Kapitel 15

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Ilayda

Wir kamen unten an und er ließ mich endlich los. Mit wackeligen Beinen lief ich aus dem kniehohen Wasser, während er sich noch darin befand. Ich lief einige schritte davon und drehte mich schließlich vor Neugierde um.
Er stand da im Wasser und schaute verträumt grinsend auf den Boden.
Verwirrt und aufgeregt streifte ich mit meinen Fingerkuppeln meine Schulter.
Da war sein Kopf drauf.
Wieso war er auf einmal so merkwürdig?
Ich lief schließlich zu den anderen und legte meine Hände auf meine Wangen, um die womögliche röte zu verscheuchen.
,,Hey!" kratze meine Stimme nervös, als ich bei den anderen war.
Warum bist du so nervös? Er hat dich nur von hinten umarmt und seinen Kopf auf deine Schulter gelegt! Das ist nichts intimes!
Doch das war es. Ich war nie einem Jungen so nah, mich hatte noch nie ein Junge von hinten umarmt. Die anderen begrüßten mich während ich mich auf mein Handtuch setzte.
Ich konnte mich nicht kontrollieren, als meine Hände erneut die Stelle berührte, auf der sein Kinn war. Es war so ein komisches gefühl!
,,Wie wäre es mit Volleyball?" fragte auf einmal Tarik, da die anderen am diskutieren waren was sie machen sollten.
,,Gute Idee." sagte jemand hinter mir und ich wusste direkt, dass es sich dabei um Güney handelte. Er hörte sich gute gelaunt an.
Als auch die anderen zu sagten, standen wir alle auf um zu dem Sand zu gehen, wo ein Netz extra für Volleyball aufgebaut war.
Ich packte noch meine Musikbox in die Tasche damit es keiner sah während die anderen schon vor liefen.
Als ich fertig war richtete ich mich auf und sah Güney vor mir. Ich zuckte erschrocken zusammen und wollte anschließend schnell gehen.
,,Wo gehst du hin?" fragte er mich und ich drehte mich verwirrt zurück zu ihm.
,,Volleyball spielen?" ich zeigte mit meiner Hand zu dem Platz, wo sich unsere Freunde schon aufteilten in zwei Gruppen.
,,In Bikini?" seine stimme wurde ernster.
,,Ja?" ich guckte ihn an, als wäre er auf den Kopf gefallen weshalb sich seine Augenbrauen zusammen zogen.
,,Bist du dumm?" ich verdrehte die Augen und wollte gerade gehen, da hielt er mich am Arm und zog mich zu sich.
Ich keuchte erschrocken auf, als unsere Gesichter sich paar Zentimeter entfernt waren.
,,Lass mich los!" zischte ich als ich mich endlich gefangen hatte.
Was war sein Problem? Alle Mädchen spielten mit Bikini!
,,Nein, erst wenn du dir was rüber ziehst!" er schaute mich streng an und ließ mein Handgelenk nicht los.
,,Meine Sachen sind aber im Schließfach!" zickte ich und versuchte meinen Arm zu befreien. Er schaute auf all die Handtücher, die  uns gehörten und auf den Boden lagen und packte dann ein Weißes T-Shirt, was über sein Handtuch lag.
,,Dann ziehst du mein T-Shirt an!" er reichte mir das T-Shirt was ich auch Annahm.
,,Klar!" sagte ich lächelnd. Ich wartete, bis ein zufriedener Gesichtsausdruck sich auf seine fresse schlich.
,,In deinen Träumen!" ich schmiss das T-Shirt in sein Gesicht und rannte anschließend davon.
Mich würde es nicht stören, das T-Shirt zu tragen, doch es ging mir ums Prinzip.
Er dürfte mir nichts vorschreiben.
Ich hörte wie er mir hinterher rannte und schrie panisch auf. Alle aus dem Freibad guckten uns an während unsere Freunde sich amüsiert ebenfalls uns gewidmet hatten.
Ich steuerte auf den Volleyball Platz zu, als mich zwei Hände von Hinten an der Taille packten und hochhoben.
,,Güney!" schrie ich erschrocken als er mich zu sich ran zog und irgendwohin trug.
,,Wohin bringst du mich?! Lass mich los?!" ich Trampelte mit meinen Beinen und versuchte mich zu befreien.
,,Ich sag es Onkel Cenk!"
Erst als wir hinter den Toiletten waren und keine Person mehr da war, ließ er mich runter.
,,Entweder du ziehst dieses T-Shirt jetzt an oder kein Volleyball für dich." er schaute mich gleichgültig an, während ich wütend das weiße Stoff aus seinen Händen riss.
Ich zog es mir bei einem mal über und schaute ihn anschließend sauer an.
,,Perfekt." er kam mir verdammt nah und zog das T-Shirt noch weiter über meinen Po.
Ich schluckte nervös und schaute mit großen Augen zu ihm.
Auch seine Augen waren fokussiert auf meine und ein ungewöhnliches Strahlen lag in seinen Augen. Ich räusperte mich einmal und lief zurück zu den anderen während er mir grinsend nach lief.
Was war der kalte Brocken heute so gut gelaunt?
Bei unseren Freunden angekommen, sahen wir schon die Teams spielen.
Tarik, Selin und Miran, gegen den anderen Typen und Derya. Ich gesellte mich zu Deryas Team, was mir Güney nach tat.
Immer wenn der Ball in meine Nähe kam und ich bereit war es abzufangen, kam Güney angerannt und spielte den Ball von mir weg.
Beim gefühlt dem zehnten mal platzte die Bombe. ,,Boah wieso nimmst du mir ständig alle Bälle weg!" zischte ich wütend.
Güney schaute kurz hinter mich und dann angestrengt auf mein T-Shirt, was er kurz darauf etwas runter zog.
Ich drehte mich um und sah da einige Jungs, die dem Spiel zu guckten.
,,Dein ernst?" fragte ich genervt.
,,Wenn du Springst, rutscht das T-Shirt hoch! Willst du das jeder dein Körper sieht?" er musterte die Jungs hinter mir böse.
,,Komm lass nicht mehr spielen." er nahm meine Hand in seine und zog mich mit.
Mein Bauch kribbelte kurz, was ich jedoch versuchte zu ignorieren.
,,Nein! Ich will spiel-" er legte seine Hand auf meinen Mund und zog mich zu sich. Anschließend zog er mich mit zu dem Platz wo wir saßen.
Ich biss in seine Hand, was ihm jedoch nichts ausmacht, da er meinen Mund weiter hielt.
Er setzte sich hin und zog mich zu sich runter, weshalb ich vor ihm saß.
Oh Gott. Er rückte von hinten näher ran, weshalb ich schnell zu dem Handtuch daneben rutschte. Nochmal Körperkontakt würde mich verrückt machen.
Ich zog mir das T-Shirt aus und schmiss es auf ihn, anschließend legte ich mich zum sonnen hin. ,,Ich hoffe du hast Sonnencreme drauf." Sprach Güney mürrisch.
Hatte ich schon mal erwähnt, wie sehr ich Sonnencreme hasse?
Ich täuschte ein selbstverständliches 'na klar' raus, was er mir zum glück abkaufte.

Childhood EnemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt