Bonuskapitel!

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Güney

Neun Jahre zuvor
Meine Augen Scannten den Spielplatz ab, als mein Vater das Auto geparkt hatte und mit mir aus dem Auto stieg. Meine Mutter und Ilayda's Eltern saßen schon längst dort.
Leider war Ilayda noch auf dee Grundschule während ich schon auf der Weiterführenden Schule war. Es war blöd sie nicht Jeden Tag in der Schule zu sehen wie früher.
Es war mir schwer gefallen, in die fünfte Klasse zu kommen und deswegen die Schule wechseln zu müssen. Jetzt konnte ich Ilayda nicht mehr beschützen und es machte mich fertig, dass ich nicht wusste was sie mit Melih trieb.
Melih war ein Junge aus ihrer Klasse, mit dem sie sich gut verstand und ich hasste ihn.

Meine Augen blieben bei Ilayda stehen, die gerade auf der Schaukel saß und Lächelnd vor sich hin schwang und dabei strahlte.
Ich setze mich auf eine Bank, abseits von unseren Eltern die redeten, während Ilayda mich nicht bemerkte.
Trotz das ich für gewöhnlich wenig lächelte und lachte, wie es meine Eltern ständig sagten, schlich sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen als ich Ilayda ansah.
Ihre Langen lockigen Haare wehten im leichten Wind während sie vor sich hin Lachte.
Ich wünschte ich würde bei ihr sein und sie anschubsen.
Meine Stirn kräuselte sich plötzlich verwirrt.
Ilayda konnte garnicht alleine Schaukeln.
Ich schaute verwirrt und als ich plötzlich sah, dass Melih von der anderen Schaukel herunter Sprang und anfing Ilayda zu anzuschubsen, schaute ich enttäuscht auf meine Schuhe.

Was machte er hier?
Wieso spielte sie nicht mit mir?
Warum mochte sie mich nicht wie ihn?
Ich schaute schließlich wieder auf und sah, wie Melih sie immer schneller schaukelte.
Ich zog meine Augenbrauen zusammen.
Sie fällt gleich runter was macht er da?
,,Schneller!" Hörte ich Ilayda's Stimme durch die ganze Menschenmenge glücklich rufen.
Nein nicht schneller!
Ich stand langsam auf, um auf die beiden zu zulaufen und dem Typen zu sagen er solle langsamer Schaukeln, als er plötzlich den letzten Schub gab, weshalb sie abrutschte und in den Sand fiel.
Meine Augen weiteten sich und ich rannte schnell auf die beiden zu.

,,Ilayda? Alles gut?" Kam es geschockt von mir und ich hörte sie leise Schluchzen.
,,Meine Knie tun weh." Murmelte sie und schaute mit glasigen Augen zu mir auf.
Mein Herz zog sich augenblicklich bei ihrem Blick zusammen und ich schaute Wütend auf zu Melih, der schuldbewusst zu Ilayda schaute.
,,Warum Schaukelst du sie so schnell an!" Zischte ich und schubste ihn, weshalb er rückwärts in den Sand fiel. Ich sah direkt die Angst in seinen Augen, was mir gefiel. Ich war mächtiger als er.
Ilayda würde mich eher wollen als ihn!
,,Du wirst niemals wieder in ihre Nähe kommen!" Knurrte ich Wütend, während ich ihm einen Kick an den Bein gab, weshalb er anfing zu Weinen.
Ich freute mich, dass Ilayda ihn am weinen sah.
Wer gefühle zeigte war schwach.
Ich war nicht schwach.
,,Güney hör auf! Was soll das?!" Schrie Ilayda plötzlich auf weshalb ich mich zu ihr drehte.
,,Er hat dich zum weinen gebracht!" Brummte ich sauer und schaute sie mit Zusammengezogenen Augenbrauen an.
Ihre Wangen waren noch Nass vom Weinen und ich würde sie zu gerne mit meinen Hände Weg wischen.
Sie würde aber ausrasten und meine Hand weg schlagen. Sie hasste mich.
,,Es ist nicht seine schuld! Und es hat dich nicht zu interessieren! Geh weg!" Sprach sie sehr sauer und kniete sich zu Melih, der immer noch weinte.
Ich lief sauer und verletzt weg.

-

Ich beobachtete heimlich Ilayda, wie sie den Baum hoch kletterte. Ilayda hatte mich bei meinen Eltern verpetzt, weil ich Melih zum weinen gebracht hatte.
Ich könnte sie auch verpetzen, denn sie dürfte nicht auf Bäume klettern da sie sich schon zu oft so verletzt hatte.
Doch ich mochte es nicht wenn sie Ärger bekam und ihre Augen trennten. Ich wollte sie nie beim Weinen sehen, lächeln stand ihr mehr.
Sie kam auf und schaute grinsend von oben über den Park. Ich wusste wie sehr ihr dieser Park am Herzen lag und wie gerne sie auf diesen Baum kletterte. Denn genau von hier aus konnte sie Perfekt von der Klippe runter sehen.
Ich schaute ihr lächelnd dabei zu, wie sie grinsend die Augen schloss und den Wind an sich vorbeiziehen ließ.
Nach einiger Zeit sitzen, versuchte sie ihren Fuß auf den Ast eins unter ihr zu klettern.
Eigentlich fehlten ihr noch paar Zentimeter, bis ihr Fuß den unteren Ast erreichte, doch sie traute sich nicht. Ich sah, wie sich Angst in ihren Augen breit machte, woraufhin sofort mein Beschützerinstinkt hervor kam.
Ich sah wie sie langsam anfing zu weinen, weshalb ich schnell auf sie zu lief.
,,Ilayda?" Sie zuckte auf und schaute zu mir runter.
Der Baum war Wirklich klein und sie war keine paar Meter hochgeklettert und hatte trotzdem Angst.
,,Güney?" Kam es weinerlich von ihr, weshalb mein Bauch sich zusammen zog.
Nicht weinen.

,,Ich komme nicht mehr runter!" Fing sie an stärker zu heulen, weshalb ich schnell näher an den Baum ging. ,,Beruhig dich Ilayda! Ich helfe dir!" Sie schaute mich verheult an und nickte zitternd.
,,Steh auf, hab keine angst. Mach dein Fuß auf diesen Ast, ich habe meine Arme offen ich fange dich wenn du fällst." Ilayda nickte langsam und legte ihren zittrigen Bein auf dem Ast drunter.
Nun war sie soweit unten, dass ich sie an der Taille packen konnte und runter hob.
Sie kam auf den Boden an und drehte sich mit großen Augen um.
,,Danke Güney!" Freute sie sich und schmiss sich in meine Arme.
Ich zuckte zusammen und mein Herz pochte.
Mein Bauch fühlte sich komisch an, während ich langsam meine Arme um seine Schlang.
Sie zitterte immer noch, weshalb ich ihren Rücken auf und ab Strich.
,,Sag meinen Eltern bitte nichts, ich darf nicht hier hoch!" Sagte sie als sie sich löste.
Ich nickte leicht, woraufhin sie sich wieder in meine Arme schmiss.
Zum ersten Mal umarmte ich sie. Vielleicht auch das letzte mal.

An dem Tag war sie so nett zu mir.
Ich dachte sie fing an mich endlich zu mögen.
Aber als sie am nächsten Tag mich wieder abwertend anschaute, war ich noch trauriger als sonst.
Ich hatte mir um sonst die ganze Nacht ausgemalt, wie wir am nächsten Tag miteinander Spielen würden.
Sie hasste mich immer noch.

Childhood EnemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt