Erschöpfte drehte ich den Schlüssel im Schloß herum und die Tür zu meinem geliebten Zuhause öffnete sich mit einem kurzen Klacken.
Ich kickte meine Schuhe in die nächst beste Ecke und taumelte mit samt dem Koffer in der Hand in mein Zimmer. Die Tür hinter mir ließ ich laut zuknallen und schmiss mich mit sofortiger Wirkung auf mein geliebtes Bett.Ich war müde, erschöpft, kaputt oder eher gesagt dem Tode nah. Der Flug hatte mir endgültig den Rest gegeben, obwohl ich eigentlich genügend Schlaf hatte. Mit einem zusammengekniffenen Auge lugte ich auf die Uhrzeit meines Handys und tippte die Nummer des Cafés ein, um mich wieder für die Arbeit anzumelden. Ich kam mir schon ein wenig komisch vor, mich nach so einer kurzen Zeit wieder zu melden. Ich durfte immerhin nur fahren, weil ich meinem Chef versicherte, es sei eine wichtige Familienangelegenheit. Und nun war ich nach nicht einmal vier Tagen wieder da. Super!
„Kein Problem, Kleines. Komm morgen frisch erholt wieder ins Café und genieß den Abend nochmal." Mein Chef war spitze, ich konnte mich wirklich glücklich schätzen so einen tollen Arbeitsplatz gefunden zu haben.
Nachdem das Telefonat beendet war, legte ich mein Handy wieder beiseite und schloss die Augen für einen kurzen Augenblick erneut, bevor es für mich bis zur totalen Dämmerung nochmal an die frische Luft ging. Das tat mir ganz gut.
„Wo warst du!" Mit diesen Worten wurde meine Zimmertür in einem Nu aufgerissen und Niki stand kerzengerade vor meinem Bett, während sie ihren Zeigefinger beschuldigend mit zusammengezogenen Augenbrauen auf mich zeigte.
Meine Hände erhoben sich entschuldigend und ich blickte sie leicht überrascht an. „Du meintest doch, ein wenig Abstand würde uns gut tun." war meine einzige Antwort, mit der ich auch immerhin recht hatte. Klar war es nicht gut von mir ohne ein Wort zu sagen einfach die Stadt zu verlassen. Aber sie ist doch diejenige gewesen, die mit Sack und Pack zu Ben gefahren ist und mich alleine ließ nach der Streit.
„Wir haben uns Gott verdammte Sorgen gemacht! Wir dachten, dir wäre sonst etwas passiert." Sie klang sauer. Ich jedoch zuckte nur leicht mit meinen Schultern. „Ich war für ein paar Tage aus der Stadt." sagte ich knapp und war mir keiner Schuld bewusst, erstrecht ihr oder den anderen sogar einer Rechenschaft. Was meinte sie denn mit wir haben uns Sorgen gemacht. Als ob es Ben oder Taylor die Bohne interessiert hätten, wie es mir ging oder wo ich war. So gut kannten wir uns nach dieser kurzen Zeit nun auch nicht.
„Und wo warst du? Hättest du nicht einen Zettel schreiben können, wenn du schon so beleidigt bist und mir das nicht persönlich sagen kannst?" Ihre Wörter sprangen mich förmlich an, so schnell und aufgewühlt sprach sie. Doch ich zuckte wieder nur mit den Schultern.
Sie blies daraufhin sauer die Luft aus und lachte ironisch auf. „Ganz ehrlich, Sam. Mach was du für richtig hältst. Aber du bist mir wichtig, da kann man schon mal Bescheid sagen, wenn man einfach abhaut!" Mit diesen Worten drehte sie sich um und ließ die Tür so fest in ihr Schlossen fallen, dass meine Bilder sich an der Wand fast verabschiedet hätten.
Kopfschüttelnd erhob ich mich vom Bett und band meine Haare zu einem Zopf zusammen, um draußen eine Runde durch die Stadt zu joggen. Bequem war ich sowieso noch von meinem Rückflug angezogen, also machte ich mich auf dem direkten Weg zur Haustür.
Aber auch draußen gingen mir nach zwei kompletten Runden durch den Stadtpark meine Gedanken nicht aus dem Kopf und auch auf das Laufen konnte ich mich nicht richtig konzentrieren. Außerdem machte ich mir langsam Vorwürfe, ob es wirklich richtig war einfach abzuhauen ohne einen Ton zu sagen. Vielleicht sollte ich mich doch bei Niki entschuldigen, um
alles aus der Welt zu schaffen. Immerhin waren wir beste Freundinnen und wohnten zusammen unter einem Dach.Ich zog mein Handy aus der Tasche und begann bereits die ersten Worte meiner Nachricht an Niki zu schreiben bis mein Gewissen sich dafür entschied, dass es besser wäre es persönlich zu tun. Also steckte ich es wieder zurück in meine Tasche und joggte in Richtung des Cafés, um meinen Tag mit einen warmen Kaffee zu beenden.
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Addicted to Love
RomanceReich zu sein heißt manchmal nicht, dass man auch glücklich damit ist. Das bekommt auch Samantha am eigenen Leib zu spüren. Rausgeworfen von ihren eigenen Eltern in ihrer Heimat Denver, aber mit ganz neuen Zielen auf eigenen Füßen zu stehen, zieht...