29 -Warum nur immer ich?-

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Patrick's P.O.V.

Ich kann mir mein Grinsen nicht verkneifen, als Jasper, nachdem er einen Schluck von seinem Kakao genommen hat, einen Milchbart hat. Irgendwie bin ich gerührt, dass er sich so viel Mühe gegen hat und immer noch nervös ist. Er ist so anders als Henry. So viel besser als er, in absolut allen Kategorien. 

"Was ist?", fragt er, als er mein Lächeln sieht.

"Nichts!", erwidere ich, schlinge meine Arme um seinen Hals und beginne, ihm die Überreste der Milch weg zu küssen. Als ich mich wieder von ihm löse, sieht er mich mit großen Augen an. 

"Was denn? Du hattest da was...", ich kichere leicht in einem absolut unmännlichen Ton, weshalb er ebenfalls lacht.

Als wir uns wieder etwas gefangen haben, lehne ich mich zufrieden auf der Decke zurück, sodass ich auf dem Rücken liege und in die Sterne gucken kann. Ziemlich kitschig, aber irgendwie auch schön.

"Patrick?", fragt Jasper irgendwann in die Stille hinein.

"Ja?"

"Darf ich dich was fragen? Und du gibst mir eine ehrliche Antwort?", er klingt nervös.

"Okay, aber ich will dich auch was fragen!", sage ich entschlossen.

"Gut... Ich weiß, das ist nicht so leicht, erst recht nicht für dich, aber glaubst du, dass wir eine Chance haben?", ich blicke in sein Gesicht, er sieht besorgt aus. Ihm scheint tatsächlich etwas an mir zu liegen, denn er hat offenbar wirklich Angst vor meiner Antwort. 

Dieses warme Gefühl in meiner Brust, das eh schon immer da ist, wenn Jasper bei mir ist, wird mir erst jetzt richtig bewusst. Ich sehe ihn trotzdem ernst an, denn ich darf ihm nichts vormachen, ich bin labil und er verdient es zu wissen, worauf er sich einlässt. "Jas, wenn jemand bei mir je eine Chance nach... du weißt schon, wen ich meine... hatte, dann du. Ich kann dir nicht versprechen, dass ich immer damit klar komme, aber es steht fest, dass ich dich mag... Also wirklich mag.", bei dem letzten Satz färben sich meine Wangen wahrscheinlich mal wieder etwas rot. Aber er lächelt mich breit an und die bekloppten Schmetterlinge in meinem Bauch flattern fröhlich weiter vor sich hin. 

"Du hast mich gerade zum ersten Mal Jas genannt", murmelt er. Augenblicklich bin ich noch verlegener, als eh schon.

"Oh... ähm, stört's dich?"

"Nein! Ganz und gar nicht... Was willst du im Gegenzug wissen?"

"Ich weiß, das klingt jetzt vielleicht ein bisschen bescheuert, aber wenn wir mal zusammen wären, oder du generell einen Freund hättest, würdest du dich dann outen?", irgendwie schaffe ich es nicht, ihm, während ich rede, in die Augen zu gucken.

"Also", beginnt er, "ich finde die Frage nicht bescheuert. Und wenn ich einen Freund hätte, erst recht, wenn du das wärst, würde ich mich definitiv outen. Meine Familie hätte eh kein Problem damit und Alex weiß es sogar schon. Und alle anderen sind doch eigentlich egal..."

Ich lächele: "Ja, da hast du recht..."

Nachdenklich sieht Jas mich an, zögerlich fängt er an zu sprechen: "Du... du fragst dich also, wie es wäre, wenn wir zusammen wären?"

"Manchmal...", antworte ich mit einem schiefen Grinsen.

Kurz sieht es so aus, als wollte er etwas erwidern, doch dann beugt er sich einfach über mich. Immer näher zu meinem Gesicht, stoppt kurz bevor er mich berührt. Ich könnte jederzeit ausweichen, aber das will ich nicht. Stattdessen lächele ich ihn an, was ihn dazu bewegt, endlich seine Lippen auf meine zu legen.

Wir bleiben nicht mehr sehr lange, weil es schon spät und langsam auch etwas kühl geworden ist. Jasper hat mich bis zur Haustür gebracht und mir etwas verlegen noch einen Kuss auf die Wange gegeben.
Ich liege jetzt zufrieden in meinem Bett, froh darüber, dass ich mich zusammengerissen habe. Zu sagen, dass ich den Abend schön fand, wäre eine ziemlich große Untertreibung gewesen. Bei Jas fühle ich mich einfach wohl und ich kann die ganze Panik, die kommt, wenn ich alleine bin, einfach für einige Zeit vergessen.

Mit einem breiten Grinsen und einem wild klopfenden Herzen will ich die Augen schließen, als mein Handy vibriert. Verwirrt nehme ich es in die Hand. Wer zur Hölle schreibt mir den jetzt noch?!

Eine SMS von einer unbekannten Nummer, ich lese sie mehrfach durch. Mein Atem stockt, das Blut scheint in meinen Adern zu gefrieren. Mein Herzschlag setzt kurz aus und schlägt danach noch schneller als vorher.
Warum nur immer ich?

Hey Patty,
hast mich ja scheinbar ersetzt... Lass die Finger von ihm, du gehörst nur mir! Wage es nicht, dich noch einmal mit ihm zu treffen!
H.




AN: Hey:)
Drama... :'(
Irgendwann musste sowas ja mal passieren... Bin auf deine Reaktion gespannt, RemoraDark!
Bis demnächst,
eure c_in_medias_res <3

Call me whatever you want (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt