güney's Körper als ich die kleine umarmte, weshalb ich mich schnell lößte, ihr einen Kuss auf die Wange drückte und alle verabschiedete.

So lief es jede Woche ab!

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