Kapitel 33

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Ilayda

Er schritt diesmal so nah an mich ran, dass ich mein Kopf leicht nach hinten lehnte um atmen zu können und nicht in Ohnmacht zu fallen.
,,Was fühlst du mir gegenüber Ilayda?" er mustert mich mit seinen vertrauten Augen und mein herz blüht bei seinem Blick auf.
Wieso fühle ich bei ihm so merkwürdig.
Er ist mir so vertraut gewesen, auch wenn ich mich dazu gedrängt habe ihn zu hassen.

,,I-ch weiss es nicht." sein blick wurde trüber und er nickte langsam enttäuscht.
,,Dann wäre es vielleicht besser wenn wir uns nicht me-" ich unterbrach ihn schnell.
,,Aber ich habe den test 'Liebe ich Güney' von Selin bestanden." sagte ich und er schaut auf.
,,Ilayda, du musst selber wissen was du fühlst."
,,Aber wie Güney? Du hast recht! Ich bin kindisch. Ich kann mir nicht mal meinen eigenen Gefühlen im klaren sein.
Ich weiss nicht was das ist, was ich für sich empfinde. Ich weiss nur, dass ich gerne bei dir bin, mich neben dir pudelwohl fühle und ich ein komisches Gefühl im Magen bekomme wenn ich in deine Augen Blicke und ich in den paar tagen wo wir uns nicht gesehen habe mir die ganze zeit vorgestellt habe wie ich in deinen Armen liege und jetzt merke ich wie süchtig ich nach deinem Duft bin!" beendete ich meine Gefühlsduselei. 

Während er mich mit großen Augen intensiv beobachtete. Ich atmete aus und merkte was ich von mir gegeben habe und dass es womöglich das ehrlichste war was ich Güney je gesagt habe.
,,I-ich..." nervös stotterte ich vor mich hin während er mich weiterhin musterte.
,,Sag doch bitte was Güney..." murmelte ich und atmete schließlich aus.
,,I-ich sollte besser gehe-" ich drehte mich gerade um, um mich zu verziehen und mich paar tage in meinem Bett zu vergraben bis ihh vielleicht ersticke und diesen peinlichen Moment vergesse.
Vielleichte meinte Güney garnicht diese Gefühle sondern Brüderliche gefühle oder sowas.

Doch dann zog mich Güney mit einem ruck wieder nach vorne und schaute mir intensiv und benebelt in die Augen während er meine Oberarme mit seinen großen Händen umklammerte.
,,Meinst du das ernst?" er schaute mir ernst in die Augen während ich beschämt den Blick zu meinen Füßen lenkte.
,,Ich denke schon..." flüsterte ich und mein kopf wurde ganz heiß. Unauffällig atmete ich seinen Duft ein und wünschte mir, dass wir noch weitere Minuten in dieser Position verweilen. Doch Güney hatte wohl andere pläne.

Sanft legte er seine zwei Finger an meinen Kinn und drückte es hoch, damit ich ihm in die Augen guckte. Einige Sekunden standen wir still da und schauten und benebelt an, bis er anfing zu Lächeln und schließlich seine weichen Lippen auf meine drückte.
Überrumpelt schaute ich ihn an während seine Lippen auf meinen Lagen und seine Augen sich schloßen. Ich spürte wie seine Arme sich um meine Taille schlangen und wie er mich noch näher an sich ran zog.
Ich legte unbewusst meine Hände auf seine Brust und schloss ebenfalls meine Augen.
Seine Lippen liebkosteten meine, während meine Hände an seine Oberarme wanderten.
Er ließ nun von meinen Lippen ab und wanderte zu meinem Hals wo er weitere Küsse hinterließ. Ich kicherte auf und er löste sich von mir und ein unbeschreibliches Lächeln lag auf seinen Lippen.

,,Ich glaube ehrlich nicht, dass das Wahr ist Ilayda." er lehnte seine Stirn gegen meine während ich verträumt vor mich hin lächelte.
,,Komm ich bringe dich wohin." meinte er schließlich und packte meine Hand.
Er bückte sich kurz ins Zimmer und nahm sich sein Shirt was er dich überstülpte.
Er zog mich aus dem Haus raus und zog mich zu seinem Auto dass einige Straßen weiter parkte.
Doch es kamen mir trotzdem wie Sekunden vor, da ich damit beschäftigt war unsere verschränkte Hände zu beobachten und vor mich hin zu grinsen.

Wir stiegen in sein Auto und er startete das Auto und parkte aus, woraufhin er direkt erneut nach meiner Hand griff und sie auf die Mittelkonsole zu seiner Hand zog.
Ich lächelte und schaute zu ihm während er fuhr. Sein Shirt spannte sich über seinen Oberkörper, seine Haare lagen verwuschelt über seinen Kopf doch sahen trotzdem so schön aus. Er hatte leichte Augenringe, wahrscheinlich weil er in den letzten Tagen nicht gut schlafen konnte, doch trotzdem waren seine Augen am strahlen.
Bei jeder roten Ampel drehte er sich zu mir und schaute mich lächelnd an.
Ich grinste jedesmal zurück und konnte nicht verhindern, dass ich zu ihm rückte und einen Kuss auf seine Wange schmatzte.

Er parkte schließlich nach Zehn Minuten und wir hielten an. Ich erkannte sofort wo wir waren und sprang lachend aus dem Auto raus.
Ich glaubte das nicht. Alle Erinnerungen kamen hoch und ich rannte zur anderen Seite und schlang meine Arme um ihn.
Das war früher mein Lieblingspark, bevor es abgerissen wurde und es nun nur noch eine große Fläche wiese mit Bank war.
Doch das besondere an dem Platz ist, dass es unheimlich hoch war und es eine Abtrennung hatte und daraufhin eine Klippe kam.
Es hatte einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt doch als der Park dort abgeschafft wurde, kam niemand mehr hier hin und ich musste als 10 Jährige abschied von meinem Lieblingsort nehmen.

Einerseits war es schade, dass hier keiner mehr ist doch andererseits war es so schön leer, dass man hier her kommen könnte wenn man alleine sein wollte. Ich zog Güney an der Hand zu der Bank und wir setzten uns hin.
,,Wie kamst du jetzt auf diesen Park?" Er fing ab zu grinsen und schaute verlegen runter.
,,Ich komme hier ständig hin." meinte er und blickte mit einem vieldeutigen auf einen Baum.
,,Warum das?" verwirrt blickte ich ihn an und er nickte zu dem Baum.
,,Erinnerst du dich, einmal da bist du auf diesen Baum geklettert und kamst nicht mehr runter." ich schaute zu dem Baum und erinnerte mich teilweise an das Geschehen.
,,Ja?"

,,Du hast angefangen zu heulen und hast mich gebeten dir runter zu helfen woraufhin ich dich runter geholt habe." ich nickte lächelnd, verstand aber nicht worauf er hinaus wollte.
,,Du hast mich Minuten lang umarmt als du unten warst und daraufhin warst du den ganzen Tag lang nett zu mir obwohl du mich in dem Alter am meisten gehasst hast." er lachte auf und schaute dann zu mir.
,,In dem alter war das deswegen ein besonderer Baum für mich und ich weiss nicht, dass hat sich bis heute so gehalten." ich schaute ihn mit funkelten Augen an und umarmte ihn schließlich fest.
,,Das ist so süss Güney. Ich weiss nicht warum ich so eine bitch war! Es tut mir leid." murrte ich und schaute ihn mit traurigen Augen an.

Er lachte und kniff mir in die Wange.
,,Alles gut." er legte seinen Arm um mich und zog mich zu sich. Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und fühlte mich so erfüllt wie noch nie.

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