Ricky bereitete den Kaffee für den überaus freundlichen Mann an Tisch Nummer 3 für mich vor und reichte mir das Tablett mit einem aufmunterndem Lächeln. „Du packst das! Und wie gesagt, lass dich nicht von seiner Art runterziehen, der ist nun mal so."
Ich nickte knapp, pustete die Luft aus und ging mit erhobenem Hauptes auf ihn zu.Mittlerweile hatte er die Zeitung ausgefaltet und war in einem Artikel vertieft, den er las.
Als ich nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war, hob er seinen Kopf und schaute mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. „Wurde auch mal Zeit." murmelte er zu sich selbst und ich stellte das Tablett vor ihm ab.Als er die Tasse in die Hand nahm und einen Schluck trank, blieb ich immer noch wie eingefroren am Tisch stehen. Als er dies bemerkte, seufzte er und stellte seine Tasse mit einem lauten Knall ab. „Ich denke, dass Sie Ihre Zeit sinnvoller nutzen sollten, als mich blöd anzustarren."
Sofort kam ich wieder zu mir, entschuldigte mich knapp und ging zurück zum Tresen. Ich pustete einmal laut aus und stellte mein Tablett ab. „Ich glaube, es ist besser, wenn wir unsere Aufgaben kurz tauschen." Ricky lächelte mich aufmunternd an, nahm sich mein Tablett und stiefelte los zu den Kunden, die gerade durch die Ladentür gekommen waren.
„Auch wenn ich momentan immer noch nicht weiß, ob ich dich leiden soll oder nicht, lass dich durch die Aktion mit Mr. Hamilton nicht verunsichern. Ich hatte schon einige Auseinandersetzungen mit ihm." sagte Jade, worauf ich überrascht zu ihr aufblickte. Solche teils motivierenden Worte hätte ich aus ihrem Mund nicht gedacht.
Ich nickte knapp und beobachtete den trotzdem interessant wirkenden Mann weiter - und das diesmal ein wenig undercover. „Kannst du mir ein wenig über ihn erzählen?" Ich blickte zu Jade rüber, die gerade Teller abwusch und dabei die Luft stark auspustete nachdem ich ihr meine Frage gestellt hatte.
„Naja, was soll man über ihn groß erzählen. Natürlich gibt es viel, aber ehrlich gesagt nur negatives Zeug." Sie lachte ironisch auf und schüttelte dabei ihren Kopf. „Um es kurz zu halten." Sie stellte die abgewaschenen Teller an die Seite, trocknete sich ihre Hände mit einem der Tücher ab und wendete sich dann an mich. „Taylor Hamilton, 28 Jahre alt, Erbe eines millionenschweren Unternehmens seines früh verstorbenen Vaters und dadurch nun CEO von TH Companies, das natürlich, wie du hören kannst, nach ihm benannt ist."
Ich zog die Augenbrauen erstaunt hoch und wendete meinen Blick zu dem Mann, von dem wir sprachen. „Achso, und natürlich auch der angesehenste Junggeselle, der momentan auf dem Markt ist." Lachend blickte ich zu Jade. Toller Scherz, wirklich. Als wenn dieser verdammt gut aussehende Mann, mit dunkelbraunen, nach oben gestylten Haaren, den in den Bann ziehenden blauen Augen und dem außerordentlich heißem 3-Tage-Bart keine Frau an seiner Seite hat.
„Single, na klar." sagte ich ungläubig und beobachtete ihn noch einmal. Nun ja, vielleicht war er auch ein kleiner Aufreißer, der nur auf schnelle und kurze Nummern stand. Aber ob man sich solche Schlagzeilen leisten konnte, wenn das herauskam? Wobei ich denke, dass solche Artikel ihm sicherlich nicht den Ruf ruinierten. Viele Frauen würden bestimmt alles dafür tun, nur eine Nacht mit ihm zu verbringen, auch wenn sie vielleicht wussten, dass sie danach abgeschrieben sind.
„Ich weiß, was du gerade denkst, Kleine. Und ja, du hast recht." Jade räumte gerade die sauberen Teller in den Schrank und verblüfft schaute ich zu ihr herüber.
„Was tut wohl ein so erfolgreicher Mann, wenn er schon keine Frau an seiner Seite hat? Ich meine, Männer haben Gelüste, die sie auch ausleben müssen." Also hat sich meine Vermutung bestätigt. Naja, was sollte man auch von so einem Typen erwarten? War das nicht fast immer so, dass die meisten jüngeren CEO's eher auf Betthäschen als auf etwas Festes stehen? So richtig klischeehaft?
„Sam, bitte übernimm du wieder!" Ricky kam auf uns zu und übergab mir direkt das Tablett. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir aber Gott sei Dank, dass mein erster Arbeitstag fast so gut wie vorbei war. Ein Glück.
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Addicted to Love
RomansaReich zu sein heißt manchmal nicht, dass man auch glücklich damit ist. Das bekommt auch Samantha am eigenen Leib zu spüren. Rausgeworfen von ihren eigenen Eltern in ihrer Heimat Denver, aber mit ganz neuen Zielen auf eigenen Füßen zu stehen, zieht...