In einem Nu zog mich Nico in die nächste Gasse, drückte mich mit dem Rücken gegen die Hauswand und stützte links und rechts neben meinem Kopf seine Hände ab. Ein komisches Gefühl kam in mir auf und ich hatte Angst, was er wohl als nächstes tat. An eine Chance mich zu befreien, hatte ich nicht gedacht. Ich konnte mich sowieso hier nicht aus dieser Situation irgendwie retten. Ich trug hohe Absatzschuhe und war im Sprinten total die Niete, wenn ich ehrlich war - aber auch wenn ich es schaffte mich von ihm zu lösen und wegzurennen, eingeholt hätte er mich sowieso. Allein sein Körperbau verriet, dass er trainieren ging und mich mit einer Hand sonst irgendwohin verschleppen konnte.
„Dann müssen wir es wohl nur bei einer Nummer lassen, statt bei deiner." Ich riss die Augen auf, da ich sein Wortspiel verstand und in mir kam langsam aber sicher Panik auf.
Als er mit einer Hand meinen Körper herunter strich, spürte ich, wie mir die ersten Tränen die Wangen herunterliefen. In diesem Moment wusste ich, dass es endgültig vorbei war. Ich war verloren. Er konnte alles mit mir tun, ohne das irgendjemand etwas mitbekam.
Inzwischen kam er mir mit seinem Kopf immer näher und machte Ansätze mich jeden Moment zu küssen. Da jede Gegenwehr sinnlos für mich schien, schloss ich meine Augen und begann laut zu schluchzen. Ich wartete nur noch auf den Moment, in dem seine widerwärtigen Lippen auf meine trafen. Doch auch nach etlichen Sekunden passierte nichts und verwundert öffnete ich meine Augen wieder.
Das einzige, was ich darauf zu sehen bekam, war, wie Nico in Sekundenschnelle an seiner Kapuze zurückgezogen wurde und plötzlich am Boden lag. „Entweder du verpisst dich jetzt auf der Stelle oder du wirst den nächsten Tag nicht mehr erleben!" knurrte eine mir bekannte Stimme während ich mit dem Rücken die Wand quälend langsam heruntersank.
Nico nahm seine Beine in die Hand und begann, so schnell es ihm gelang, wegzurennen.
„Hey, alles gut bei dir?"
Taylor hockte sich vor mich und hob mit zwei Fingern mein Kinn hoch, um mir in die Augen zu schauen. Wie sollte es mir schon gehen?Ich schüttelte hastig mit dem Kopf und spürte, wie meine Augen sich nach und nach wieder mit Tränen füllten. Mein Kopf sank nach vorne in Taylors Hemd, in dem ich anfing zu weinen.
„Psht. Ich bin doch jetzt da." flüsterte Taylor, streichelte sanft mit seiner Hand über meinen Hinterkopf und drückte mich mit der anderen immer näher an sich. Es fühlte sich in diesem Moment unfassbar geborgen an und noch nie hatte ich so ein Gefühl von Sicherheit gespürt, wie bei ihm.
„Komm, Kleines. Ich bring dich nach Hause."
Völlig angeschlagen hob er mich auf und trug mich aus der kalten, engen Gasse heraus in sein Auto. Dort setzte er mich behutsam auf dem Beifahrersitz ab und holte eine Decke aus seinem Kofferraum, um mich damit zuzudecken.Die Autofahrt nahm ich gar nicht mehr so wirklich war. Ob es am Alkohol, der Kälte oder an meiner Müdigkeit lag, wusste ich nicht ganz. Das einzige, was ich die ganze Zeit merkte, waren die Blicke von Taylor, die fast jede Sekunde auf mir lagen.
„Alles wird gut." war das einzige, was ich noch von ihm wahrnehmen konnte, bevor ich erschöpft die Augen schloss und schlief.
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Addicted to Love
RomanceReich zu sein heißt manchmal nicht, dass man auch glücklich damit ist. Das bekommt auch Samantha am eigenen Leib zu spüren. Rausgeworfen von ihren eigenen Eltern in ihrer Heimat Denver, aber mit ganz neuen Zielen auf eigenen Füßen zu stehen, zieht...