Als Ben in einem etwas abgelegenen Teil New Yorks hielt, blickte selbst Niki erstaunt aus dem Fenster des Wagens. „Hier soll die Stammkneipe von Taylor sein?" fragte sie unsicher und Ben zuckte unwissend mit seinen Schultern. Anscheinend hatte selbst er keinen blassen Schimmer, wo die Kneipe war, beziehungsweise, ob wir überhaupt richtig gefahren waren. „Die Adresse hat er mir zugesendet." kam es knapp von ihm und er öffnete die Fahrertür, um auszusteigen. Als man einen aufheulenden Motor aus der Entfernung hörte, war ich mir sogar ziemlich sicher, dass nur Taylor es sein konnte.
Und tatsächlich war er es. Niki und ich standen mittlerweile ebenfalls auf der Straße und sahen einen schwarzen Sportwagen vorfahren mit den Initialen TH am Kennzeichen.
Als er aus dem Wagen stieg, fuhr er sich filmreif durch seine gegelten Haare und richtete dabei seine Lederjacke, die im ausgezeichnet stand. „Und hier soll die Kneipe sein?" fragte Niki während wir Taylor wie kleine Hunde hinterherliefen, weil er meinte, in schnellen Schritten glatt vorzurennen. „Die Umgebung täuscht, glaubt mir."
Als wir nach einem kleinen Fußmarsch nun auch endlich mal angekommen waren, sah ich schon von weiten zwei Türsteher vor dem Eingang der Kneipe stehen. Naja, für mich konnten sie glatt Riesen sein. Aber gruselige breit aussehende Riesen, deren Aussehen mich allein schon ziemlich abschreckte.
Als ich gerade meinen Personalausweis aus meinem Geldbeutel herauskamen wollte, um mein Alter nachweisen zu können, lachte Taylor neben mir laut auf und nahm mir meine Sachen wieder aus der Hand. „Süße, das brauchst du nicht, da du erstens aussiehst wie 21 und zweitens mich dabei hast. Mit mir kommst du überall rein, in jede Kneipe oder Club in der ganzen Stadt." Angeberisch äffte ich ihn nach, da mir solch' ein Prahlen mehr als nur auf den Nerv ging. Reichte schon dass meine Familie so war, da brauchte ich nicht noch so jemanden in meinem Umfeld.
Als Ben die Türen der Kneipe aufdrückte, kam mir bereits eine Wolke entgegen, die fast einen automatischen Würgereiz auslöste. Ich roch eine Mischung aus Schweiß, weil es hier einfach unfassbar warm war und natürlich auch Alkohol, es war immerhin eine Kneipe, also zu erwarten. Nur irgendwie hatten hier schon einige mehr getrunken als sie eigentlich vertrugen.
Und letztlich noch den guten alten Geruch von Zigaretten. Ingesamt eine sehr stickige Luft, in der ich es wohl nicht lange aushalten würde, da war ich mir sicher. Da wir aber sowieso vor hatten weiterzuziehen, war dieser Gedanke für mich dann nur noch überflüssig und irrelevant.Wir bewegten uns auf einen der Tische zu und ließen uns dort nieder. Taylor begrüßte derweil den Barkeeper und bestellte irgendwelche von ihm ausgesuchten Drinks für uns, damit wir allmählich vorglühen konnten. Ich hatte ehrlich gesagt gar nicht vor zu viel zu trinken. Wir hatten Montag, nicht Freitag! Am Wochenende konnte man wenigstens seinen Rausch und Kater ausschlafen, wenn man es mal wieder übertrieben hatte. Aber heute? Ich musste immerhin morgen wieder arbeiten und konnte es mir nicht leisten an meinem zweiten Arbeitstag nicht zu erscheinen oder auszusehen als wenn ich gleich das Licht sehen tat.
Taylor trat mit den Getränken an den Tisch und wenn ich nicht all zu falsch lag, sah ich Sex on the Beach auf dem Tablett. Als ich es ihm schon fast aus der Hand reißen wollte, schlug er wie ein Kleinkind meinen Arm weg. „Was sagt man?" Erwartungsvoll blickte er auf mich herunter und hoffte, das erbetene Wort aus meinem Mund zu hören. Doch das einzige, was er von mir bekam, war mein wundervoller Mittelfinger, der vor seinem Gesicht in die Höhe ragte. „Na gut, das lasse ich auch gelten." seufzte er.
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Addicted to Love
RomanceReich zu sein heißt manchmal nicht, dass man auch glücklich damit ist. Das bekommt auch Samantha am eigenen Leib zu spüren. Rausgeworfen von ihren eigenen Eltern in ihrer Heimat Denver, aber mit ganz neuen Zielen auf eigenen Füßen zu stehen, zieht...