Kapitel 43

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Ilayda

Erneut klingelte mein Handy und ich drückte mit Glasigen Augen weg.
Er rief mich heute zum 17 mal an.
Es waren mittlerweile vier Tage vergangenen.
Er hatte mich jeden Tag angerufen und er hatte sogar einmal geklingelt doch ich war alleine Zuhause und hatte ihn ignoriert.
Ich hatte ihn vermisst und ich tat seit vier Tagen nichts anderes mehr als weinen und über diesen Tag nachdenken.
Ich wollte ihn so gerne zurück, doch ich würde betrug niemals verzeihen. Niemals.
Ich bekam eine Nachricht, weshalb ich neugierig auf mein Handy schaute.

Güney: Geh bitte dran Ilayda mir gehts nicht gut.
              Du musst nicht reden.

Unsicher schaute ich auf mein Handy, als es direkt nach der Nachricht anfing zu klingeln.
Sollte ich?
Ich wollte seine Stimme so gerne hören.
Und wenn ich nicht antworte ist es doch in Ordnung.
Ich atmete Tief aus und hob dann mit zittrigen Händen das Handy ab und hielt es mit Glasigen Augen an mein Ohr.

,,Ilayda?" Hörte ich Güney's leise Stimme und er hörte sich garnicht gut an.
Mein Herz zog sich zusammen und Gänsehaut bereitete sich über meine Arme aus.
,,Ich kann das nicht mehr Ilayda. Ich muss dich sehen! Bitte lass mich einfach rein.
Du musst nicht reden. Ich bleibe nicht lange aber lass mich dich sehen!" Seine stimme zitterte weshalb ich meine Hand auf meinen Mund legte damit er mein schluchzen nicht hörte.
Ich will dich auch sehen.

,,Ich bin vor der Tür, mach bitte auf." Er klang so verzweifelt, dass ich auflegte, mich langsam vom Bett erhob und die Treppen hinunter ging.
Es war zwei Uhr Nachts, weshalb meine Eltern am schlafen waren.
Ich lief zur Tür und schaute aus dem Spion.
Er lehnte an der Mauer neben der Tür und hatte den Kopf in den Nacken gelegt.
Seine Augen waren geschlossen.
Ich öffnete langsam die Tür weshalb sich sein Blick zu mir wendete und er auf mich zu lief und vor mir stehen blieb. Seine Sehnsüchtigen Augen musterten mein ganzes Gesicht auf und ab und ich tat nichts als ihm starr in die Augen zu sehen.
Ich hatte seine schönen Augen so vermisst.
Er sah so kaputt aus, was mir nochmal klar machte dass ich nicht die einzige war die litt.
Seine Haare waren zersaust und er hatte tiefe Augenringe. Auch ein leichter Hauch von Alkohol kam mir entgegen, doch er sprach klar und deutlich was mir versicherte, dass er nüchtern war.

Ich löste mich als erstes von der Starre und lief ein Schritt zur Seite, damit er rein kam.
Er bewegte sich Richtung Gartentür, die er daraufhin aufmachte und raus ging.
Ich tappelte ihm hinterher und als ich sah, dass er sich auf die Hängematte setzte und mich erwartungsvoll anschaute damit ich mich neben ihm setzte, blieb ich schockiert stehen.
Ich wollte mich so gerne zu ihm setzen.
Seinen Duft einatmen und alles vergessen was passiert war. Was hatte er mit mir gemacht, dass ich nichts anderes mehr wollte als bei ihm zu sein.

,,Setzt dich bitte zu mir, ich rühre dich nicht mal an." Versicherte er mir woraufhin ich langsam auf ihn zu schritt und mich schließlich zu ihm setzte.
Sein Duft kroch direkt in meine Nase und ich schloss für einige Sekunden die Augen, um es zu genießen.
,,Was muss ich machen, dass du mir glaubst?" Seine Stimme war so rau und ich spürte wie er sich zu mir drehte und beobachtete.
,,Weiß ich nicht." Hauchte ich mit Glasigen Augen.
,,Ich weiß, dass es alles falsch rüber kam.
Aber niemals, würde ich auch nur an ein anderes Mädchen denken. Du bist das einzige Mädchen was ich will und brauche." Flüsterte er in in mein Ohr und ich spürte wie er an meinen Haaren roch und seine Augen schloss.

Ich antwortete nicht.
Warum ließ er dann zu dass sein Ex seine Wange streichelte und wieso lächelte er sie an?
Ich wollte soviel sagen, doch sobald ich ein Wort rausbringen würde, würde ich zusammenbrechen.
,,Ich vermisse dich Ilayda." Sagte er brüchig und ich verzog mein Gesicht und fing leise an zu weinen.
Ich dich auch Güney.
Ich wollte nichts mehr als in seine Arme.
Plötzlich spürte ich seine Hand auf meiner Wange und entzog mich sofort, woraufhin ich schnell aufstand. ,,Du solltest jetzt gehen." Kam es mit fester Stimme von mir, woraufhin er mich mit niedergeschlagenen Augen anblickte und schließlich langsam nickte.

Ich führte ihn zur Haustür, die ich dann Aufmachte und auf den Boden schaute und wartete bis er ging.
,,Ich werde nicht zulassen, dass wie getrennt bleiben." Hauchte er und ich hörte Wut und Trauer gleichzeitig in seiner Stimme.
Die schlimmste Kombination die man haben konnte.
,,Ich werde nicht zulassen, dass du irgendwann mit jemand anderem Heiratest und ich zwischen den Gästen stehe Ilayda!" Ich schaute mit großen Augen zu ihm auf, während er sehnsüchtig in meine schaute.

,,Ich sorge dafür, dass alles wird wie vorher." Sagte er und legte plötzlich seine Lippen auf meine.
Ich zog sofort mit großen Augen meinen Kopf weg und schaute ihn geschockt an.
,,Ich liebe dich." Hörte ich nur noch und er verschwand aus der Tür und lief zu seinem Auto.
Ich schloss leise die Tür woraufhin ich mich mit dem Rücken dran lehnte und eine Hand auf meine Lippen legte.

Vielleicht log er nicht und Serap hatte uns wirklich verarscht? Hoffnungen keimten sich in mir.
Was wenn er es schaffte, mir zu beweisen, dass er mich nicht betrogen hatte?
Mir liefen Tränen über die Wangen während ich ein Hoffnungsvolles Lächeln von mir gab.

Was wenn wir doch eine Zukunft hatten?

Childhood EnemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt