Jasper's P.O.V
Ich will gerade das Auto aufschließen und mich in den Fahrersitz setzen, als Steven mich am Arm festhält.
"Ich Fahrer, du Shotgun", sagt er und nimmt mir den Schlüssel ab.
Ich seufze genervt und setze mich wiederwillig in den Beifahrersitz.
Mein Puls beruhigt sich langsam wieder. Der Besuch bei Patrick hat sowohl mein Herz, als auch meine Nerven ziemlich beansprucht. Auch die Bemerkungen und wissenden Blicke meines Bruders, hatten nicht dazu beigetragen meine Nervosität zu legen."Naaaa?", fragt Steven und guckt mich breit grinsend an.
"Na was?", frage ich genervt, "Guck lieber auf die Straße"
"Ach Jassy. Du weißt was ich meine. Er ist ziemlich hübsch, wenn ich, als heterosexueller Mann, das sagen darf."
"Ich weiß, dass er hübsch ist", ich fahre mir mit den Händen durch mein rotes Gesicht, "Aber warum musstest du ihn die ganze Zeit so komisch angucken?!"
"Bin ich dir peinlich?"
"Ach, du kannst mich mal!"
Steven lacht und macht das Radio an.
"Okay, Themawechsel", sage ich, "Wie lang bleibst du eigentlich noch?"
"Weiß ich nicht genau. Vielleicht bis Samstag, dann sehe ich dein Spiel noch. Hab gerade keine Vorlesungen und kann dann während du in der Schule bist lernen oder so."
"Okay, cool."
Die nächsten Tage verlaufen wie normal. Ich habe jeden Mittag nach der Schule Training, gehe nach Hause, dusche und schlafe. In der Schule reden alle nur noch über das Baseballspiel, wobei meine Gedanken sich nur um Patrick drehen.
Am Freitag morgen gehe ich komplett fertig in die Schule. Die Auswirkungen der letzten Trainingseinheiten fangen an sich zu stauen. Wenn ich heute nicht genug schlafen werde, bin ich morgen am Arsch. Schlecht gelaunt sitze ich im Englischraum, als Alex sich neben mich auf den Stuhl fallen lässt.
"Bist du auch so tot?", fragt er stöhnend.
"Ich schlaf' gleich ein", erwidere ich.
"Hast du eigentlich mittlerweile Patrick gefragt, ob er zum Spiel kommt?"
Ach ja. Gestern morgen habe ich den Entschluss gefasst, Patrick zum Spiel einzuladen. Als Freunde natürlich. Allerdings konnte ich mich bis jetzt noch nicht dazu überwinden, was bescheuert ist, da wir ja nur als Freunde hingehen würden. Leider.
Ich schaue mich im Raum um. An ein Paar Plätzen saßen vereinzelt Spieler aus dem Team, die alle aussehen, als würden sie sich genauso fühlen wie ich. Patrick ist leider nicht in meinem Kurs. Nach einer sehr langweiligen Stunde Englisch verlassen Alex und ich den Raum und schlurfen in Richtung Cafeteria um uns dort an einen Tisch zu setzen. Die Cafeteria war relativ leer dafür, dass es Anfang Oktober war und daher viele, aufgrund des Wetters, vom Pausenhof in das Schulgebäude flüchten.Ein paar Tische entfernt sehe ich Lucy und Patrick sich lachend unterhalten. Alex rammt mir seinen Ellenbogen in die Seite.
"Komm. Jetzt geh hin", sagt er, "Ich leiste dir von hier seelische Unterstützung"
Mein Magen verkrampft sich. Komm schon. Ich nehme meinen Mut zusammen und gehe rüber. Das Gespräch der Beiden verstummt.
"Oh, hi Jasper", grüßt mich Lucy grinsend.
"Hi Patrick, hi Lucy"
"Hi Jasper, was machst du denn hier?", fragt Patrick lächelnd. Trotzdem kann ich seine Verwirrung klar raushören.
"Ich wollte nur Mal hallo sagen und gucken, was ihr so macht", sage ich verlegen und gucke auf den Boden.
"Achso", sagt Patrick langgezogen, "Wir unterhalten uns gerade"
"Wie man unschwer erkennen kann", fügt Lucy belustigt hinzu.
"Gut, dann...", ich wende mich schon zum gehen doch der missbilingende Blick Alex' von der anderen Seite der Cafeteria hält mich davon ab.
Ich wende mich wieder Patrick zu und frage: "Kommst du Samstag zum Spiel?"
"Was? Oh. Ich-"
"Ist nicht schlimm", unterbreche ich ihn, "Das interessiert dich wahrscheinlich gar nicht."
Enttäuscht blicke ich zu Boden als ich meine Beine dazu bringen wollte zu gehen.
"Willst du, dass ich komme?" fragt Patrick plötzlich.
Ich schaue wieder hoch. Patrick scheint neutral gucken zu wollen, doch um seine Lippen spielt sich ein Anflug von einem Lächeln.
Nach zwei Sekunden finde ich mein Selbstvertrauen wieder und antworte: "Es würde mich freuen."
Der Anflug eines Lächelns verwandelt sich in ein richtiges.
"Okay", sagt Patrick, "Dann komme ich."
"Okay, cool", sage ich.
YES.
Ich gehe schon wieder in Richtung Alex, als ich mich nochmal umdrehe und "Bis dann!" rufe.
Ich setze mich grinsend wieder neben Alex auf den Tisch der Cafeteria.
"Er kommt", sage ich seufzend.
Alex klopft mir auf die Schulter: "War doch gar nicht so schwer, oder?"
Stimmt.
Nach dem Unterricht gehen Alex und ich Richtung Umkleidekabine. Als wir eintreten sehen wir die Hälfte des Teams und den Coach im Flur stehen. Neben ihm steht, in stolzer Haltung, die Arme vor der Brust verschränkt, David Harper. Unser Captain. Alle haben, statt ihrer Trainingssachen, ihre normale Kleidung an.
Verwirrt gucken Alex und ich uns an.
"Ah, Jasper. Alex.", grüßt uns Coach Miller, "So wie ihr alle ausseht, denke ich wir besprechen heute nur noch die Aufstellung und Taktiken für Morgen. Euch bis Abends noch trainieren zu lassen wäre wahrscheinlich kontraproduktiv."
Perfekt.
Froh, dass ich an diesem Tag zu meinem Auto laufen konnte und nicht kriechen muss, fahre ich nach Hause.
Zufrieden lege ich mich in meine Bett und freue mich auf das Spiel morgen.
AN: Hallo 👋🏼 Ich hoffe euch gefällt das Kapitel :). Voten und reviewn nicht vergessen!
Bis bald, eure RemoraDark
Und nein, du hast Steven nicht verkackt XD. Hast du gut gemacht XD
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Call me whatever you want (boyxboy)
Teen FictionPatrick ist ein Außenseiter aus Überzeugung. Er hat eine schwere Vergangenheit und immernoch manchmal Panikattacken. Jasper ist alles andere als ein Außenseiter, er spielt im Baseballteam und jeder kennt ihn. Allerdings scheint niemand zu bemerken...