Kapitel 4

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Ilayda

Ich zog mir ein enges Rotes Kleid an, was zu meiner dunklen Haut recht verführerisch wirkte, weshalb ich mir ein rotes Band mit Blümchen an die Haare befestigte, damit es bisschen süßer aussah. Ich trug mir rotes Lippenstift auf und lächelte.
Ich sah echt sexy aus. Eingebildet grinste ich in den Spiegel hinein, bis mich ein Klingelton aus meiner Welt riss, in dem ich mich selbst vergewaltigte. Lachend nahm ich ab.
,,Ilayda! Beeil dich! Wir wollten doch alle um 14 Uhr in der Lobby sein!" schimpfte meine Mutter. Ich nahm meine Karte und lief schnell aus dem Zimmer.
,,Ich komme!" rief ich und rannte zum Aufzug.
Gerade wollten sich die Türen schließen, da legte sich eine Hand zwischen die zwei Türen.
Ich stöhnte genervt auf, als ich Güney sah.
Als auch er mich erkannte, lief er rein und betrachtete mich. Nicht mal drei Sekunden hatte er mich angeschaut, da zogen sich seine Augenbrauen zusammen.
,,Was hast du da an?" verachtend sah er mich an während ich auf die Tasten im Aufzug drückte Richtung Lobby.
,,Hat dich nichts zu interessieren." zischte ich weshalb er leicht knurrte.
Was ein Hund. Ich schmunzelte über meinen Gedanken, was ihn anscheinend mehr provozierte.
Plötzlich schlug seine Hand den roten Knopf, weswegen wir stehen blieben und ich ängstlich um mich herum schaute.
,,Was soll das?" fragte ich ihn, als er mir näher kam. ,,Du wirst jetzt wieder hochgehen und dieses verdammte Kleid wechseln!" Kam es von ihm, weshalb meine Augenbrauen sich zusammenzogen. Sein Blick war bestimmend und dominant.
,,Bist du verrückt?!" Zickte ich ihn an und drehte mich von ihn weg, um den Roten Knopf zu betätigen, damit wir weiter fuhren.
Doch er packte mich an meiner Taille und drehte mich zu sich.
,,Man Güney lass mich los!" genervt versuchte ich ihn von mir weg zu bekommen, doch er zog mich zu sich.
,,Du wirst. Das. Ausziehen!" ich wollte ihn gerade anmeckern, da unterbrach mich ein Klingelton.
Ich nahm schnell ab, als ich Mama drauf lass.
,,Ilayda! Ich sage es zum letzten mal! Beeil dich, Güney ist auch noch nicht da, wir kommen zu spät!" Sprudelte es aus dem Mund meiner Mama.
,,Mami! Güney lässt mich nicht gehen!" ich wollte noch weiter reden, doch der besagte riss mein Handy aus meiner Hand.
,,Tante Emel, wir sind gleich da. Ilayda muss nur ihr Kleid wechseln. Sind in fünf Minuten unten." er legte auf und steckte mein Handy in seine Hosentasche.
,,Güney ich bring dich um! Ich bleibe genau so!" ich drückte auf den Roten Knopf, weshalb wir beide runterfuhren.
,,Das ist zu sexy! Du bist gerade mal Siebzehn! Komm mal klar Mädchen!" zischte er und schaute mein Kleid abwertend an.
,,Du bist gerade mal drei Jahre älter und hast dich durch die halbe Weltgeschichte ge*ickt! Du hast mir garnichts zu sagen!" rief ich wütend weshalb er mich sauer anschaute.
Wir kamen unten an und ich wusste, dass Güney versuchen würde, mich im Aufzug zubehalten. Ich tat so, als würde ich nachgeben und verschränkte meine Arme sauer.
Güney drückte auf die Etage, in dem unsere Zimmern waren. Ich wartete, bis die Türen sich so weit schlossen, dass ich gerade so reinpasste, da sprang ich raus und rannte Richtung Lobby.
,,Ilayda!" hörte ich Güney schreien und lachte glücklich auf.
Als ich bei unseren Eltern waren, grinste ich ausser Atem und hörte schwere Schritte hinter mir.
,,Endlich Kinder! Kommt jetzt." unsere Eltern liefen los während ich mich zu Güney drehte, der mich mit seinen Blicken fast umbrachte.
Ich bildete meine Hand zu einer Faust und legte meinen Daumen zwischen zeige und Mittelfinger, weshalb er schockiert aufkeuchte.
Das war ein berühmtes Handzeichen der Türken, sowie der Mittelfinger, nur bisschen unverschämter.
Mädchenhaft sein war nicht so mein ding.
Über seinen Gesichtsausdruck kicherte ich und lief gutgelaunt der kleinen Gruppe hinterher.
Das gemietete Auto, was extra groß war - da wir mit Selenay sieben leute waren - stand vor dem Hotel. Ich setzte mich rein und ließ erstmal alle Fenster Öffnen. Ich hasste es mit geschlossenen Fenster zu fahren.
Anschließen nahm ich Selenay und machte es mir auf der zweiten Rückbank gemütlich.
Ich sah vom Fenster, dass Güney eine rauchte, weshalb ich die Augenverdrehte.
,,Komm mein Sohn!" rief Onkel Cenk.
Meine Mutter und Güneys Mutter saßen auf der ersten Rückbank und die Väter Vorne.
Als Güney sich zu mir gesellte, ignorierte ich ihn und spielte mit Selenay.
Sie hatte ein rotes Kleid mit pinken Pünktchen an, was so unfassbar süß aussah.
Ich spielte mit ihren Wangen und wippte währenddessen mit meinen Beinen, da sie drauf saß. Sonst würde sie sich langweilen.
Als Selenay aufmerksam auf Güney wurde, streckte sie kichernd die Hände nach ihm aus.
Als Güney das bemerkte, schaute er mich siegessicher an und nahm sie mir aus den Händen. Das war es wohl mit deiner Loyalität Selenay. Ich gab ein abwertendes Geräusch von mir, weshalb er mich grimmig anschaute.
,,Baba! Kannst du bitte Türkisch Pop anmachen?" rief ich, was er bejahte.
Als Hadise, eine berühmte Sängerin der Türkei aus den Boxen dröhnte, sang ich lauthals mit uns bewegte mich dazu.
Ich hörte wie meine kleine Maus lachte und sich versuchte in die Hände zu klatschen.
Ich lächelte und hielt ihre kleinen Hände, die ich dann zum Beat mit Schwung.
Güney schaute uns zu weshalb ich hoch blickte und in sein Gesicht sah.
Alle hatten gute Laune, alle waren am strahlen und dann gab es noch Güney, er blickte wie immer monoton. Augenverdrehend ließ ich von Selenay ab und legte meine Hände auf Güneys Mundwinkel.
Er guckte überrascht und irgendwie... sanft.
Ich zog seine Mundwinkel nach oben.
,,Lääächeln! Guck!" ich machte es ihm vor und brachte ein strahlendes Lächeln hervor.
Sein Monotoner Blick bröckelte und er fing an zu schmunzeln. Zufrieden ließ ich von ihm ab und sang weiter.

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