Kapitel 13

8.4K 256 27
                                    

Ilayda

Nachdem Tag wurde ich eine Woche von ihm ignoriert. Heute war wieder eines unserer Familientreffen. Wir würden wieder mit den Yenilmez's Essen. Da das Wetter gut war, entschied Onkel Cenk in seinem Garten eine Grillparty zu starten. Ich hatte so eine Lust drauf. Ich hatte extra mein weißes Sommerkleid zu Seite gelegt.
Es hatte einen luftigen Stoff und endete kurz vor meinen Knien.
Ich schminkte mich leicht, da ich es bei der wärme nicht so mochte aber trotzdem frisch aussehen wollte. Ich machte mir wieder ausnahmsweise Eyeliner drauf.
Viele sagten es würde mir total stehen und ich sollte es öfter machen, doch dann würde aber das besondere daran weg gehen, was ich nicht wollte. Meine Haare lockte ich in den Spitzen, trug mein Parfum auf und lief runter.
,,Ich bin fertig!" rief ich als ich schon das Gemecker meiner Mutter hörte, weil ich zu spät dran war.

Bei den Yenilmez angekommen waren alle da, ausser Güney weshalb ich meine Augenbrauen hochzog. Sonst verpasste er nie diese treffen.
,,Ah Ilayda, kannst du kurz Güney wecken gehen Schatz?" fragte Tante Meltem höflich weswegen ich lächelnd nickte.
,,Er schläft noch?" fragte meine Mutter überrascht, während ich los ging.
,,Ja! Er feiert wieder in letzter Zeit so viel. Er hat bestimmt ein Problem aber er erzählt mir ja nichts." erklärte Tante Meltem besorgt.
Ein Problem?
Oben blieb ich vor Güney's Zimmer stehen und klopfte an. Als beim dritten mal sich immer noch nichts tat, öffnete ich die Tür und lief rein. Güney schlief. Ich seufzte und schloss die Tür hinter mir.
Ich lief zu seinem Bett und musterte ihn.
Was lag ihm auf den Schultern? Wieso war er so? Mein Magen knurrte und ich blickte gleichgültig zu Güney. Zeit ihn zu wecken.
,,Psssht, Güney!" brummte ich und tippte auf seine Schulter. ,,Güney!"
Wieso wurde dieser Idiot nicht wach?
,,Güney!" zischte ich und klatschte ihm eine, weshalb er schockiert die Augen auf schlug.
Als sein Blick auf mich traf, lächelte ich süß damit er wegen der Klatsche nicht sauer wurde. Sein Blick wurde sanft und er musterte mich still. ,,Du sollst runter kommen. Wenn du in drei Minuten nicht unten bist, esse ich alles alleine auf!" rief ich und rannte aus dem Zimmer und ließ einen perplexten Güney - der verschlafen übrigens sehr sexy aussah - zurück.
Unten angekommen lief ich fröhlich zu Selenay und rannte zu der Schönen Schaukel die die Yenilmez hatten.
Sie war so edel und wunderschön.
Ich setzte Selenay drauf und fing an sie abzuschupsen.
,,Wäre ich so eine kleine Hexe wie du, würde ich mich jetzt auch anschubsen lassen.
Wenn ich das jetzt mache kommen meine Eltern wieder an mit: Wann wirst du endlich erwachsen?" äffte ich meinen Eltern mit einer verstellten stimme und einer verzogenen Grimasse nach.
,,Mein Gott! Dann sagt sie mir auch noch: ,,So will dich doch kein Junge!" Dann sollen sie mich halt nicht wollen! Muss ich mich verstellen damit ich einen abbekomme?!" meckerte ich obwohl Selenay nichts verstand und nur fröhlich vor sich hin schaukelte.
,,Ja musst du." hörte ich eine kalte stimme und drehte mich um, da die Schaukel eh genug Schwung hatte.
,,Was?" fragte ich als ich Güney hinter mir entdeckte.
,,Deine Mutter hat recht, wer will schon so eine Kindische Freundin, die nicht einmal ernst bleiben kann?" Das traf mich.
Warum denkt jeder so von mir? Ich kann sehr wohl ernst bleiben!
Ich drehte mich zurück zu Selenay doch Güney redete weiter.
,,Ständig bist du nur am Quatsch machen, wenn du dich nicht mal änderst will dich kein Junge." disste er mich weiter weswegen ich mich sauer undrehte.
,,Und welches Mädchen will einen Kalten brocken als Freund? Du kannst nicht mal Gefühle zeigen also halt deine Fresse und verpi-'' er unterbrach mich abrupt.
,,Rede anständig mit mir." er kam mir wütend näher und wäre er nicht Güney würde ich ihn gerade wahrscheinlich vergewaltigen, so gut und männlich sah er gerade aus.
,,Ich rede so wie ich will! Dann bin ich halt Kindisch!" zischte ich und drehte mich sauer um. ,,Wie willst du mal eine Familie gründen? Du würdest dem Kind beim schlafen schwänze auf die Stirn malen!" deutete er auf einen Tag, wo er auf dem Sofa eingeschlafen war und ich zufälligerweise wusste, dass in dem Büro von Onkel Cenk Eddings waren.
,,Wer mich will, nimmt mich so wie ich bin." murmelte ich doch innerlich ratterte mein Kopf. Vielleicht will gar kein Junge so etwas wie mich. Bin ich echt zu kindisch?
Ich seufzte leise und nahm Selenay auf den Arm, mir war die Lust vergangen.
Ich ließ Güney da stehen und setzte mich an den Tisch, wo unsere Mütter schon saßen.
Onkel Cenk und mein Vater grillten noch das letzte Fleisch. Ich gab Selenay zu ihrer Mutter und legte meinen Kopf in die Hand.

Eigentlich werde ich immer begehrt von Jungs, doch keiner von ihnen kennt meine verrückte Seite, außer Güney und seine Meinung zu meinem Verhalten ist ja glasklar.
Mein sonstiges Selbstbewusstsein ist am Boden und ich denke darüber nach, ob ich je einen passenden Jungen treffen würde.
Güney setzte sich neben mich und ich fühlte, wie er mich von der Seite musterte.
Ich verdrehte meine Augen und drehte mich weg von ihm, so dass er nur noch mein Rücken sah.
War das auch kindisch?
Traurig senkte ich meinen Kopf auf meine zwei Hände. Er hatte recht. Ich werde nie erwachsen.

Als alle anfingen zu essen und zu reden, stopfte ich mich mit essen voll aber redete nicht.
Sonst hatte ich die Begabung beides gleichzeitig und in Mengen zu tun.
Dies bemerkte auch Tante Meltem.
,,Ilayda? Was hast du süße?" ich blickte auf und sah wie mich alle anschauten.
,,Was soll sein Tante Meltem?" sie blickte mich skeptisch an.
,,Sonst bist du doch immer der Sonnenschein der Familie und gackerst vor dich hin." lächelte sie und ich versuchte leicht zu lächeln, während ich mit meinen Schultern zuckte.
Ich aß weiter und blockte alle Blick an, bis sie einfach weiter redeten.
Ich musterte traurig mein Kleid. Ich hatte es extra angezogen weil ich dachte dieser Tag wird schön, ich liebte dieses Kleid.
Doch jetzt wollte ich es verbrennen.
Güney hatte mir den Tag versaut. Wie immer.

Childhood EnemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt