Kapitel 3

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Ilayda

In meiner Leggings und riesigen grauen sweater stand ich nun neben meiner und neben Güney's Familie. Sie warteten auf unseren Flug, beziehungsweise auf den Einlass. Nach gefühlten Stunden durften wir in den Flieger.
Mein Vater, der alles organisiert hatte, forderte mich und Güney auf uns auf sitze zu setzen wo G1 und G2 stand. ,,Wo sitzt ihr?" Fragte ich überrascht.
,,First Class." Murmelte mein Vater schmunzelnd und ich zog überrascht du Luft ein.
,,Wie bitte?! Und warum muss ich neben diesem neandertaller sitzen?!" Meckerte ich und unsere Eltern verdrehten die Augen.
,,Weil es nur noch 5 sitze in der First Class gab und ich nicht wollte, dass jemand alleine sitzt! Es sind eh nur vier Stunden."
Mit meinem Engel Selinay liefen sie nach vorne und ich ließ mich sauer auf die 2 Fallen.
,,Ich sitze da." Kam es von einem wie immer kalten Güney.
,,Du weißt, dass ich auf der Fenster Seite Panik bekomme!" Zischte ich doch er verdrehte nur die Augen.
,,Und du weißt das mich das nicht juckt. Yallah, auf dein Platz." Ich verschrenkte meine Arme und bewegte mich keinen Zentimeter.
Es kam mir so vor, als würde er es extra machen, denn als wir noch jünger waren, starb er fast dafür um am Fenster sitzen zu können.
Ich hingegen hasste diese Seite, in der mitte bekam ich das Gefühl in einem Bus zu sein, was mich beruhigte.
,,Könnten sie sich bitte setzten?'' Kam eine stewardess. ,,Würde ich ja gerne, aber die Dame sitzt auf meinem Platz." Er reichte sein Ticket der Frau, die kurz Daraufhin auf die Zahl meines sitzes schaute.
,,Könnten sie sich bitte auf ihren Platz setzen?" Fragte sie während sie Güney abcheckte.
Ah du scheiße.
,,Erstens, er und ich sind zusammen hier. Zweitens, habe ich am Fenster Angst." Erklärte ich ihr.
,,Dann sollten sie wohl einen Sitz in der mitte Kaufen. Setzen sie sich bitte auf ihren eigenen  platz." Zischte sie und ich schaute wütend zu Güney.
,,Güney." Versuchte ich es ein letztes mal. ,,Du hast sie gehört." Kam es kalt von ihm und ich rutschte einen Sitz weiter und fühlte mich direkt komisch.
,,Ich bitte dich Güney, ich habe Angst." Sagte ich brüchig, doch schon kam die Stimme des Pilots aus den Lautsprechern und ich legte mir zitternd den Gürtel um.
Oh Gott. Leicht schielte ich zum Fenster und beobachtete den Boden, um mich zu beruhigen.
Doch nach einer Zeit spürte ich wie das Flugzeug langsam fuhr und ich presste mich in den Sitz und spürte die Blicke von Güney auf mir.
Ich hatte jedesmal aufs neue das Gefühl, er machte all diese Sachen extra.
Er wollte mich leiden sehen.
Ich presste meine Augen zusammen und spürte wie wir langsam abhoben.
Ich traute mich nicht die Augen zu öffnen, weil ich wusste ich würde aus dem Fenster schauen und keinen Boden mehr sehen.
,,Ilayda?" Hörte ich Güney flüstern.
Als ich keine Antwort gab, sprach er weiter.
,,Alles okey?" Ich ignorierte ihn ein weiteres mal und lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe, doch hielt trotzdem meine Augen geschlossen.
Versuch einfach zu schlafen, Ilayda.
,,Ich wusste nicht, dass deine Angst so stark ist." Ich zog wütend die Augenbrauen zusammen und vefluchte meine Eltern.
Lieber würde ich alleine fliegen, statt mit dem.
,,Wenn wir uns wieder abschnallen dürfen, tauschen wir sie Plätze." Bestimmte er und lehnte sich nach hinten.

-

Ich spürte etwas an meiner Wange. Als würde etwas drüber streifen. Ich brummte auf und drehte mich weg.

-

,,Ilayda. Steh auf." Hörte ich eine kalte Stimme und öffnete automatisch sie Augen. Ich schaute aus dem Fenster und zischte schockiert auf.
Oh Gott. Kein Boden unter uns. Ich schluckte langsam und atmete hektisch, als ich eine Hand an meinem Handgelenk spürte.
,,Beruhig dich." Wäre seine Stimme und sein Blick nicht so verdammt kalt, würde er mich sogar beruhigen.
Er öffnete meinen Sicherheitsgurt und hiffte mich leicht hoch.
Er wanderte unter mir von seinem zu meinem Sitz und schob mich dann auf den mittleren Platz zwischen ihm und einer anderen Frau.
Ich atmete erleichtert aus und machte meinen Gürtel fest, ich hätte beinahe eine Panikattacke bekommen, nur weil er mich provozieren wollte. Als einer der Stewardessen mit einem Wagen voller essen und trinken kam, bekam ich Lust auf eine Cola und merkte, dass meine Tasche - inklusive mein Geld - bei Mama war. Ich schnaubte wütend. Sonst würde ich einfach von Güney Geld nehmen, unsere Familien waren beide sehr wohlhabend und wir teilten wirklich alles, die paar Euros wären mir nicht unangenehm, doch ich wollte ihn ignorieren.
,,Wollen sie vielleicht etwas?" fragte die Frau uns und die Dame neben uns. Ich schielte zu Cola und seufzte schließlich.
Ich packte in Güney's Jackentasche und holte sein Portmonee raus.
,,Zwei Cola und einmal die Pringels bitte." lächelte ich die Dame an und holte einen zehner raus. Ich nahm die Sachen zufrieden an und klatschte Güney seine Brieftasche plus die eine Cola hin. Die würde ich ihm eh später weg zocken. Ich warf ihm einen abwertenden Blick und widmete mich dann meiner Ernährung während er die Augen verdrehte.

-

,,Onkel Cenk! Güney will mein Koffer nicht tragen." petzte ich ihn hinterhältig bei seinem Vater, der daraufhin Güney wahnte.
Mit einem genervten Gesicht kam er zu mir und riss mir mein Handgepäck aus der Hand. Lachend hoppelte ich zu Selenay, die ich in meine Arme nahm und durch knuddelte.
,,Um meine Schwester zu belästigen, lässt du mich zwei Gepäck auf einmal tragen?" ich schaute in sein Monotones Gesicht.
,,Sei lieber leise, sonst erzähle ich deinem Vater, wie du mich am Fenster sitzen lassen hast, obwohl ich dort angst habe!" zickte ich ihn an und lief mit Selenay unseren Eltern hinterher.
Vielleicht wird es garnicht so schlimm, wenn ich ihn einfach ignoriere oder noch besser fertig mache?

Childhood EnemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt