Jonathan und seine Begleiterin rannten so schnell sie konnten durch den dunklen Wald und über die Wiesen.
Mittlerweile schmerzten seine Füße unaufhörlich und seine Kehle fühlte sich an wie ein trockener Stein in seinem Hals.
Er mochte garnicht daran denken, wie weit sie sich schon von den ihm vertrauten Bergen entfernt hatten.
Nein, er musste sich darauf konzentrieren, Seppl zu finden!"Wo kann er nur sein?"
keuchte er in die Nacht hinein, mehr zu sich selbst als zu der Frau an seiner Seite.
In der nächsten Sekunde blieb diese abprupt stehen und starrte auf einen bestimmten Punkt vor ihm.
"Hoffen wir, dass er nicht dort drin ist.
Wenn dem so ist, wird es unmöglich, ihn zu retten."Jonathan hob seinen Kopf und heftete erschrocken den Blick auf das riesige schwarze Schloss, das dort vor ihm aus der Landschaft ragte.
Auf den Zinnen bewegte sich etwas.
Jonathan stockte der Atem."Oh Gott!"
stammelte er nur und riss verstört die Augen auf.
Die junge Frau folgte seinem Blick und schluckte.Noch bevor sie ihrem Schreck mehr sprachlichen Ausdruck verleihen konnten, ertönte ein Schrei.
Er fuhr Jonathan durch Mark und Bein.
"Seppl!"
schrie er und stürmte los.
"Nein, Jonathan!
Nicht!"gellte ihm die verzweifelte Stimme der jungen Frau hinterher.
Ohne nachzudenken, stürmte sie hintendrein.
Nicht nocheinmal würde sie zulassen, dass die schwarze Fee in ihrer Gegenwart jemandem etwas antat!"Wo sind wir?"
drang Klaras Stimme wie aus weiter Ferne an Louis' Ohr.
Langsam öffnete sie die Augen.Sie befanden sich in einem kleinen Kämmerchen, in dessen Ecke ein Spinnrad stand, das von selbst sponn.
Louise rieb sich verschlafen die Augen.
War das überhaupt möglich?Als sie noch einmal genau hin sah, drehte sich das Rad noch immer.
Um die Spindel wickelte sich selbstständig ein dünner goldener Faden."Oh mein Kopf!"
stöhnte Maurice und sah sich gleich darauf verwundert um.
Louise erhob sich und und klopfte den Staub von ihrem Kleid.
Hinter ihr klafften die Türen des blauen Wandschranks weit auseinander.Mit gerunzelter Stirn besah ihn Louise. Wo waren sie gelandet?
Hatte ihr Kleiderschrank sie hierher gebracht?Verwundert berührten ihre Hände den weichen Stoff ihres Kleides.
Plötzlich durchfuhr sie die Erkenntnis mit einem Blitz.
Wie eine Welle überschwemmte sie die Wahrheit, wer sie war und was sie tun musste."Schnell kommt mit!"
rief sie ihren Schwestern und Großeltern zu.
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Das Märchenkleid
FantasyLouise findet in ihrem Schrank ein geheimnisvolles gelbes Kleid. Sie ahnt nicht, dass dieses Kleid ihr Leben und das ihrer zwei Schwestern für immer verändern wird und sie eine Welt retten müssen, in der nicht alles wie im Märchen endet... Eine For...