Kapitel 17

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Ilayda

,,Mama! Wo ist mein Glatteisen?!" kreischte ich und kramte wie Wild geworden in den Schubladen rum.
,,Im Bad!" schrie sie von unten zurück und ich hoppelte dahin. Ich hatte noch genau eine Stunde zeit, bis zur Hochzeit.
Meine Schminke war schon fertig, es fehlten nur noch die Haare und das Schwarz Kleid was auf meinem Bett lag.
Das Kleid war so wunderschön.
Es war ein Meerjungfrauen Kleid mit langen Ärmeln und einem unglaublichen Rückenausschnitt.
Da meine Haare sehr lang waren, gingen sie mir in Zopf form sogar fast bis zum Po, weshalb ich mich dazu entschieden hatte sie so glatt wie möglich zu machen und schließlich zu einem Pferdeschwanz zu binden.

Eine Stunde später saßen wir im Auto Richtung Salon.
Ich wurde leicht nervös, wenn ich an Güney dachte. Man wieso waren wir im Moment so komisch drauf? Beziehungsweise er?
Vielleicht würde er heute ja wieder normal werden. Hoffentlich.
Wir kamen an und ich stieg aus.
Ich sah schon die ganzen Mädchen mit ihren knalligen Kleidern und grinste.
Ah wie edel ich war. Selbstbewusst lief ich rein und begrüßte die paar Leute, die vor dem Eingang standen.
Die Mutter der Braut kam und begrüßte uns, um uns danach zu einem Tisch zu führen. Als ich die Yenilmez auch an dem Tisch sah, wurde ich nervös. Scheiße Güney saß da, doch er hatte mich noch nicht bemerkt.
Ich richtete mein Kleid und wir liefen auf die Familie zu. Als wir fast da waren, hatte mich Güney bemerkt und blickte mich an. Ich begrüßte nach meinen Eltern erst Onkel Cenk und Tante Meltem und ging schließlich auf Güney zu, der aufstand und mich anblickte.
Ich reichte ihm meine Hand, zu Begrüßung, doch er nahm sie und zog mich an ihr zu sich, um mich zu umarmen.
Ich keuchte auf und umarmte ihn schließlich zurück.
Sein Atem knallte gegen meinen Hals und seine Arme waren fest um meine Taille geschlungen.
Ich löste mich etwas von ihm und lächelte ihn an, bevor ich den Stuhl neben ihm nach hinten schob und mich drauf pflanzte.

Es waren mittlerweile einige Stunden vergangen, Güney und ich hatten uns nicht von der Stelle gerührt und mittlerweile waren noch drei andere bekannte zu unserer Tischgang beigetreten.
Tante Selma, ihr mann Onkel Tarik und das beste zum Schluss deren Tochter Sena.
Das zickigste und billigste Mädchen der Stadt.
Ich habe sie schon seit klein auf gehasst und sie war übrigens eines der engsten Freundin von der Braut, die ich auch verabscheute.
,,Und Sena? Wie geht es dir so?" fragte Tante Meltem und ich rückte näher an Güney, um meine läster Orgie zu starten.
,,Nichts tante Meltem. Ich mach gerade meine Ausbildung." sagte sie und lächelte fake.
,,Seit wann ist Prostitution ein Ausbildungsberuf?" flüsterte ich in Güney's Ohr, weshalb er auflachte. Ich schmunzelte und hörte den anderen weiter zu.
,,Ah echt? Als was denn?" mischte sich nun auch meine Mutter ein und ich spitzte neugierig die Ohren.
,,Als Verkäuferin." sagte sie und lächelte.
,,Den eigenen Körper verkaufen gehört auch in sie Branche?" murmelte ich wieder in Güney's Ohr, er drehte seinen Kopf grinsend zu mir, weshalb sich unsere Nasen leicht berührten. Geschockt keuchte ich auf, weshalb sein Grinsen größer wurde, schnell drehte ich mich wieder weg und sah, wie meine Mutter und Tante Meltem sich vielsagend angrinsten.
Mein Stuhl war immer noch an Güney's gepresst, da ich sie wegen meines Läster Prozesses so Positioniert hatte, jetzt schämte ich mich es wieder normal zu machen.

,,Mama!" murrte ich zum zehnten mal, da mein Magen schon weh tat weil ich so einen krassen Hunger hatte.
,,Ilayda! Es kommt gleich!" meckerte sie und ich legte seufzend mein Kopf in meine Hände und blickte verträumt auf das Paar, dass gerade am Tanzen war.
Sie passten gut zusammen, auch wenn ich das Mädchen nicht mochte, standen sie sich.
,,Psst." kam es von Güney und er kniff mir in die Seite. ,,Was?" brummte ich und drehte mich zu ihm.
Er zeigte mit seinem Kopf nach draussen und ich blickte verwirrt. Er formte mit seinem Lippen ein 'komm raus' weshalb ich verwirrt nickte. Er stand auf und ging vor weshalb ich ihm hinterher hoppelte.
Ich hasse hohe Schuhe.
,,Was ist los?" fragte ich verwirrt als wir draußen waren.
,,Nichts wollte eine Rauchen." sagte er und packte eine Zigarette raus.
Ich sah ihn sauer an.
,,Ich lasse dich aber nicht rauchen!" sagte ich und nahm ihm die Zigarette weh. Unbeeindruckt nahm er seine ganze Schachtel raus um sich eine neue zu nehmen.
Schnell zockte ich ihm auch dies ab.
,,Ilayda!" knurrte er und versuchte er zurück zu nehmen. Ich zog mir mit einem mal die Schuhe aus und nahm sie in die Hände während er mich verwirrt musterte.
Ich streckte ihm die Zunge aus und rannte anschließend davon.
,,Ilayda!" schrie er sauer während ich hysterisch davon rannte. Als ich eine Mauer sah, stütze ich mich an der ab um hinter sie zu sehen und sah, dass es mindestens drei meter runter ging. Ich grinste und stellte mich wütend an die Mauer, die von meiner Seite aus nur um die eineinhalb Meter hoch war.
Güney kam wütend bei mir an und wollte gerade die Zigaretten aus der Schachtel nehmen, da schmiss ich es über die Mauer auf die andere Seite. Güney, der anscheinend nicht damit rechnete, dass es auf der anderen Seite drei meter runter ging, stürzte sich auf die Mauer um wahrscheinlich auf die andere Seite zu klettern.
Ah wie toll, sein immer wütender werdendes Gesicht zu betrachten.
,,Ilayda!" knurrte er und sprang von der Mauer. Unschuldig lächelte ich ihn an, woraufhin er mich plötzlich an der Taille packte und gegen die Wand drückte.
Erschrocken schaute ich in seine Augen während er mich wutgebrannt anschaute.
,,Was soll das?!" schrie er wütend.
Wie kann man immer wieder so rein scheißen Ilayda.
,,Du darfst nicht rauchen!" sagte ich vorwurfsvoll und versuchte seine Hände von meiner Taille zu nehmen, doch er griff fester in meine Seiten.
,,Was juckt dich das?!" zischte er und ich zog sauer meine Augenbrauen zusammen.
,,Was juckt dich das, was ich immer an haben? Was juckt dich das, dass ich im Bikini Volleyball spiele? Was geht dich das an wenn Jungs über meinen Po reden?" ich grinste siegessicher, weshalb er mir näher kam.
,,Das geht mich sehr viel an." murrte er plötzlich ruhiger. Er fixierte seine Augen mit meinen. Wieder hatte er diesen Blick auf, denn ich nicht deuten konnte, doch er sah friedlich aus. ,,Ah und wieso?" ich schaute ihn spielerisch grinsend an, weshalb er auch grinste. Seine Augen wanderten zu meinen Lippen und ich hielt inne.
Seine Hände waren immer noch fest an meiner Taille, mein Rücken lehnte immer noch gegen die Mauer und er presste seinen Körper immer noch an mich. ,,Deswegen." murmelte er grinsend.
Weswegen? Verwirrt schaute ich ihn an, doch es hielt nicht lange und ich spürte seine Lippen auf meinen.

Ah. Du. Scheiße.

Childhood EnemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt