Kapitel 6

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Ilayda

Ich zog ihn in einen Waggon weshalb er genervt aufstöhnte.
,,Wie alt sind wir bitte? Willst du danach auf ein Karussell?" schimpfte er.
,,Gute idee!" kam es von mir weshalb er sich auf die Stirn klatschte.
Ich setzte mich neben ihn und nahm ihm eine Zuckerwatte ab und aß sie, während wir langsam hoch fuhren.
,,Guck mal wie schön." murmelte ich und aß etwas von meiner pinken Wolke.
Er hingegen schaute dumm vor sich hin weshalb ich die Augenverdrehte.
Ich riss ein stück von seiner süßware ab und hielt es vor seinen Mund.
Er schüttelte Kalt den Kopf und drehte seinen Kopf von mir weg, weshalb ich leise knurrte.
,,Güney?" Sagte ich weshalb er zu mir schaute.
,,Wa- mhmm" lachend stopfte ich ihn das Essen in den Mund weshalb er zabbelte. Glücklich ließ ich los, als es in seinem Mund steckte.
Ich schaute nach unten, wir waren genau ganz oben.
Als er geschluckt hatte, schaute er mich mit zusammemgezogenen Augenbrauen an.
Ich grinste ihn unschuldig an und aß meine Watte weiter, bis ich seine klebrige Zuckerwatte an meiner Stirn spürte. Erschrocken zischte ich auf, bis ich in laute Gelächter fiel.
Ich nahm ihm seine süßware aus der Hand und klatschte es ihm anschließend ebenfalls in sein Gesicht.
Genervt verzog er sein Gesicht, während ich halb an einem Lachflash verreckte.
,,Wie kann man nur 24/7 glücklich sein." Meckerte er leise vor sich hin.
Arrogant Blickte ich ihn an.
,,Wie kann man nur 24/7 unglücklich sein? Wäre ich du würde ich schon vor Depressionen verrecken. Wie langweilig muss es sein, wenn du alleine bist." Zickte ich ihn an.
Als keine Antwort kam, schaute ich zu ihm und sah, wie er auf seine Hände sah. Seine Augenbraunen waren leicht zusammengezogen, sowie immer.
Diesesmal jedoch sah er verletzt aus.
Erst jetzt fiel mir auf, was ich gesagt hatte. Das würde mich auch Verletzten.
Wir fuhren langsam runter.
,,Güney?" Fragte ich leise, doch er ignorierte mich.
,,Ich meinte das nicht so." Murmelte ich verlegen, während ein Mitarbeiter die kleine Tür des Waggons aufklappte.
,,Ist klar." Spottete er und stieg aus.
Seine stimme war noch kälter als sonst.
Besorgt lief ich ihm hinterher und schmiss den Stiel von meiner Zuckerwatte weg.
,,Güney, es ist mir so rausgerutscht!" Als keine Antwort kam, packte ihn in an seinem Arm.
,,Hör mir doch z-" er riss sich von mir weg und lief in eine Ecke.
Als er eine Zigarette raus zückte, rannte ich beinahe zu ihm.
,,Güney!" ,,Alter lass mich!" Sauer sah er mich an.
Ich packte seine beiden Arme und schaute ihm in die Augen.
,,Ich meinte das nicht so. So schlimm bist du jetzt auch wieder nicht und ich akzeptiere es, dass du so kalt bist. Bitte sei nicht sauer auf mich, lass uns eine schöne Nacht machen.
Es ist warm, wir sind in Barcelona und wir können die ganze Nacht draussen bleiben!" Kreischte ich und schwang seine Hände mit.
Er sah trozdem irgendwie nachdenklich aus, auch wenn er langsam nickte.
Ich seufzte leise.
Manchmal war ich ein echt schlechter Mensch. Ich hatte noch vor 20 Minuten vor ihn glücklich zu machen, hatte aber seine ganze Persönlichkeit beleidigt.
Schuldgefühle plagten mich, als er sich von mir löste, sich umdrehte und eine Zigarette an machte.
Was könnte ich machen, damit er wieder bisschen glücklicher war?
Eine Umarmung? Ich lachte fast über meine Gedanken. Er und Umarmungen? Könnte ich vergessen, er war ein eisbrocken.
Als mir jedoch nichts anderes einfiel, ging ich zu ihm und blieb genau vor ihm stehen. Er schaute mich emotionslos an.
Er sah gerade unverschämt gut aus.
Seine braunen Haare lagen auf seiner Stirn. Sein enges Shirt schmiegte sich an seine Muskeln und sein Kiefer war angespannt. Er schmiss die Zigarette elegant auf den Boden und sah mich dabei an.
Komm schon Ilayda.
Ich trat ein Schritt näher an ihm ran und schlang schließlich meine Arme um seinen Nacken.
,,Es tut mir leid." Brummte ich schuldbewusst in seine Brust.
Seine Arme hingen schlapp neben seiner Brust.
,,Ich bin ein schlechter Mensch. Nicht du, ich hätte das nicht sagen sol-" ich unterbrach mich selber mit einem Keuchen, als er mit so einer Kraft seine Arme um meine Taille Bund und mich enger zu sich zog, dass ich halb auf ihn flog.
Oh Gott. Er legte seinen Kopf an meine Schulter. Das hatte ich nun echt nicht erwartet. Ich dachte es würde mich wegschieben, doch er umarmte mich zurück. Und wie er umarmte.
Ich lächelte leicht.
Ilayda und ihre Vorurteile.
Nur weil er kalt ist, heißt es nicht dass er kein Herz hat.
Strahlend umarmte ich ihn noch fester.
Sein Gesicht lag fest vergraben an meinem Hals.
,,Verzeihst du mir also?" Fragte ich schelmisch, weshalb ich ein zustimmendes brummen hörte.
Ich kicherte auf und zog ihn wie eine verrückte an der Hand durch die Kirmes.
Er ließ sich einfach mit ziehen und gab keine laute von sich.
,,Lass uns da drauf! Dieser Tag wird so toll! Du wirst auch Spaß haben glaub mir!" Platzte es euphorisch aus mir während ich auf ein Gerät zeigte und ihn schnell dahin schleppte.
,,Freust du dich auch so?" Fragte ich um ein Gespräch auf zu bauen.
Als er keine Antwort gab, schaute ich nach hinten zu ihm.
Er schaute benebelt auf unsere Hände.
Seine Lippen waren zu einem Lächeln verzogen.

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